Kopfzeile

Inhalt

28. März 2019
Aufgrund der Konsultation zur alternativen Verkehrsführung «Y-Lösung» am Pilatusplatz beschliesst der Stadtrat, die neue Verkehrsführung weiter zu verfolgen. Der Stadtrat will aber den im Rahmen der Konsultation geäusserten Bedenken betreffend Parkplatzabbau Rechnung tragen. Er lässt deshalb via Machbarkeitsstudie abklären, ob und wie die Parkplätze erhalten werden könnten. Eine Variante ist ein neues, unterirdisches Parkhaus. Vorgezogen werden müssen zwei Teilprojekte, welche die Sanierung von Werkleitungen zum Ziel haben.

Die Stadt Luzern, der Kanton, ewl, und REAL planen am Pilatusplatz ein umfassendes Sanierungs- und Aufwertungsprojekt. Im «Sanierungsprojekt Pilatusplatz» werden diverse Massnahmen des kantonalen Strassenbauprogramms zusammen mit dringend auszuführenden Werkleitungssanierungen zusammengefasst und gemeinsam geplant. Das entsprechende Vorprojekt liegt vor. Es beinhaltet keine wesentlichen Änderungen an der heutigen Verkehrsführung.

Aufgrund von Anregungen aus einer eingesetzten Begleitgruppe hat die Stadt anschliessend noch eine alternative Verkehrsführung, die sogenannte «Y-Lösung» prüfen lassen. Diese sieht vor, die während der Bauzeit vorgesehene provisorische Verkehrsführung als dauerhafte Lösung beizubehalten. Konkret wird bei der «Y-Lösung» der Verkehr stadtauswärts vom Pilatusplatz her Richtung Kasernenplatz nicht mehr über die Obergrundstrasse entlang der Stadtverwaltung geführt. Sondern über den Hallwilerweg, wo heute die Fahrzeuge stadteinwärts fahren. Die Obergrundstrasse zwischen Pilatusplatz/Hotel Restaurant Anker und Hirschengraben wird bei dieser, «Y-Lösung» genannten Verkehrsführung, massiv vom Verkehr entlastet. Der Stadtrat hält diese Variante für interessant, da sie einen grösseren Mehrwert bietet als das Vorprojekt. Um herauszufinden, was breitere Kreise dazu sagen, hat er eine Konsultation gestartet (siehe Mitteilung vom 30. November 2018). Diese ist nun abgeschlossen.

32 Stellungnahmen sind eingegangen

32 Personen oder Institutionen haben eine Stellungnahme zur «Y-Lösung» genannten Variante abgegeben. Diese Rückmeldungen sind dem Stadtrat am 13. März 2019 vorgelegt worden. Die wichtigsten Ergebnisse: Grundsätzlich wird die entstehende verkehrsreduzierte Fläche auf der Obergrundstrasse zwischen Hotel Anker und Hirschengraben als positiv anerkannt. Beim Nutzen der freigespielten Fläche gehen die Meinungen jedoch auseinander. Von vielen Seiten wurde zudem der Parkplatzabbau rund um den Inselbau als herben Verlust, insbesondere für das vor Ort ansässige Gewerbe sowie die Dienstleistungsunternehmen bezeichnet: Aktuell gibt’s dort 46 öffentliche Parkplätze, 26 bis 34 müssen gemäss Vorprojekt definitiv weichen. Bei der «Y-Lösung» würden möglicherweise noch eine Handvoll bleiben.

Pilatusplatz Y-L?sung
Visualisierung: So könnte der verkehrsberuhigte Abschnitt gemäss «Y-Lösung» aussehen.

Betreffend Verkehrssicherheit erkennt eine Mehrheit der Konsultationsteilnehmenden für alle Verkehrsteilnehmer eine Verbesserung durch die neue Verkehrsführung. Die Vertreter des öffentlichen Verkehrs heben die gesteigerte Qualität der Bushaltekante vor dem Stadthaus hervor. Bei der weiteren Projektierung seien jedoch einige technische Herausforderungen vertieft zu klären. Kritische Rückmeldungen gab es betreffend Mehrverkehr auf dem Hallwilerweg sowie im Quartier Säli, Bruch, Obergütsch.

Bezüglich der Verkehrsleistung der «Y-Lösung» herrscht gemäss den Stellungnahmen grösstenteils Zuversicht, dass diese den Verkehr genauso gut schlucken kann wie es das Vorprojekt tun würde. Der Kanton Luzern bestand von Anfang an darauf, dass die Verkehrsleistung durch die neue Verkehrsführung nicht reduziert werden darf und es deshalb zu mehr Staus kommt. Dies konnte durch Modellbetrachtungen nachgewiesen werden.

Der Kanton Luzern als Eigentümer der Strassen rund um den Pilatusplatz und somit auch als Bauherr dieses Projekts ist deshalb bereit, die «Y-Lösung» vertieft zu prüfen. Ein Variantenentscheid zwischen den beiden möglichen Lösungen – Vorprojekt und «Y-Lösung» – will er dann fällen, wenn auch die alternative Verkehrsführung als detailliertes ausgearbeitetes Projekt vorliegt. Erst auf dieser Basis könne man die beiden Varianten miteinander vergleichen.

Stadtrat benötigt für Entscheid weitere Abklärungen

Der Stadtrat bedankt sich für die umfangreiche und konstruktive Mitwirkung aller Beteiligten an der Konsultation. Er hat das Projekt samt den Rückmeldungen an seiner Sitzung vom 13. März 2019 besprochen. Fazit: Der Stadtrat ist weiterhin an der alternativen Verkehrsführung interessiert, verlangt aber zusätzliche Untersuchungen.

Unter anderem soll geprüft werden, inwieweit der Parkplatzverlust kompensiert werden könnte. Als Option sollen unter anderem unterirdische Parkplätze unter der Obergrundstrasse, Höhe Stadthaus, via Machbarkeitsstudie analysiert werden. Diese Studie soll alle relevanten Fragen betreffend Realisierung, Zu- und Wegfahrt, Kapazität, Anschluss ans Strassennetz sowie Einfluss auf die Nutzungsqualität der verkehrsberuhigten Zone beantworten. Bedingung ist die Einhaltung das Reglements für eine nachhaltige städtische Mobilität. Ergänzend soll eine Planungsstudie aufzeigen, wie die vom Verkehr entlastete Fläche optimal genutzt werden könnte. Auf Grundlage dieser Ergebnisse soll bis Mitte 2020 entschieden werden, welches der beiden Projekte der Stadtrat befürwortet. Anschliessend soll beim Kanton das entsprechende Projekt zur Weiterbearbeitung beantragt werden.

Arbeiten an Werkleitungen müssen vorgezogen werden

Durch die Untersuchung betreffend alternativer Verkehrsführung zieht sich die Realisation des Gesamtprojekts Pilatusplatz in die Länge. Weil mit der Sanierung diverser Werkleitungen nicht mehr länger zugewartet werden darf, werden die entsprechende Teilprojekte durch REAL und ewl vorgezogen. Dies in enger Zusammenarbeit mit der Stadt. Derzeit laufen intensive bau- und verkehrstechnische Abklärungen.

Pilatusplatz Planungsperimeter
Grafik: Planungsperimeter und Stand der Teilprojekte mit möglichen Terminen für den Baustart.

Real wird voraussichtlich am 2. September 2019 mit seinem Teilprojekt starten. Ziel ist es, dass der alte Krienbachkanal im Abschnitt Paulusplatz bis Pilatusplatz (blau markiert in Grafik) in den Wintermonaten 2019/2020 saniert werden kann. Als Vorbereitung für diese Arbeiten führt ewl vorgängig Sanierungsarbeiten bei einer alten Wasserleitung durch (grün markiert). Diese Arbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2019 durchgeführt. Während dieser Bauarbeiten sind provisorische Anpassungen an der Verkehrsführung geplant. Diese werden nur marginale Einflüsse auf die Kapazität des Strassenraums haben.

Der Baustart für das Strassenbauprojekt gemäss «Y-Lösung» zwischen Pilatusplatz und Hirschengraben würde frühestens 2023, eher aber zwischen 2024 und 2026 erfolgen.

Alle Infos zum Projekt finden Sie unter www.pilatusplatz.stadtluzern.ch.

Name
Pilatusplatz Y-Lösung Medienmitteilung 28.03.2019 Download 0 Pilatusplatz Y-Lösung Medienmitteilung 28.03.2019
Auf Social Media teilen