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Die Stadt Luzern will die Versorgung mit Betreuungs- und Pflegeleistungen sowie Wohnangeboten für ältere Menschen weiterentwickeln und optimieren. Ziel des Projekts «Alterswohnen integriert»: Ältere und unterstützungsbedürftige Menschen sollen unkompliziert, selbstbestimmt und am richtigen Ort die fachliche Unterstützung erhalten. Zudem ist eine Fusion von Viva Luzern und Spitex Stadt Luzern geplant.

Ausgangslage

In der Stadt Luzern wird der Anteil der über 65-jährigen Personen weiter steigen. In dieser Lebensphase möchten ältere Menschen in altersgerechten, bezahlbaren Wohnungen in den Quartieren leben. Zudem benötigen sie schrittweise Zugang zu Dienstleistungen (Einkaufs-, Reinigungs- oder Mahlzeitendienst, Pflege und Betreuung) und eine geeignete Infrastruktur (nahe Einkaufsmöglichkeiten und öffentlicher Verkehr).

Die Stadt Luzern ist für die Versorgung der älteren und unterstützungsbedürftigen Personen verantwortlich. Diese wollen so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause in der gewohnten Umgebung leben. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, hat die Stadt in den letzten Jahren bereits einige Massnahmen ergriffen.

Ausgangspunkt für das aktuelle Weiterentwicklungsprojekt «Alterswohnen integriert» sind zwei politische Vorstösse aus dem Jahr 2019: Die Motion 284 verlangt, dass aufgezeigt wird, wie künftig unter Einbezug der städtischen Alterswohnungen genügend bezahlbarer Wohnraum für ältere Menschen in der Stadt Luzern zur Verfügung gestellt werden kann. Das Postulat 343 will die Versorgung der älteren Menschen in der Stadt Luzern im Sinne der «integrierten Versorgung» optimieren.

Stärkung der integrierten Versorgung

Stadtrat und Stadtparlament haben sich im Sommer/Herbst 2021 für eine Weiterentwicklung der Alterspolitik durch eine Stärkung der «integrierten Versorgung» entschieden. Ziel ist eine Vernetzung der in der Gesundheitsversorgung älterer Menschen engagierten Akteure. Dazu gehören beispielsweise Spitex-Dienste, kirchliche Angebote, Spitäler, Pro Senectute, städtische und private Heime, Wohnbaugenossenschaften oder auch die organisierte Nachbarschaftshilfe (z. B. Vicino). Dank einer optimierten Zusammenarbeit sollen betroffene Menschen zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort von Angeboten, die sie benötigen, profitieren. 

Im Mai 2023 präsentierte der Stadtrat als Zwischenergebnis das mit Partnerinnen und Partnern erarbeitete Versorgungskonzept. Dabei geht es um Angebote aus den Bereichen Wohnen, Dienstleistungen, Betreuung, Pflege und Medizin. Das Versorgungskonzept orientiert sich an zwei Zielsetzungen. Zum einen an der Selbständigkeit des Menschen. Der Mensch soll sein Leben auch im Alter möglichst autonom und eigenverantwortlich gestalten können. Gestützt durch sein soziales Umfeld, etwa Familie, Angehörige, Nachbarschaft, soll er Versorgungsleistungen in eigener Verantwortung auswählen können. Zum anderen soll der ältere und unterstützungsbedürftige Mensch Zugang zu einem breiten und integrierten Leistungsangebot haben. Auch wenn die Versorgungsleistungen von verschiedenen Anbietern erbracht werden, sollen sie aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt sein.

Die wichtigsten Handlungsfelder sind:

  • Ausbau und Digitalisierung eines selbständigen Zugangs zu allen Angeboten: Auf einer neuen Website sollen die Dienstleistungen sämtlicher Anbieter in der Stadt Luzern aus den Bereichen Wohnen, Dienstleistungen, Betreuung, Pflege und Medizin übersichtlich dargestellt und einfach abrufbar sein. Diese Plattform kann unter anderem von den betroffenen Menschen selbst sowie deren Angehörigen genutzt werden.
  • Niederschwelliges integriertes Vermittlungs-, Beratungs- und Begleitungsangebot über alle Versorgungsbereiche mit Zugang in den Quartieren: Betroffene finden Unterstützung durch Fachpersonen im Quartier. Zum Beispiel bei den Vicino-Standorten. Auch zentral organisierte Institutionen wie die städtische Anlaufstelle Alter oder Pro Senectute bieten Unterstützung an.
  • Fördern der organisatorischen Vernetzung und Durchlässigkeit von ambulanter und stationärer Versorgung: Betagte Menschen, die nicht mehr selbstständig für sich sorgen können, brauchen umfassendere Unterstützung. Die Gewährleistung eines reibungslosen, bedarfsgerechten Wechsels zwischen ambulanten und stationären Betreuungs- und Pflegeangeboten ist besonders wichtig. Die geplante integrierte Organisation (siehe unten) arbeitet auch mit externen Partnern zusammen.

(Alle Handlungsfelder mit den konkreten Massnahmen sind im B+A Versorgungskonzept Alterswohnen integriert (Link) aufgeführt.)

Der Mensch im Zentrum

Bei all diesen Bemühungen steht der Mensch im Zentrum; die älteren und unterstützungsbedürftigen Menschen mit ihren sozialen, alltagspraktischen und gesundheitlichen Bedürfnissen. Sie sollen «mitten im Leben» bleiben und so einfach wie möglich bedarfsgerecht die individuell notwendigen Leistungen beziehen können.

Luzerner Modell neu
Übersicht über die vom Projekt «Alterswohnen integriert» betroffene Anbieter/Institutionen und Angebote/Dienstleistungen.

Zusammenführung von Spitex und Viva Luzern

Der Stadtrat hat im Sommer/Herbst 2021 kommuniziert, dass eine Zusammenführung Viva Luzern, Spitex Stadt Luzern und Vicino Luzern geprüft wird. So könnten im Sinne einer integrierten Versorgung ambulante und stationäre Dienstleistungen aus einer Hand bezogen und Doppelspurigkeiten vermieden werden.

Die zwischenzeitlichen Abklärungen haben ergeben, dass Spitex Stadt Luzern und Viva Luzern diesen Prozess einer Fusion weiterverfolgen möchten. Die Beteiligten sind überzeugt, dass sie damit ein Mehrwert für die betroffenen Menschen erreichen können. Auch die Mitarbeitenden der zwei Institutionen sowie die Stadt Luzern profitieren davon. Nicht Teil der geplanten integrierten Organisation wird Vicino Luzern. Vicino Luzern möchte sich wie bis anhin als unabhängige Vermittlungsplattform im Bereich der Nachbarschaftshilfe engagieren.

Organisation

Ein Projekt dieser Grösse erfordert eine gute, breit abgestützte Organisation: Auftraggeber ist der Luzerner Stadtrat. In der Projektsteuerung waren neben dem Sozial- und Sicherheitsdirektor und einer Vertreterin der Baudirektion auch die Präsidenten von Viva Luzern und Spitex Stadt Luzern vertreten. Projektleiterin ist die Stabschefin der Sozial- und Sicherheitsdirektion.

Im Projektteam waren der Leiter der städtischen Abteilung Alter und Gesundheit sowie die Geschäftsführerinnen von Viva Luzern und Spitex Stadt Luzern plus der Co-Präsident von Vicino Luzern vertreten. In der Resonanzgruppe waren diverse Vertreterinnen und Vertreter von weiteren betroffenen Organisationen eingebunden. Unter anderem: Forum Luzern60plus, Verein Haushilfe, IG Private Heime, ASPS (Verband der privaten Spitex-Organisationen), Genossenschaft Zeitgut, Stiftung «Der rote Faden», G-Net (Netzwerk der gemeinnützigen Wohnbauträger), GSW (Gemeinnützige Stiftung für preisgünstigen Wohnraum).

Weiteres Vorgehen

  • Das Stadtparlament befasst sich voraussichtlich am 29. Juni 2023 mit dem Bericht «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert».
  • Im Herbst 2023 wird dem Parlament ein Bericht zur Rechtsform der neuen integrierten Organisation sowie zur Entwicklung der städtischen Alterswohnungen vorgelegt.

Stand: Mai 2023

 

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