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24. Januar 2017
Der Stadtrat kann dem optimierten Vorprojekt zur Spange Nord in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Zu gross sind die negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Stadtbild. Für den Fall, dass keine stadtverträgliche Lösung für die Spange Nord gefunden wird, fordert der Stadtrat eine Planung des Projektes Bypass ohne die Spange Nord.
Mit einem neuen Autobahntunnel zwischen Ibach und Kriens sowie der Spange Nord sollen die bisherige Autobahn und die Innenstadt ab zirka 2035 vom Autoverkehr entlastet werden. Bund und Kanton haben ein Vorprojekt zum Gesamtsystem Bypass erarbeitet. Aufgrund der eingegangenen Rückmeldungen aus der Vernehmlassung 2014 hat der Kanton Luzern das Vorprojekt zur Spange Nord überarbeitet und die Gemeinden und Verbände Ende 2016 erneut zu einer Stellungnahme eingeladen.

Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Stadtbild
Der Stadtrat kann dem optimierten Vorprojekt in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Zu gross sind die negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Stadtbild. Der Stadtrat sieht mit der geplanten Verlängerung des Tunnels im Bereich Friedhof zwar eine Verbesserung, bedauert aber, dass die erhofften Fortschritte insgesamt nicht im gewünschten Ausmass erreicht wurden. Dazu gehört die Fluhmühlebrücke, die gegenüber dem ursprünglichen Vorprojekt sogar noch verbreitert wurde. Auch den Spurausbau in der heute schon stark befahrenen und engen oberen Zürichstrasse kann der Stadtrat nicht akzeptieren. Hinzu kommt, dass durch die zusätzlichen Fahrspuren am Schlossberg der bereits knappe Bewegungsraum für die Kinder des Schulhauses Maihof eingeschränkt wird.

Die grösstenteils drei- bis vierspurige Spange Nord bringt für die Quartiere von der Zürichstrasse über den Schlossberg und das Friedental bis zur Reussmatt und zur Fluhmühle eine hohe Verkehrsbelastung und damit starke Lärmimmissionen. Dies schränkt nicht nur die Lebensqualität in einem Gebiet ein, in dem sich zum Beispiel das Kantonsspital oder der Friedhof befinden, sondern erschwert und verteuert auch die baulichen Entwicklungen.
Das Projekt tangiert zudem die Ziele der städtischen Energie-, Klima- und Luftreinhaltepolitik und stützt das Ziel der Förderung der umweltfreundlichen und flächeneffizienten Verkehrsarten zu wenig. Die Situation für den Fuss- und den Radverkehr wird vielerorts aufgrund von Wartezeiten und gemeinsamen Flächen gegenüber dem heutigen Zustand sogar verschlechtert.

Nutzen geringer als erwartet
Der Stadtrat begrüsst, dass nun auch die Massnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs als integrale Bestandteile in das Projekt eingeflossen sind. Gemäss den Unterlagen für das Projekt wird das Stadtzentrum gegenüber 2010 mit rund 30 Prozent weniger Autofahrten belastet, wodurch durchgehende Busspuren vom Kupferhammer bis zum Luzernerhof realisiert werden können. Dieser ausgewiesene Nutzen der Spange Nord relativiert sich für den Stadtrat in gewissem Mass, da der Autoverkehr auf der Seebrücke in den vergangenen fünf Jahren bereits um durchschnittlich knapp 5000 Fahrten pro Tag abgenommen hat. Zudem werden weitere Projekte wie zum Beispiel das Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass der Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten weiter reduziert wird und neue Busspurabschnitte realisiert werden können.

Bypass ohne Spange Nord
Der Stadtrat bezweifelt, dass eine Weiterbearbeitung der Spange Nord in der nächsten Projektphase zu einer akzeptablen Situation führt. Für den Fall, dass keine stadtverträgliche Lösung für die Spange Nord gefunden wird, fordert er eine Planung des Projektes Bypass ohne den Anschluss Lochhof und somit ohne Spange Nord. Aus Sicht des Stadtrates erhöht dies die Realisierungschancen des Bypasses mit dem Ziel, die Engpässe auf der Autobahn zu beseitigen.
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