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23. Juni 2022
Der Stadtrat hat dem Planerteam Huber Waser Mühlebach Architekten, Luzern, und Blesshess Bauingenieure AG, Luzern, den Zuschlag für die Zusammenführung der Schulanlage Steinhof erteilt. Ihr Projekt «Gigelisuppe» wurde von der Jury des Projektwettbewerbs einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen. Der Stadtrat will am Standort des Schulhauses Steinhof 2 einen Neubau erstellen und die Turnhalle sanieren. Das Schulhaus Steinhof 1 auf der gegenüberliegenden Strassenseite wird aufgegeben.

In den Schulhäusern Steinhof 1 und Steinhof 2 im Quartier Obergrund werden vier Basisstufenabteilungen geführt. Die Schulraumplanung zeigt, dass dieser Bedarf in den nächsten Jahren relativ konstant bleiben wird. Das Schulhaus Steinhof 1 wurde 1969 erbaut. Nahezu alle Gebäudeteile sind am Ende ihres Lebenszyklus angekommen. Die Schulanlage Steinhof 2 auf der gegenüberliegenden Strassenseite wurde 1982 als Ergänzung erstellt und umfasst heute einen Schulhauspavillon, einen Kindergarten sowie eine Turnhalle und eine Aussensportanlage. Bei allen Gebäuden und Anlagen besteht hoher Sanierungsbedarf. 

Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2017 zeigt, dass die künftigen räumlichen Bedürfnisse mit einer Zusammenführung der beiden Standorte auf dem Areal der heutigen Schulanlage Steinhof 2 optimal abgedeckt werden können. 2021 hat der Grosse Stadtrat einen Sonderkredit von 1,25 Mio. Franken für die Durchführung eines offenen Projektwettbewerbs für Architekten und Landschaftsarchitekten sowie für die Planung eines Bauprojektes bewilligt. Vor der Wettbewerbsausschreibung wurden die Schülerinnen und Schüler, die Lehrpersonen, die Quartierbevölkerung und -vereine zur Mitwirkung eingeladen. An den im Sommer 2021 durchgeführten Workshops konnten sie Ihre Bedürfnisse und Wünsche in einbringen.

26 Projektvorschläge wurden fristgerecht eingereicht. Am 10. Mai 2022 hat die Jury das Projekt «Gigelisuppe» von Huber Waser Mühlebach, Luzern, und Blesshess Bauingenieure AG, Luzern, einstimmig zum Sieger gekürt. Weitere vier Projekte wurden rangiert und erhalten ein Preisgeld. Die Jury bestand aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur und Landschaftsarchitektur, aus Vertreterinnen und Vertretern aus dem Quartier und der Volksschule sowie aus Fachpersonen aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Brandschutz, Hindernisfreies Bauen, Energie und Haustechnik. 

Ziele des Stadtrates am besten umgesetzt

Das Projekt «Gigelisuppe» überzeugte die Jury und den Stadtrat. Die Projektverfasser haben sich intensiv mit der Schulanlage sowie mit den Bedürfnissen der Lernenden, Lehrenden und dem Quartier auseinandergesetzt. Das Projekt überzeugt sowohl in städtebaulicher, als auch in architektonischer Hinsicht, setzt die Ziele des Stadtrates am besten um und erfüllt das Raumprogramm der Volksschule. Der Turnhallenbau wird hangseitig erweitert. Ihm wird ein neues, leicht versetztes Schulhausgebäude zur Seite gestellt. Der an die Turnhalle angebaute Neubau ermöglicht einen sehr effizienten Schulbetrieb und bietet spannende Sichtbezüge an der Schnittstelle zwischen Alt und Neu. Es entsteht ein kompaktes, gut in die Topografie eingebettetes Gesamtvolumen. Durch die Adaption der vorhandenen Farbgebung und Materialisierung sowie die Übernahme wesentlicher gestalterischer Merkmale werden die beiden Baukörper im äusseren Ausdruck zu einem Paar verbunden.

Das Herz der Anlage bildet eine grosszügige Atelierzone, die vielfältige Nutzungen erlaubt. Jeweils in den Ecken entstehen gut belichtete Schulräume mit Gruppenräumen. Während das untere und das obere Geschoss des Neubaus einen direkten Aussenzugang haben, ist das mittlere mit der Turnhalle verbunden. Der hohe Holzanteil des Neubaus legt die Grundlage für ein ökologisch nachhaltiges Schulgebäude. Aus wirtschaftlicher Sicht besticht das Projekt durch eine hohe Ausnutzung und verhältnismässig tiefe Investitionskosten. Diese sind vor allem auf die Minimierung der Eingriffe im bestehenden Bau, die kompakte Bauweise des neuen Gesamtbaukörpers und die Logik von Konstruktion und Grundriss zurückzuführen. Das gut durchdachte statische Konzept vereinfacht die Planung und minimiert Kosten- und Terminrisiken in der Ausführungsphase. Dieser Ansatz wurde vom Preisgericht als herausragender Beitrag des Bauingenieurs zur Lösungsfindung beurteilt und im Jurybericht entsprechend gewürdigt.

Das Siegerprojekt belässt im Aussenraum ausreichend zusammenhängende Freiflächen, die von der Schule und der Quartierbevölkerung genutzt werden können. Auch die Freiraumgestaltung orientiert sich weitgehend an der Topografie und hält ausreichend Abstand zu den nahen Waldrändern.

Geplante Fertigstellung: Sommer 2026

Der Stadtrat folgt der Empfehlung des Preisgerichtes und hat die Erstplatzierten des Projektwettbewerbs mit der Weiterbearbeitung beauftragt. Für die Zusammenführung der Schulanlage Steinhof rechnet er zum heutigen Zeitpunkt mit Investitionskosten von rund 16,8 Mio. Franken. Als nächstes wird ein Bauprojekt ausgearbeitet. Über den Baukredit wird die Stadtluzerner Stimmbevölkerung entscheiden. Läuft alles nach Plan, starten die Bauarbeiten 2025. Die Fertigstellung ist auf das Schuljahr 2026/2027 vorgesehen. Während der Bauarbeiten besuchen die Kinder den Unterricht vorübergehend im Schulhaus Steinhof 1 und im Schulhaus Pestalozzi.

Ausstellung bis 2. Juli 2022

Die 26 Projektvorschläge können bis am Samstag, 2. Juli 2022, in einer Ausstellung im Alten Zeughaus Luzern an der Museggstrasse 37 besichtigt werden. Die Projekte können auch im Internet unter www.steinhof.stadtluzern.ch angeschaut werden.


Ausstellung «Schulanlage Steinhof: Resultat des Projektwettbewerbs»

Donnerstag, 23. Juni, bis Samstag 2. Juli 2022
Modelle und Pläne der 26 eingereichten Projektvorschläge
Luzern, Altes Zeughaus, Museggstrasse 37
Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr; Samstag und Sonntag, 9 bis 11 Uhr

Name
Schulanlage Steinhof Projektwettbewerb Medienmitteilung 23.06.2022 (PDF, 219.67 kB) Download 0 Schulanlage Steinhof Projektwettbewerb Medienmitteilung 23.06.2022