Hochwertige, über das ganze Stadtgebiet verteilte, gut vernetzte Lebensräume sind Grundvoraussetzung für eine vielfältige Stadtnatur. Deshalb hat die Förderung und Aufwertung von Lebensräumen einen sehr hohen Stellenwert für den Natur- und Landschaftsschutz.
Für die gezielte Verbesserung der Lebensräume wurden Schwerpunktgebiete und wichtige Vernetzungsachsen definiert. Diese sollen nun prioritär aufgewertet werden.
Im Rahmen von Bauprojekten soll der Freiraum so geplant werden, dass er möglichst vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet.
Das Projekt Luzern grünt motiviert Private über fachliche Beratungen und finanzielle Beiträge dazu, ihren Garten in ein Naturparadies umzuwandeln.
Im Landwirtschaftsland auf dem Littauerberg und dem Dietschiberg wird die Biodiversität im Rahmen des Vernetzungsprojektes zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten gefördert.
In den Wäldern werden zusammen mit Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern sowie Forstbetrieben gezielte Massnahmen zur Biodiversitätsförderung geplant und umgesetzt z. B. Ausscheiden von Altholzinseln, Aufwertungen von Waldrändern oder Anlegen von Waldweihern.
Pflege von Lebensräumen
Für den Erhalt der Lebensräume ist die zielgerichtete Pflege sehr wichtig: Zeitpunkt und Art der Eingriffe unterscheiden sich je nach Lebensraum und den gewählten Zielarten. Als wichtige Grundlage dienen Pflegekonzepte. Für die Pflegearbeiten werden beispielsweise Zivildienstleistende eingesetzt und es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Landschaftspflegebetrieben.
Gewisse, bestehende Lebensräume fordern ab und zu auch einen grösseren Eingriff. Denn nur so bleiben sie langfristig wertvoll. Beispielsweise müssen Tümpel von Zeit zu Zeit mit dem Bagger ausgebaggert werden, damit sie nicht verlanden. An gewissen Standorten muss die Vegetation stark zurückgeschnitten werden, damit wieder besonnte, vegetationsarme Flächen entstehen, die für gewisse Arten zentral sind.
Zivi werden
Waldweiher Rotewald: Ein Paradies für Frösche, Kröten und Co.
Im Rothewald ist im vergangenen Winter in einer bestehenden Waldlichtung ein neuer, grosser Waldweiher entstanden. Er bietet Grasfröschen, Erdkröten und Bergmolchen Lebensraum. Diese Tierarten kamen bisher bereits im Gebiet vor und werden das neue Paradies wohl rasch entdecken und besiedeln.
Neben dem grossen Weiher wurden auch ein paar kleinere Tümpel angelegt. Sie sind optimale Laichgewässer für die gefährdete Gelbbauchunke. Gelbbauchunken kommen heute im zirka 900 Meter entfernten Reusszopf vor; eine Distanz, die durchaus von den wanderfreudigen Jungtieren zurückgelegt werden kann. Zukünftig könnten also auch die Rufe von Gelbauchunken in Sommernächten zu hören sein.
Ein mit Holzschnitzel ausgestalteter Zugangsweg führt in die Nähe des Ufers und lädt zu spannenden Naturbeobachtungen ein, ohne die Tier- und Pflanzenwelt zu stören.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit von Umweltschutz und Stadtforstamt und ist über städtische Biodiversitätsfördermittel und dem kantonalen Förderprogramm für Waldweiher finanziert.
Hinweis: Sie erreichen den Rotewald ab Bushaltestelle Ruopigen-Zentrum, zu Fuss in zirka 10 Minuten.
Wildbienenförderung im Steinhofpärkli
Das kleine Steinhofpärkli in der Nähe des Betagtenzentrums Eichhof wird zusammen mit Stadtgrün insbesondere für Wildbienen aufgewertet. Für ein reichhaltiges Nektarangebot soll eine neu angesäte Blumenwiese sorgen. Mehrere neu angelegte Sandlinsen und verschiedene Holzstrukturen bieten Nistmöglichkeiten für bodenbrütende Wildbienen.
Zauneidechsenförderung am südlichen Greterwald
Mit finanzieller Unterstützung der Albert Koechlin Stiftung AKS entstehen beim Greterwald bis Herbst 2022 wertvolle Lebensräume für die gefährdete Zauneidechse: Am südlichen Waldrand, auf einer Länge von fast einem Kilometer, werden buchtige, stark gestufte Waldränder mit zahlreichen Kleinstrukturen geschaffen. Sand-Wurzelstock-Strukturen bieten der Zauneidechse Sonnenplätze, Verstecke und Eiablageplätze. Gleichzeitig werden die invasiven Neophyten wie Sommerflieder, Robinie, Kirschlorbeer und Nordamerikanische Goldruten bekämpft und eingedämmt. Magerwiesen werden wieder gepflegt. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der SBB und dem Stadtforstamt umgesetzt.
Vernetzungsprojekt - Huob 21
Auf der Liegenschaft Huob auf dem Littauerberg entstehen dank dem grossen Engagement der Familie Geisseler zur Zeit verschiedene naturnahe Lebensräume: Hecken, Baumreihen und artenreiche Extensivwiesen und -weiden werden angelegt. Der ehemals eingedolte Moosbach wurde geöffnet und renaturiert. An Ackerrändern wurden und werden Blühstreifen angelegt: Hier blühen nun während des Frühsommers eine Vielzahl einheimischer Pflanzen, die Wildbienen und anderen Insekten Nahrung bieten.
All die neu geschaffenen Lebensräume können auf einem gemütlichen Rundweg besichtigt werden.
Mehr Infos zum Hofe "Huob" auf dem Littauerberg Huob
Neue Feuchtflächen im Staffelntäli
Das Staffelntäli im Stadtteil Reussbühl wurde 2021 aufgewertet: Im bestehenden Naturschutzgebiet wurden zusätzliche Weiher, artenreiche Feuchtwiesen und Trockenstandorte geschaffen. Davon profitieren verschiedene Amphibienarten, wie Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Fadenmolch. Weitere Aufwertungen sind 2022/23 geplant.
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