Der Brand der Brücke hat 1993 rund zwei Drittel der Bilder zerstört. Da sie zwei Jahre zuvor professionell fotografiert worden sind, liess sich der ganze Zyklus trotz des Verlustes kunstwissenschaftlich bearbeiten und kann mit der zweibändigen Publikation „Die Bilder der Kapellbrücke in Luzern“ nun erstmals umfassend präsentiert werden.
Die drei Bilderzyklen der Kapell-, der Spreuer- und der Hofbrücke sind weltweit einmalig: einerseits als Bildergeschichten im öffentlichen Raum, anderseits in der äusseren Form, denn Dreieckbilder sind in der Kunstgeschichte rar. Aussergewöhnlich ist es auch, wie der Bilderzyklus als Selbstdarstellung der Stadt und des Staates Luzern konzipiert und ausgeführt worden ist. Hinzu kommt die Erschliessung der Stifterinschriften und ihrer Wappen, die darum wichtig sind, weil auch die Frauen namentlich genannt werden.
Die wissenschaftliche Publikation schliesst eine Lücke im Wissens- und Forschungsstand zu den Luzerner Brückenbildern. Nach den beiden Publikationen zu den Bildern der Spreuerbrücke und der Hofbrücke ist mit Heinz Horats „Die Bilder der Kapellbrücke in Luzern“ die wissenschaftliche Reihe nun vollständig. Zudem eröffnet sie der Stadt Luzern die Möglichkeit, das nun greifbare Bild- und Datenmaterial für eine breite Öffentlichkeit aufzubereiten. Der Stadtrat will dazu im Jahr 2016 ein Projekt starten. Ziel ist eine mehrsprachige Website mit Informationen zu den Luzerner Holzbrücken und ihren Bildern, die mit Smartphones, Tablets und direkt vor Ort über QR-Codes abgerufen werden können.
„Die Bilder der Kapellbrücke in Luzern“, Band 1: Geschichte, Konzepte, Künstler, Ikonografie; Band 2: Die Gemälde; Autor: Heinz Horat; Herausgeberin: Stadt Luzern; Verlag: Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden, September 2015; Preis 69 Franken.
Die Publikation wurde finanziell unterstützt durch: Ernst Göhner Stiftung, P. Herzog-Stiftung, Albert Koechlin Stiftung AKS, Kanton Luzern und Dr. Josef Schmid-Stiftung
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