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23. Oktober 2025
Auf einer Pilotbaustelle testet die Stadt Luzern in Zusammenarbeit mit diversen weiteren Beteiligten elektrifizierte Baustellenfahrzeuge und Maschinen. Als E-Baustelle dient der Bau der Haltekante Y für den Bahnersatzverkehr direkt vor dem Bahnhof Luzern. Der Umbau erfolgt weitestgehend elektrisch, was in dieser Grössenordnung eine Premiere im Tiefbau in der Schweiz darstellt. Die Pilotbaustelle in Luzern trägt dazu bei, Grundlagen für den künftigen Einsatz von elektrisch betriebenen Baufahrzeugen und Maschinen in der ganzen Schweiz zu schaffen.
E-Baustellen reduzieren CO₂-Emissionen und Lärm und stellen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum klimaschonenden Bauen und damit zur Erreichung der Klima- und Energieziele dar.

Im Strassenverkehr sind Elektroautos längst keine Seltenheit mehr. Doch auf Baustellen sind elektrisch betriebene Bagger und Maschinen noch eine Rarität. Die Stadt Luzern hat sich mit der Klima- und Energiestrategie zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2040 die Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren. E-Baustellen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Stadt Luzern will ihre Vorbildrolle wahrnehmen und deshalb ab 2040 für stadteigene Baustellen nur noch Fahrzeuge und Maschinen mit erneuerbarem Antrieb einsetzen. Wie gross das Potenzial für CO₂-Einsparungen und bei der Lärmminderung tatsächlich sind, soll unter anderem die Pilot-E-Baustelle in Luzern zeigen. Die Bauarbeiten zur Realisierung der Haltekante Y mit elektrisch betriebenen Maschinen und Fahrzeugen dauern noch bis Mitte November 2025 (vgl. Medienmitteilung vom 17. April 2025) und werden von diversen Partner*innen begleitet.

Der Versuch ist breit abgestützt und in das von Innosuisse geförderte Forschungsprojekt «Elektrifizierung städtischer Baustellen» der Hochschule Luzern eingebettet, an dem nebst der Stadt Luzern weitere Schweizer Städte, ecoforce GmbH, ein auf Elektrifizierung spezialisiertes Planungsbüro, und weitere Wirtschaftspartner beteiligt sind. In den Städten Zürich und Basel wurden kürzlich ebenfalls Pilot-E-Baustellen betrieben. Dank diesen Pilotversuchen kann ermittelt werden, was aktuell in der Schweiz bereits umsetzbar ist. Die gesammelten Daten werden, wo möglich mit Referenzbaustellen verglichen, auf denen dieselbetriebene Maschinen und Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Gleichzeitig kann untersucht werden, wie reibungslos E-Maschinen und E-Fahrzeuge sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen. So können die Koordination von Ladezeiten und die Bereitstellung einer geeigneten Ladeinfrastruktur teilweise eine Neuorganisation der Arbeitsabläufe erfordern. Auf der E-Baustelle in Luzern befinden sich Lademöglichkeiten direkt bei der Baustelle sowie auf dem nahegelegenen Inseli. Die Materialtransporte von und zur Baustelle vor dem Bahnhof Luzern sowie die Personaltransporte erfolgen ebenfalls soweit möglich elektrisch.

Damit die Transformation von konventionellen zu möglichst emissionsfrei betriebenen Baustellen gelingt, ist ein koordiniertes Zusammenspiel sowie das Engagement und die Bereitschaft zu Veränderungen aller Beteiligter gefragt. Die Stadt Luzern schafft mit dem Betrieb einer E-Baustelle gemeinsam mit den Projektpartner*innen wichtige Grundlagen, damit elektrisch betriebene Bagger und Maschinen auf Baustellen bald genauso selbstverständlich wie Elektroautos im Strassenverkehr sind.

Weitere Informationen:
Stadt Luzern - Pilotprojekt e-Baustelle - Haltekante Y Bahnhof Luzern

Forschungsprojekt «Elektrifizierung städtischer Baustellen»

Die Hochschule Luzern hat zusammen mit den Partnerstädten Luzern, Zürich und Basel sowie weiteren Projektpartnern das Forschungsprojekt «Elektrifizierung städtischer Baustellen» ins Leben gerufen, um die Umstellung auf elektrifizierte Baustellen voranzutreiben.

Forschungsprojekt Hochschule Luzern:
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/forschung/projekte/detail/?pid=6710

Medienmitteilung Hochschule Luzern:
Wenn der Bagger summt statt brummt | Hochschule Luzern