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11. Dezember 2014
Im Rahmen der Sanierung des Abwasserkanals im Löwengraben und in der Grabenstrasse plant ewl energie wasser luzern, die Wärme des Abwassers zu nutzen. Der Stadtrat will die beiden Schulanlagen Mariahilf und Musegg an dieses Abwasserwärmenetz anschliessen. Für den Stadtrat ist dies eine einmalige Chance, die Anliegen des energie- und umweltbewussten Bauens und jene des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen. Deshalb beantragt er beim Grossen Stadtrat, dem Wärmeliefervertrag mit ewl zuzustimmen.
Die beiden Schulanlagen Maria­hilf und Musegg werden heute zu 100 Prozent mit Erdgas beheizt. Im Schulhauses Mariahilf muss der Gaskessel in Kürze ersetzt werden. Der Gaskessel im Schulhaus Musegg kann noch rund zehn Jahre betrieben werden. Bei Sanierungen von Heizungsanlagen muss die Stadt gemäss ihrer Energiepolitik darauf achten, dass erneuerbare Energien genutzt und die CO2-Emissionen reduziert werden.

Die beiden Schulanlagen Maria­hilf und Musegg befinden sich in der Ortsschutzbildzone B, in der schützenswerte Stadtteile, Bauten und Gärten erhalten werden müssen. Dies setzt dem energie- und umweltbewussten Bauen, zu dem sich der Stadtrat verpflichtet hat, Grenzen. Eine Analyse hat denn auch gezeigt, dass das Beheizen der beiden Schulhäuser mit erneuerbaren Energiearten wie Erdsonden-Wärmepumpe, Pelletheizung oder Solar­anlage wegen des Denkmalschutzes, aber auch wegen der beschränkten Zufahrtsmöglichkeiten und der dichten Besiedlung in der Altstadt nicht oder nur schwer möglich ist. Die Nutzung der Abwärme hingegen ist mit den Bestimmungen der Ortschutzbildzone B vereinbar. Der Stadtrat will deshalb die beiden Schulhäuser an das von ewl energie wasser luzern geplante Abwasserwärmenetz anschliessen – eine einmalige Chance, die jetzt genutzt werden muss, da der Abwasserkanal nach der Sanierung wohl für die nächsten rund 50 Jahre für Installationen geschlossen bleibt.

Die Wärmelieferung soll ab Herbst 2016 zur Verfügung stehen. Zurzeit wird der REAL-Abwasserkanal im Löwengraben umfassend saniert. Dabei werden Wärmetauscher in den 313 Meter langen Kanal einbetoniert. Sie sollen dem Abwasser die Wärme entziehen, die für den Wärmepumpenbetrieb in den vier Heizzentralen gebraucht wird. Eine der vier Heizzentralen soll im Schulhaus Musegg eingerichtet werden, da es sich von der Grösser her gut eignet.

Da die Gaskesselanlage des Schulhauses Musegg noch gut zehn Jahre betrieben werden kann, wird der Ausbau der neuen Energiezentrale in zwei Etappen erfol­gen: In einer ersten Etappe wird die Abwasser-Wärmepumpe im Schulhaus Musegg installiert. Die beiden Gaskessel werden weiterbetrieben und dienen der Spitzenlastab­de­ckung. Das Schulhaus Mariahilf wird über den Wärmeverbund angeschlossen. Damit kann hier der Gaskessel demontiert werden. In einer zweiten Etappe werden nach Ablauf der Nutzungsdauer die beiden Gas­kessel im Schulhaus Musegg ersetzt.

Für die Planung, die Anpassungen und Demontagen beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Kredit von 175‘000 Franken. Gemäss des Vertrags mit ewl belaufen sich die jährlich wiederkehrende Wärmekosten für die Stadt Luzern auf rund 334‘000 Franken. Der Stadtrat ist überzeugt, dass die Nutzung der Abwärme für die beiden Schulhäuser aus ökologischer und volkswirtschaftlicher Sicht die beste und nachhaltigste Lösung ist. Gegenüber den Gasheizungsanlagen lassen sich pro Jahr über 325 Tonnen CO2 einsparen, was umgerechnet mehr als 103 Tonnen Heizöl entspricht.

Dokument Grosser Stadtrat:
+ Schulanlagen Mariahilf und Musegg. Anschluss an Abwasserwärmeanlage (Bericht und Antrag 31/2014)
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Medienmitteilung (PDF, 47.19 kB) Download 0 Medienmitteilung
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