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1. Dezember 2020
Das integrierte Sekundarschulmodell wird in der Stadt Luzern beibehalten. Dies hat der Stadtrat nach erfolgter Evaluation und zahlreichen Diskussionen mit der Bildungskommission und Pädagogen entschieden. Allerdings wird auf die bisherige Ausnahme, auch Mathematik in der Stammklasse zu unterrichten, künftig verzichtet. Ab dem Schuljahr 2022/23 wird das Fach Mathematik im niveaugetrennten Unterricht ausserhalb der Stammklasse unterrichtet. Ausschlaggebend für diese Änderung war die im April 2020 vorgenommene kantonale Änderung der Volksschulverordnung, welche vorgibt, dass nur eines der beiden Fächer Deutsch und Mathematik binnendifferenziert in der Stammklasse unterrichtet werden darf.
Im Schuljahr 2016/2017 wurden in den Sekundarschulen der Stadt Luzern die Niveauklassen A, B und C aufgehoben und das Modell «Integrierte Sekundarschule» schrittweise eingeführt. Die Kinder werden seither nach der Primarschule unabhängig von ihren Leistungen einer Stammklasse zugeteilt. In den beiden Fremdsprachen Französisch und Englisch werden sie zwar nach wie vor ausserhalb der Stammklasse zusammen mit Lernenden anderer Klassen in drei Niveaugruppen unterrichtet. Der Unterricht in allen andern Fächern erfolgt aber in der Stammklasse. Speziell am städtischen Modell ist, dass auch Mathematik integriert unterrichtet wird. Der Regierungsrat hatte auf Antrag der Stadt Luzern 2014 einen entsprechenden Versuch bewilligt.
 
Um über den Verlauf des Versuchs gegenüber allen Beteiligten und dem Kanton Rechenschaft ablegen zu können und Grundlagen für die Etablierung des integrierten Sekundarschulmodells zu schaffen, hat die Volksschule 2019 eine externe Evaluation in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Evaluation, welche von der pädagogischen Hochschule St. Gallen durchgeführt wurde, zeigen, dass die integrierte Sekundarschule das richtige Modell ist, um die heutigen Herausforderungen an die Sekundarschule zu meistern. Diese Struktur ermöglicht es, in Klassen ein gutes Miteinander aufzubauen und zu pflegen, Fremdsprachige und Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen in die Gemeinschaft zu integrieren, Stigmatisierungen zu verhindern und die Zusammenarbeit in den Stufenteams sowohl unter den Lernenden wie auch unter den Lehrpersonen zu fördern. Das Schulmodell stösst bei der Mehrheit der Eltern und der Lernenden auf gute Akzeptanz.
 
Im Frühjahr 2020 hat der Kanton eine Änderung der Volksschulgesetzgebung publiziert. Die Verordnung gibt vor, dass im integrierten Modell der Sekundarschule nur eines der beiden Fächer Deutsch und Mathematik binnendifferenziert, also in der Stammklasse, unterrichtet werden darf. Das stellte den Stadtrat als Schulbehörde der Stadt Luzern vor eine neue Ausgangslage, was den Entscheid für die Fortführung des integrierten Sekundarschulmodells anbelangt.
 
Der Stadtrat spricht sich im Grundsatz für die Beibehaltung des integrierten Sekundarschulmodells aus, anerkennt die Leistungen der Lehrpersonen und Schulen, welche zum Gelingen dieses Modells beigetragen haben und dankt ihnen für das sehr grosse Engagement bei der Umsetzung. Gestützt auf die Erwägungen des Evaluationsberichts, die Gespräche mit dem Kanton Luzern und die Beratungen in der Bildungskommission erachtet der Stadtrat es aber als nicht zielführend, für die Sekundarschulen der Stadt Luzern weiterhin ein Ausnahmemodell aufrecht zu erhalten. Da die Verordnungsänderung vor allem das Ziel hat, die Vielfalt der Strukturmodelle auf der Sekundarschule im Kanton Luzern zu reduzieren, wäre eine erneute Ausnahmebewilligung kaum zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass auch die Bildungskommission geraten hat, von Sonderlösungen abzusehen.
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Integrierte Sekundarschule Mathematik neu in Niveauklassen Medienmitteilung 01.12.2020 Download 0 Integrierte Sekundarschule Mathematik neu in Niveauklassen Medienmitteilung 01.12.2020
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