Ein Ziel der BZO-Revision ist die bauliche Verdichtung. Stadtrat und Parlament wollen damit die Voraussetzung schaffen, dass neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen können, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in ihren engen Grenzen wichtig sind. Die städtischen Familiengartenareale haben Potenzial für diese bauliche Entwicklung, doch sie sind auch ein wichtiger Teil des städtischen Grün-, Freiraum- und Freizeitangebots. Es galt, die unterschiedlichen öffentlichen Interessen abzuwägen. Aus diesem Grund hat der Stadtrat die Familiengartenstrategie 2020 erarbeitet, über die der Grosse Stadtrat voraussichtlich im Herbst 2012 entscheiden wird.
Einsprache gegen Umzonung Urnerhof zurückgezogen
In der städtischen Familiengartenstrategie ist vorgesehen, das Angebot an Parzellen um einen Drittel von heute etwa 870 innerhalb von zehn Jahren auf rund 600 Parzellen zu reduzieren. Das Areal Lido wird Ende 2014 aufgegeben, da die Böden mit Schadstoffen belastet sind und eine Sanierung unverhältnismässig hohe Kosten verursachen würde.
Das Areal Urnerhof wird während der BZO-Revision in die Wohn- und Arbeitszone umgezont und ab 2015 baulich entwickelt. Der Familiengärtnerverein Luzern (FGV) hat seine Einsprache gegen die Umzonung des Areals mittlerweile zurückgezogen. Die Stadt Luzern hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Räumung des Areals zu übernehmen.
Stadtrat unterstützt Kompromissvorschlag von Kriens
Für das Areal Grabenhof in Kriens hat die Stadt Luzern ebenfalls die Umzonung in die Wohn- und Arbeitszone beantragt. Gegen dieses Vorhaben wurde eine Volksmotion eingereicht. Gemeinde- und Einwohnerrat Kriens haben die Volksmotion zwar abgelehnt und unterstützen im Grundsatz die Umzonung. Sie knüpfen die Zustimmung jedoch an die Bedingung, dass der Ende 2014 auslaufende Pachtvertrag um weitere sechs Jahre verlängert wird, damit den Familiengärtnerinnen und Familiengärtnern mehr Zeit bleibt, sich um Ersatzparzellen zu bewerben. Der Stadtrat unterstützt diesen Kompromissvorschlag.
Sanierung des Friedentals erst ab 2016
Die Familiengärten im Friedental sollen saniert werden. Das Friedental wird als naturnaher Landschaftspark gestaltet und damit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Angebot an Familiengärten wird von heute 165 auf rund 100 Parzellen reduziert. Die Sanierung wird erst nach Auslaufen der Verträge 2016 durchgeführt. Mit dieser Verschiebung um zwei Jahre geht der Stadtrat auf eine Forderung der Familiengarten-Vereine ein.
Die übrigen städtischen Familiengartenareale werden erhalten. Der Stadtrat ist überzeugt, mit der Familiengartenstrategie 2020 die Voraussetzungen für die langfristige Sicherung und die zeitgemässe Weiterentwicklung eines qualitativ hochwertigen städtischen Familiengartenangebots zu schaffen, das auch die Nachfrage befriedigen kann. Der Stadtrat will die Familiengärten in erster Linie den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern zur Verfügung stellen. Heute wohnen rund ein Drittel der Familiengärtner nicht in der Stadt Luzern. Durch die konsequente Anwendung der vertraglichen Regelungen will er diesen Anteil mittel- bis langfristig senken. Sollte die Nachfrage nach Familiengärten in den nächsten Jahren trotzdem deutlich zunehmen, besteht die Möglichkeit, das Areal Ruopigenmoos in Littau um 80 bis maximal 100 Parzellen zu erweitern.
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