Kopfzeile

Inhalt

8. Mai 2024
Die Stadt Luzern beendet das Pilotprojekt für die Erhebung von Gebühren für die Motoparkierung wie geplant nach zwei Jahren. Im Rahmen eines Monitorings zeigte sich, dass die 24 kostenpflichtigen Motoparkplätze am Löwengraben wenig genutzt wurden. Gleichzeitig stellte die Polizei in der näheren Umgebung deutlich mehr Bussen für Motorräder aus, die falsch parkiert wurden. Um die hohe Nachfrage nach Motoparkplätzen zu decken, wurden seit 2021 in der Innenstadt rund 270 neue Motoparkplätze geschaffenen.

Im Jahr 2020 wurde die Parkplatzsituation für Motorräder in der Luzerner Innenstadt analysiert, die Anzahl nötiger Parkplätze berechnet und Massnahmen zur Verbesserung der Motoparkierung definiert. Die Ergebnisse wurden im Konzept «Motoparkierung» festgehalten. Der Grosse Stadtrat hat an seiner Sitzung vom 10. Juni 2021 den Bericht und Antrag Motoparkierung zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Bericht beinhaltete zwei konkrete Massnahmen:

  • rund 300 zusätzliche Motoabstellplätzen schaffen, um der hohen Nachfrage nachzukommen;
  • Praktikabilität kostenpflichtiger Motoparkplätze im Rahmen eines Pilotversuchs testen.

Zusätzliche Motoabstellplätze geschaffen

Seit Juni 2021 wurden in der Luzerner Innenstadt rund 270 Motoparkplätze neu geschaffen. In der Innenstadt herrscht ein hoher Nutzungsdruck auf den öffentlichen Flächen. Die Schaffung von zusätzlichem Parkraum ist eine grosse Herausforderung. Ein Grossteil der Parkplätze entstand auf bisherigen Autoparkplätzen, die dazu umgenutzt wurden. Die neu geschaffenen Parkflächen tragen dazu bei, die hohe Nachfrage zu decken, damit auch während der Sommermonate genügend Motoparkplätze zur Verfügung stehen.

Pilotprojekt wird nicht weitergeführt

Im Januar 2022 startete das Pilotprojekt für die Erhebung von Gebühren für die Motoparkierung. Im Löwengraben wurde die Anzahl Motoparkplätze von 12 auf 24 verdoppelt und Parkgebühren eingeführt. Die Gebühr betrug 60 Rappen pro Stunde. Der Monitoringbericht zeigt, dass das Pilotprojekt technisch und betrieblich einwandfrei funktioniert hat. Während des zweijährigen Pilotprojekts wurde rund 3'900 Mal kostenpflichtig parkiert. Insgesamt wurden rund 6’380 Franken Parkgebühren eingenommen. Die Auslastung der Parkplätze und die Gebühreneinnahmen blieben jedoch unter den Erwartungen. Wer länger parkieren wollte, suchte sich einen anderen Parkplatz. Nahe gelegene kostenlose Motoparkplätze wurden zum Teil überstellt. Trotz Polizeikontrollen wurden zudem zahlreiche Motos anstatt auf den gebührenpflichtigen Parkplätzen «wild» parkiert, zum Beispiel auf Trottoirs oder auf Veloparkplätzen.

Das Pilotprojekt wird deshalb wie geplant nach zwei Jahren beendet und die Gebührenpflicht für die Motoparkplätze im Löwengraben wieder aufgehoben. Die für das Pilotprojekt verschobenen Veloabstellplätze werden vom St.-Karli-Quai wieder an den Löwengraben zurückgesetzt und die Anzahl Motoparkplätze von 24 wieder auf 12 reduziert.

Der Stadtrat erachtet gebührenpflichtige Motoparkplätze grundsätzlich als gutes Mittel, um die Nachfrage zu lenken. Nötig wären jedoch eine flächendeckende Einführung von gebührenpflichtigen Motoabstellplätzen in der Innenstadt sowie konsequente Kontrollen. Die Stadt Luzern ist die erste Schweizer Stadt die eine solche Gebührenpflicht in der Praxis getestet hat. Erfahrungen aus anderen Schweizer Städten fehlen. Die Stadt Luzern wird ihre Erfahrungen an andere Städte weitergeben.

Link:
Monitoringbericht Motoparkierung

Name
Pilotprojekt Motoparkgebühren Medienmitteilung 08.05.2024 Download 0 Pilotprojekt Motoparkgebühren Medienmitteilung 08.05.2024
Auf Social Media teilen