An einem ersten runden Tisch ging es darum, die Argumente der Interessenvertreter kennenzulernen und durch den Austausch von Positionen und Argumenten auszuloten, wo es Chancen für Annäherungen oder Konsens gab. Am zweiten Runden Tisch wurden mögliche Kernanforderungen an die Bauträgerschaft und an das Bauprojekt diskutiert. Die Ergebnisse dieser beiden runden Tische hat die Hochschule Luzern (HSLU) in einem Bericht zusammengefasst (siehe: www.industriestrasse.stadtluzern.ch), zu dem die Teilnehmenden des Prozesses in einer dritten Veranstaltung Stellung nehmen konnten.
Man war sich einig, dass an der Industriestrasse ein Wohnungsmix mit Familienwohnungen entstehen soll. Es sollen preisgünstige Wohnungen, flexible Dienstleistungs- und Gewerbeflächen sowie Ateliers und Wohnateliers angeboten werden, in denen zum Teil auch das heutige Kleingewerbe seinen Platz findet. Zumindest ein Teil der Aussenräume soll als Begegnungsorte für das Quartier gestaltet werden. Einig war man sich auch, dass sich die neue Überbauung nach ökologischen Standards richten soll und sie auch von mehreren Baugenossenschaften realisiert werden kann. Um ein qualitativ gutes Projekt realisieren zu können, muss ein Auswahlverfahren wie zum Beispiel ein Architekturwettbewerb durchgeführt werden.
Im Bericht der HSLU sind auch jene Punkte aufgeführt, bei denen man sich nicht einig war. So bestehen unterschiedliche Vorstellungen, wie hoch der Anteil an besonders günstigen Wohnungen sein und welcher maximale Mietpreis vorgegeben werden soll. Zudem wurde kontrovers diskutiert, ob es auch kulturelle Produktions- und Repräsentationsräume braucht. Auch bei der Frage ob das Chäslager langfristig erhalten werden soll, konnte keine Einigung erzielt werden. Zudem gab es Voten, die auch die Porzellanfabrik mittelfristig erhalten möchten. Nicht einig war man sich, wie eine mögliche Etappierung aussehen könnte.
Aus Sicht des Stadtrates hat sich der partizipative Prozess gelohnt. Die Anliegen und Argumente konnten von den beteiligten Gruppen platziert werden. Die Diskussionen in den Arbeitsgruppen und im Plenum waren wertvoll. Das Verständnis der Teilnehmenden für die anderen Meinungen konnte erhöht werden. Im Prozess hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, die Rollen und den Grad der Partizipation zu klären. So kann vermieden werden, dass falsche Erwartungen entstehen und die Teilnehmenden vom Prozess enttäuscht werden.
Das weitere Vorgehen
Die Vorschläge aus dem partizipativen Prozess sind für den Stadtrat die Grundlage, um die Anforderungen an einen gemeinnützigen Wohnbauträger und an das Bauprojekt zu formulieren. Er wird dazu den Schlussbericht der HSLU analysieren und auch die Dissenspunkte diskutieren. Vorgesehen ist, die Ausschreibung im Frühling 2014 durchzuführen und im Herbst mit dem gemeinnützigen Wohnbauträger den Baurechtsvertrag zu verhandeln. Läuft alles nach Plan, wird der Grosse Stadtrat Ende 2014 über die Abgabe des Areals im Baurecht befinden können.
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