In seiner Eröffnungsrede zum Jubiläumsjahr blickte Stadtrat Ruedi Meier, Sozialdirektor, auf die Erfolgsgeschichte der stationären Heimerziehung zurück. Seit der Eröffnung der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg 1971 haben 591 Kinder und Jugendliche in einer Wohngruppe gelebt. Ruedi Meier erinnerte aber auch an die jüngst publik gewordenen Vorwürfe wegen Missbräuchen in den Erziehungsheimen im Kanton Luzern in der Zeit vor der Eröffnung der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg. Meier ist selber Mitglied in der Begleitkommission der kantonalen Forschungsgruppe für die Aufarbeitung der Verhältnisse in den Heimen im Kanton Luzern. Meier zeigte am Beispiel des Waisenhauses, das 1811 gebaut wurde, dass der Sozialstaat keine Errungenschaft des 20. Jahrhunderts ist. Vielmehr hat sich der Staat schon früher für Schwächere und Unterstützungsbedürftige eingesetzt. Er betonte weiter, dass ein starker Sozialstaat auch heute wichtig ist für unsere Gesellschaft.
Peter Sauter ist seit 16 Jahren Siedlungsleiter in der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg. In seiner Einführung zum Film blickte er zurück auf die stetige Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit in der Heimerziehung. Das Jubiläumsjahr sei aber nicht nur ein Blick in die Vergangenheit. Es ist vor allem auch eine Möglichkeit, die heutige Kinder- und Jugendsiedlung einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen und sich Gedanken zu zukünftigen Entwicklungsschritten zu machen.
Nach dem Dokumentarfilm leitete Bruno Frick, Leiter Integrationsbegleitung der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg, ein Podiumsgespräch mit den Protagonisten und der Filmemacherin. Die Diskussion, in welcher das Publikum aktiv Fragen stellte, zeigte, wie unterschiedlich die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen der ehemaligen Bewohner sind.
Die Verantwortlichen freuen sich auf die kommenden Veranstaltungen. Im September findet im Stadthauspark eine öffentliche Ausstellung statt und am 24. September öffnet die Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg ihre Türen für alle Interessierten.
200 Jahre Heimwesen für Kinder und Jugendliche in der Stadt Luzern. Öffentliche Veranstaltungen: 25. Mai 2011, 19 Uhr: Film «Geschichten von Respekt und Zuwendung» Ein Blick auf mehr als 50 Jahre Heimerziehung in der Stadt Luzern. (40 Min.) Dokumentarfilm von Ursula Brunner im stattkino. Der Film ist ab Ende Mai auch als DVD erhältlich. Bestellungen per Mail an utenberg@stadtluzern.ch. 24 Franken inkl. Porto und Versand. 15. – 30. September 2011: Ausstellung «Zum Schutz des Kindes?!» Ausstellung in der Heiliggeistkapelle und im Stadthauspark. Erziehungskonzepte im Wandel der Zeit. Mo – Fr, 11 – 18 Uhr / Sa – So, 11 – 16 Uhr. Eintritt frei. 24. September 2011: «Tag der offenen Türen im Utenberg» Für alle Interessierten öffnen Wohngruppen der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg ihre Türen. 11 – 17 Uhr. Weitere Informationen: www.utenberg.stadtluzern.ch |
Patronatskomitee Jubiläumsjahr:
Urs W. Studer, Stadtpräsident Luzern; Ruedi Meier, Stadtrat und Sozialdirektor Stadt Luzern; Hildegard Bitzi, ehemalige Bürgerrätin und Vorsteherin Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg; Franz und Brigitte Arnold, ehemalige Siedlungsleitung Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg
Sponsoren Jubiläumsjahr:
Kanton Luzern, Lotteriefonds, Luzern
MBF Foundation, 9487 Gamprin-Bendern
Soroptimist International Club, Luzern
Gemeinnützige Gesellschaft, Luzern
Pfarrei St. Leodegar, Luzern
Arthur Waser Stiftung, Luzern
Gemeinschaft St. Anna Schwestern, Luzern
Altzunftmeister Zunft zu Safran, Luzern
Josef-Müller-Stiftung, Luzern
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