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23. September 2019
Der Sicherheitsbericht 2019 der Stadt Luzern zeigt: Luzern ist und bleibt eine sichere Stadt mit hoher Lebensqualität für Bevölkerung und Gäste. Dazu beigetragen haben die zahlreichen Massnahmen, die seit dem ersten Sicherheitsbericht 2007 umgesetzt wurden. Gefährdungen mit dem höchsten Risiko sind Verkehrsunfälle, Stromausfall, Strommangel, Pandemie, Badeunfälle und Gewaltdelikte. Im aktuellen Sicherheitsbericht sind 55 Massnahmen formuliert, um die Sicherheit in Luzern kontinuierlich zu verbessern.

Der Sicherheitsbericht 2019 analysiert zum dritten Mal die Sicherheitslage der Stadt Luzern in einer für die Schweiz einzigartigen Breite. Im Bericht werden 38 Gefährdungen in Bezug auf Eintretenshäufigkeit und Schadensausmass analysiert. Die Risiken der einzelnen Gefährdungen werden definiert und verglichen. «Diese Vorgehensweise erlaubt es der Stadt Luzern nicht nur auf Geschehenes zu reagieren und Ereignisse zu bewältigen, sondern auch vorauszuschauen und sich auf mögliche Entwicklungen vorzubereiten», sagt Martin Merki, Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt Luzern.

Die Sicherheitslage in der Stadt verändert sich dauernd. Dank der kontinuierlichen Zusammenarbeit des Sicherheitsverbunds der Stadt Luzern ist es möglich, ein hohes Sicherheitsniveau zu halten und auf Veränderungen schnell zu reagieren. Mitglieder des Sicherheitsverbunds sind die Verantwortlichen der Stadt, der Luzerner Polizei und vieler externer Partner. Dank der Umsetzung diverser Massnahmen konnten die Risiken folgender Gefährdungen reduziert werden:

  • Ausfall der Wasser- und Gasversorgung (etwa dank zweitem Quellwasserwerk)
  • Massenpanik und -verletzungen (etwa dank Crowdmanagement an der Fasnacht)
  • Ausschreitungen im Umfeld von Sportveranstaltungen (etwa dank institutionalisiertem Dialog)
  • Ruhestörungen (etwa dank enger Zusammenarbeit mit dem Verein Safer Clubbing)
  • Vermögensdelikte (etwa dank Sensibilisierung der Bevölkerung auf Taschendiebstahl und verstärkter Polizeipräsenz an Hot Spots wie dem Weihnachtsmarkt)

Der Sicherheitsbericht 2019 legt offen, dass in der Stadt Luzern bei Verkehrsunfällen, gewaltorientierten Delikten und Badeunfällen das höchste Risiko besteht, ernsthaft zu Schaden zu kommen. Weiter zeigt er auf, dass die Herausforderungen für die Stadt bei Einschränkungen der Stromversorgung und im Falle einer Pandemie sehr gross wären. «Die klare Offenlegung dieser Defizite ist für die Stadt wertvoll. Das hohe Risiko bei den Themen Strom und Pandemie ist nicht neu. Entsprechend muss der Fokus noch stärker auf die entsprechenden Massnahmen gelegt werden», sagt Martin Merki.

Ergänzende Informationen zu den hohen Risiken:

  • Verkehrsunfälle: Fast täglich verletzen sich in der Stadt Luzern Verkehrsteilnehmende. Dazu gehören Teilnehmende des Langsamverkehrs (Velo und Fussgänger) sowie des motorisierten Individualverkehrs. Die meisten Betroffenen tragen leichte Verletzungen davon.
  • Gewaltorientierte Delikte: Pro Jahr gab es in der Stadt Luzern in den vergangenen Jahren im Durchschnitt über 100 Fälle von Körperverletzungen. Etwa 40 Prozent davon sind auf häus­liche Gewalt zurückzuführen.
  • Strommangellage: Eine Strommangellage (Rationierung der Stromversorgung über ein grösseres Gebiet über längere Zeitdauer) hätte gravierende, vor allem finanzielle Schäden zur Folge. Die Eintretenshäufigkeit für eine länger an­dauernde Strommangellage wird vom Bund auf einmal alle 40 Jahre geschätzt.
  • Stromausfall: Ein Stromausfall hätte direkte Folgen auf die Alarmierungsmöglichkeit der Blaulichtorganisationen durch die Bevölkerung. Unter anderem würden dann Brandmeldeanlagen und Einbruchsicherungen nicht mehr funktionieren.
  • Epidemie/Pandemie: Die Eintretenshäufigkeit einer Pandemie wird ebenfalls auf rund einmal alle 40 Jahre geschätzt. Eine Pandemie kann zu über 50 Prozent krankheitsbedingten Ausfällen in der Bevölkerung führen. Im Gegensatz zu Strommangellage und Stromausfall sind es vor allem die direkten gesundheitlichen Folgen (Kranke, Tote), die das Risiko dominieren.
  • Badeunfälle: Badeunfälle zeichnen sich im Vergleich zu den anderen Gefährdungen durch eine relativ hohe Eintretenswahrscheinlichkeit aus. In öffentlichen Gewässern der Stadt Luzern sterben jährlich im Schnitt ein bis zwei Personen.

Der Sicherheitsbericht 2019 empfiehlt nun 55 Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Die Umsetzung der Massnahmen wird unter der Leitung des städtischen Sicherheitsmanagements mit den Verantwortlichen im Detail geprüft und nach Möglichkeit zeitnah angegangen. Die Massnahmen, die die Gefährdungen mit dem höchsten Risiko betreffen, werden priorisiert.

Die Luzerner Sicherheitsberichte haben seit 2013 ein Fokusthema. Der aktuelle Bericht behandelt speziell das Thema Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Sicherheit. In einem Workshop mit Fachleuten wurden die Herausforderungen diskutiert. In Luzern ist mit einer Zunahme von trockeneren Sommern mit Hitzewellen und Waldbrandgefahr als Folge zu rechnen. Durch regenreichere Wintermonate sind aber auch entsprechende Herausforderungen wie Hochwasser möglich. Diese Klimaentwicklungen haben auch Begleitgefährdungen: So ist bei Hitzewellen von mehr Badegästen auszugehen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Unfällen erhöht. Auch ist zu beachten, dass invasive Tierarten wie etwa die Tigermücke im wärmeren Klima schneller heimisch werden. Dadurch steigt das Risiko übertragbarer Krankheiten. Die Massnahmen zu den Klimagefährdungen zeigen Handlungsfelder für die Einsatzorganisationen auf, insbesondere Feuerwehr und Zivilschutz. Diese sind grundsätzlich gut vorbereitet auf die klimabedingten Herausforderungen. Die zusätzlichen Erkenntnisse aus dem Sicherheitsbericht 2019 fliessen ab sofort in die Planung und Übungen ein.

Martin Merki ist überzeugt: «Der Sicherheitsbericht ist ein tragender Pfeiler in der etablierten und gut funktionierenden Sicherheitskultur in der Stadt Luzern. Der interdisziplinäre Austausch der beteiligten Fachpersonen und die Pflege des städtischen Sicherheitsnetzwerks sind wichtige Erfolgsfaktoren, um das hohe Sicherheitslevel der Stadt Luzern aufrechtzuerhalten und, wo möglich, weiter zu erhöhen.»

Link:
Bericht 23/2019 "Sicherheit in Luzern. Sicherheitsbericht Stadt Luzern 2019"

Name
Sicherheitsbericht Medienmitteilung 23.09.2019 (PDF, 306.67 kB) Download 0 Sicherheitsbericht Medienmitteilung 23.09.2019