Untersuchungen aus anderen Städten zeigen, dass heute weit weniger Igel unterwegs sind, als noch vor zwanzig Jahren. Wie es um das stachlige Tier in der Stadt Luzern steht, ist jedoch nicht bekannt, denn es fehlen bislang aussagekräftige Daten. Hier setzt das Projekt «StadtWildTiere» mit der Aktion «Igel gesucht» an.
Erste systematische Untersuchung
Mit der Aktion «Igel gesucht» wird das Vorkommen von Igeln in der Stadt Luzern erstmals systematisch untersucht. Dazu werden in Zusammenarbeit mit engagierten Luzernerinnen und Luzernern sogenannte Spurentunnels in Privatgärten sowie auf öffentlichen Grünflächen aufgestellt. Diese locken die stacheligen Tiere mithilfe von speziellen Ködern an und sind mit Farb- und Pa-pierstreifen ausgerüstet. Geht ein Igel durch einen solchen Tunnel, hinterlässt er seine Pfotenab-drücke. So wird sichtbar, wo Igel nachts bei uns unterwegs sind.
Zudem ist die Bevölkerung dazu aufgerufen, Igelbeobachtungen auf der Plattform www.luzern.stadtwildtiere.ch zu melden. Auf der Webseite kann auch abgefragt werden, wo bereits Beobachtungen von Igeln gemacht worden sind und wie man seinen Garten oder die Umgebung der Siedlung igelfreundlich gestalten kann. Dazu kann auch das Beratungsangebot von «Luzern grünt» in Anspruch genommen werden (www.luzerngruent.ch).
Erste Stadtigel entdeckt
Seit dem Start der Aktion «Igel gesucht» gingen über 80 Igelbeobachtungen auf der Meldeplattform ein. Auch in den Spurentunnels wurden Igel nachgewiesen. Diese Resultate zeigen, dass der Igel in Luzern vielerorts noch vorkommt, in gewissen Quartieren fehlen jedoch bislang Igelnachweise.
Mittels Spurentunnel werden noch bis Ende August Daten gesammelt. Zudem ist es weiterhin sehr wichtig, dass möglichst viele Luzernerinnen und Luzerner die Augen offenhalten und ihre Igelbeobachtungen melden. Denn je mehr Leute bei der Aktion «Igel gesucht» mitmachen, desto besser ist die Datengrundlage und umso grösser ist die Aussagekraft der Untersuchung, die im Herbst publiziert wird.
Die Aktion «Igel gesucht» wird von der Albert Koechlin Stiftung (AKS) finanziell unterstützt.
Wildtierkameras zum Ausleihen
Einen Grossteil der Wildtiere, die mit uns im Siedlungsgebiet leben, nehmen wir kaum wahr. Meist sind sie sehr scheu, oft nachtaktiv und wahre Meister darin, sich unbemerkt durch die Stadt zu bewegen. Wildtierkameras stellen eine tolle Möglichkeit dar, mehr über die Tiere zu erfahren, die in unseren Gärten ein und aus gehen, auf dem Balkon heimlich Samen stibitzen oder im Gebüsch neben der Haustüre unbemerkt ein Schläfchen halten. Die Kameras können schnell montiert werden und liefern, durch Bewegungssensoren ausgelöst, Bilder von unseren heimlichen Nachbarn.
Die Stadt Luzern stellt der Bevölkerung gratis Wildtierkameras zur Verfügung. Bei Interesse
melden Sie sich unter luzern@stadtwildtiere.ch oder Tel. 079 883 14 28.
Weitere Informationen: www.luzern.stadtwildtiere.ch
Projekt «StadtWildTiere»
«StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt, an dem sechs Städte mit unterschiedlichen Träger-organisationen beteiligt sind. In Luzern wird das Projekt im Rahmen von «Luzern grünt» von der Stadt Luzern, von der Albert Koechlin Stiftung, vom WWF Luzern, von Pro Natura Luzern, vom Natur-Museum Luzern und von der Ornithologischen Gesellschaft der Stadt Luzern getragen.
Dienstag, 21. August, 18.30 bis 20 Uhr
Abendspaziergang auf den Spuren des Igels und weiterer StadtWildTiere
Treffpunkt: Bushaltestelle Kloster (Wesemlin), vbl-Bus 7
www.luzern.stadtwildtiere.ch
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Wildtiere Stadt Medienmitteilung 09.08.2018 | Download | 0 | Wildtiere Stadt Medienmitteilung 09.08.2018 |