2007 produzierte das Schweizer Fernsehen den Dokumentarfilm „Neue Heimat Lindenstrasse". Damals gehörte die Quartierstrasse noch zur Gemeinde Littau. Die Unterschiedlichkeit der Bewohnenden und die überraschenden Lebensgeschichten auf engem Raum machten sie in der ganzen Schweiz bekannt. Das spezielle Quartier und der Dokumentarfilm wurden 2008 im Rahmen eines Gemeindefestes gefeiert.

Die Welt als Quartierstrasse
Seither hat sich in der Lindenstrasse wieder vieles ereignet und im kreativen Neben- und Miteinander weiterentwickelt. Über die Jahre ist in der Lindenstrasse ein Biotop von kreativen Kräften entstanden. Das Lindenstrassenfest gibt einen Einblick in dieses Biotop. Ein reichhaltiges Programm führt Besuchende an verschiedene Ecken der Welt, mit kulinarischen Leckerbissen und unterhaltsamen Showeinlagen zu heimischen und fremden Klängen und viel Prominenz aus der Strasse und aus aller Welt. So gibt sich Schwingerkönig Ueli Banz die Ehre. Er steigt mit Wildentschlossenen in den Sägemehlring. Der Jodelklub Littau und weitere volkstümliche Highlights unterstreichen den zuweilen ländlichen Charme der Strasse. Diverse Kleinformationen, die Coverband Funnybone und Pit Furrers com4 heizen richtig ein. Dazwischen gibt es authentisches Harley-"Geknatter" von Heinz Amsteins Freunden auf ihren Feuerstühlen, serbische Gruppentänze und eine Talentshow von Kindern und Jugendlichen aus dem Quartier. Verpflegt wird man an verschiedenen Ständen (portugiesisch, indisch, serbisch usw.) und in den Restaurants Schlüssel, Gartenhaus 1313, Gleis 13, und Container 13. Für die Kinder gibt es kleinere und grössere Attraktionen von Haarbänder knüpfen bis zur grossen Hüpfburg. Interessierte erhalten vom Vorstand des Quartiervereins Udelboden einen kurzen Einblick in die Geschichte der Lindenstrasse. Das Lindenstrassenfest wird gemeinsam von der Stadt, von den Quartierkräften – vorab vom Quartierverein Udelboden – und von der Sinnvoll Gastro GmbH organisiert, die mittlerweile mit vier Gastrobetrieben in der Strasse präsent ist.

Quartierentwicklung Fluhmühle-Lindenstrasse
Seit der Fusion Luzern-Littau ist das Quartier Fluhmühle-Lindenstrasse im Zentrum des neuen Stadtgebietes. In diesem Quartier steckt einerseits viel Potenzial, andererseits bedarf es aber einer Aufwertung. Deshalb war die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit während sechs Monaten im Quartier, um es zusammen mit der Bevölkerung, den Grundeigentümern, dem Gewerbe und den Quartierorganisationen zu analysieren. Auf diesen Grundlagen hat die Hochschule mit der Stadt Luzern 2011 ein Konzept zur Quartierentwicklung erarbeitet. Es enthält unter anderem Massnahmen, die den Verkehr beruhigen, Kindern und Jugendlichen Tagesstrukturen und Freizeitangebote bieten, Grünräume aufwerten, den Zugang zum Wald verbessern, das Quartierleben beleben und die Integration fördern.

Bis 2015 werden die Massnahmen von der Stadt in Zusammenarbeit mit den Quartierkräften umgesetzt. Bereits letztes Jahr konnte der Fluhmühle-Park aufgewertet werden. Er wird heute rege als Treffpunkt genutzt. Die Spielangebote im Park werden regelmässig von 30 bis 40 Kinder besucht. Zudem können Eltern an einem niederschwelligen Kurs „Deutsch im Park“ teilnehmen. Die Spielgruppe des Vereins Novizonte konnte mit der Hilfe von interkulturellen Vermittlerinnen in diesem Schuljahr schon die zweite Gruppe eröffnen.

Samstag, 1. September 2012 Lindenstrassenfest Eine musikalische, kulinarische und handwerkliche Entdeckungsreise mit unter anderem Schwingerkönig Ueli Banz, dem Jodelklub Littau, der Coverband Funnybone, Pit Furrers com4 und vielen Attraktionen für die Kinder. Programm und Infos: www.lindenstrassenfest.ch LUZERN, Lindenstrasse, 12 bis 2 Uhr.