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29. März 2021
Ob jung oder alt, Anfänger oder Profi: Auf zwei Wänden einer Tunneleinfahrt in der Sentimatt darf ab April 2021 legal gesprayt werden. Die Stadt Luzern hat dieses Kunstprojekt mit Personen aus der Sprayerszene umgesetzt. Damit erhalten an der Spraykunst interessierte Personen auch in Luzern eine Plattform für legales Sprayen. Zudem soll dieses Angebot helfen, illegales Sprayen zu reduzieren. Ermöglicht hat das Projekt das Bundesamt für Strassen (Astra) als Eigentümerin der Wände.

Mit der Erneuerung der Lärmschutzwände an den Sentimattbrücken ist auch eine sanfte Neugestaltung des Fuss- und Fahrradwegs entlang der Reuss vorgesehen. Dazu gehört ein Farbanstrich für die Betonmauern, Widerlager und Stützen.

Die Autobahnunterführung am Sentiweg war bisher ein beliebter Ort zum (illegal) Sprayen. Die Umgestaltung der Unterführung waren für die Stadt Luzern sowie Personen aus der Sprayerszene Anlass, über eine legale Spraywand nachzudenken – denn wer in der Stadt Luzern legal sprayen wollte, hatte bislang kaum die Möglichkeit dazu. Vorbilder waren die legalen Spraywände entlang des Freigleis im Bereich Kriens-Mattenhof sowie jene im Industriegebiet in Emmenbrücke. Die Erfahrungen dort sind durchwegs positiv. Rasch konkretisierte sich deshalb auch in Luzern das Projekt einer «Wand für urbane Kunst» in der Sentimatt nahe der Baselstrasse.

Öffentliche Plattform für Kreativität bieten

Die Ziele dieses Projektes sind: Legales Sprayen ermöglichen und damit illegalem Sprayen vorbeugen sowie den öffentlichen Raum mit Kreativität und Farbe aufwerten. Auch sollen nach Möglichkeit Kinder und Jugendliche vor Ort Workshops besuchen können. Dabei könnten sie sich kreativ ausdrücken und auf die Thematik des legalen/illegalen Sprayens sensibilisiert werden. 

Das Resultat der Suche nach geeigneten Wänden sieht so aus: Legal gesprayt werden darf ab April 2021 an zwei Orten: Einerseits entlang der Einfahrt Sonnenbergtunnel, zwischen der SBB-Unterführung auf der Seite Dammstrasse bis zum Bereich mit den Metalleinfassungen. Andererseits entlang der Sentimattstrasse Richtung Reuss (siehe Karte). Insgesamt stehen damit zwei Wände mit einer Länge von total etwa 150 Metern zur Verfügung. Die Wände sind zwei bis drei Meter hoch. 

Das Bundesamt für Strassen (Astra) als Eigentümerin der Wände hat der Stadt Luzern die Bewilligung für dieses Projekt erteilt. Umgesetzt hat das Projekt der Bereich Quartierentwicklung der Stadt zusammen mit Personen aus der Sprayerszene. Bei der Umsetzung waren die Luzerner Polizei, das Strasseninspektorat sowie der städtische Sicherheitsmanager involviert.

Karte
Auf dieser Karte sind die Standorte der beiden Wände eingezeichnet.

Vor Ort ist der legale Sprayabschnitt markiert. Zudem steht auf einer Infotafel, welche Regeln zu beachten sind. Die Sprayerinnen und Sprayer organisieren sich vor Ort selber. Eine der Mitinitiantinnen ist Lluvia Mosquera: «Ich freue mich, dass es nun auch in Luzern möglich ist, sich mit Graffitis im legalen Rahmen zu verwirklichen. Gerade in der aktuellen Situation ist die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken, enorm wichtig. Zudem führt das Projekt zu mehr Belebung und Aufwertung der doch sehr dunklen Ecke im Quartier und damit zu mehr Sicherheit.»

Workshops zum Tag gegen Rassismus

Am 21. März 2021 fand der internationale Tag gegen Rassismus statt, an dem sich jeweils auch die Stadt Luzern beteiligt (siehe Medienmitteilung vom 17. März 2021). Dieses Jahr verzichtet die federführende Abteilung Integration wegen der Corona-Pandemie auf einen öffentlichen Anlass. Sie organisiert jedoch via Quartierarbeit und katholische Kirche mit Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen aus dem «Café international» vom Sentitreff an der neuen Spraywand in der Sentimatt die ersten Workshops. Inhaltlich geht es um die Themen Integration und Rassismus. Die Resultate werden ab 8. April 2021 zu bestaunen sein.

Name
Kunstprojekt Spraywand Sentimatt Rassismus Medienmitteilung 29.03.2021 (PDF, 653.34 kB) Download 0 Kunstprojekt Spraywand Sentimatt Rassismus Medienmitteilung 29.03.2021