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26. April 2016
Weniger Staus und mehr Mobilität: Dies sind die Ziele des Gesamtverkehrskonzepts Agglomerationszentrum Luzern, das die Stadt Luzern, der Kanton Luzern, der Verkehrsverbund Luzern und der Gemeindeverband LuzernPlus gemeinsam erarbeitet haben. Der Stadtrat beantragt beim Grossen Stadtrat einen Bruttokredit von 2,565 Mio. Franken, um die Massnahmen auf den Gemeindestrassen ab 2017 umsetzen zu können.
Während über 20 Stunden im Tag fliesst der Verkehr in der Luzerner Innenstadt mehr oder weniger problemlos. In der Hauptverkehrszeit zwischen 7 und 8 Uhr und zwischen 17 und 19 Uhr gibt es aber regelmässig Staus. Die Folge davon ist, dass die Stadt Luzern nicht mehr zuverlässig erreichbar ist. Schleichverkehr durch die Quartiere beeinträchtigt die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit. Hinzu kommt, dass Stadt und Kanton Luzern damit
rechnen, dass die Mobilität bis 2030 um rund 30 Prozent zunehmen wird. Die grossen Schlüsselprojekte Bypass und Tiefbahnhof stehen aber kaum vor 2030 zur Verfügung.

Flüssiger Verkehr
Die Stadt Luzern, der Kanton Luzern, der Verkehrsverbund Luzern und der Gemeindeverband LuzernPlus haben deshalb gemeinsam das Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern entwickelt. Es zeigt auf, wie der Verkehr während der Stosszeiten besser abgewickelt und die erwartete Zunahme der Mobilität bis 2020 bewältigt werden kann. Verkehrsmodelle zeigen, dass der Verkehr auch zu den Hauptverkehrszeiten fliessen kann, wenn fünf Prozent weniger Autos auf den Hauptstrassen sind. Um dies zu erreichen, sieht das Konzept vor, weitere Dosierungsstellen auf Quartierstrassen einzurichten. Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss sich bei den Einfahrten auf die Hauptstrassen wie heute schon auf der Kreuzbuchstrasse ein paar Minuten gedulden, bis die Ampeln auf Grün schalten. Auch fünf zusätzliche Parkhausausfahrten sollen mit Lichtsignalen gesteuert werden. Heute ist dies bereits beim Parkhaus Bahnhof der Fall.

Da in der Stadt Luzern nicht mehr oder breitere Strassen gebaut werden können, setzen die vier Partner auf den öffentlichen Verkehr, um die erwartete Zunahme der Mobilität bewältigen zu können. Busse können auf der gleichen Fläche deutlich mehr Menschen transportieren als Autos. Um das Umsteigen zu fördern, soll der Busverkehr ausgebaut und wo immer möglich bevorzugt werden. So sind fünf neue Busspuren und Busschleusen sowie zwei Fahrbahnhaltestellen vorgesehen. Da sich diese auf Kantonsstrassen befinden, werden sie vom Kanton Luzern finanziert.

Für die Realisierung aller Massnahmen wird mit Kosten von insgesamt rund 8 Mio. Franken gerechnet. Für jene auf den Gemeindestrassen beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Bruttokredit von 2,565 Mio. Franken. Nach Abzug der zu erwartenden Investitionsbeiträge von Kanton und Bund ergibt sich für die Stadt ein Netto-Kostenanteil von 1,66 Mio. Franken.

Städtische Massnahmen: Dosierung
Alle städtischen Massnahmen müssen nach der Kreditgenehmigung durch das Parlament noch im Detail projektiert werden, um sie ab 2017 umsetzen zu können. In einem ersten Schritt sollen die Wesemlinstrasse, die Gesegnetmattstrasse, die Libellenstrasse und der Grenzweg/ Kanonenstrasse mit Lichtsignalanlagen versehen werden. Die Zufahrten zu den Hauptstrassen sollen nur von 7 bis 8 Uhr und von 17 bis 19 Uhr dosiert werden und nur dann, wenn dies aufgrund der Gesamtverkehrslage in der Innenstadt erforderlich ist. Sollte sich zeigen, dass diese Massnahmen nicht genügen, werden in einem zweiten Schritt auch die Brunnhalde, die Kaspar-Kopp- und die Schachenstrasse mit Dosierungsanlagen versehen.

Städtische Massnahmen: Busbevorzugung
Um die Busse auf der Dreilindenstrasse bevorzugen zu können, sollen die Autos während der Stosszeiten stadteinwärts über die unteren Abschnitte des Abendweges und der Adligenswilerstrasse geführt werden. Die Spur stadteinwärts wird für Busse sowie den Velo- und den Anwohnerverkehr reserviert. Um die Verlustzeiten der Buslinie 14 im Abschnitt Grosshof/ Eichhof zu verringern, soll diese neu in beiden Richtungen über die Arsenalstrasse geführt werden. Dazu wird sie in eine Einbahnstrasse umfunktioniert, in der die Autos nur noch stadtauswärts zugelassen werden. Sollten die Massnahmen des Gesamtverkehrskonzeptes nicht die gewünschte Wirkung zeigen, besteht die Möglichkeit, in einer zweiten Phase die Einfahrt in die Hirschmattstrasse während der Stosszeiten für Autos zu sperren. Dadurch liesse sich die Situation für den Busverkehr wesentlich verbessern.

Dokumente Grosser Stadtrat:
+ Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern (GVK) (Bericht und Antrag 9/2016)
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