Im Detail
Im Jahr 2025 könnte Radoslav Kutra seinen 100. Geburtstag feiern. Dieses Jubiläum begeht die Stiftung Kutra-Hauri, die den künstlerischen Nachlass Kutras verwaltet, mit zwei Retrospektiven in Luzern und in der Partnerstadt Olomouc (CZ), den beiden Wirkungsstätten des Künstlers. Kutra hinterliess ein umfangreiches Werk, das von thematischer, malerischer und farblicher Vielfalt geprägt ist. Anhand von mehr als 70 zentralen Werken beleuchtet die Retrospektive, in zehn Themenräume gegliedert, Kutras malerisches Schaffen. Die Ausstellung beginnt mit dunkeltonigen figürlichen Gouachen aus den späten 1950er-Jahren, die noch in der ehemaligen Tschechoslowakei entstanden sind, und führt über reduktionistische geometrische Abstraktionen aus den 1960er-Jahren hin zu expressiven Gemälden aus der Zeit seiner Flucht im Jahre 1968. Den Neubeginn in der Schweiz markieren verspielte figürliche Kompositionen aus den frühen 1980er-Jahren und vielfarbige geometrische Kompositionen aus der Serie «Stadt». Den Schlusspunkt der Ausstellung bilden die strahlenden, grossformatigen Ölgemälde seiner letzten Schaffensperiode (2002–2018), in denen der Künstler seine Vision vom «Neuen Impressionismus» überzeugend realisierte.
Fast 50 Jahre lang lebte und arbeitete der tschechisch-schweizerische Maler, Zeichner, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge Radoslav Kutra in Luzern. Vor seiner Flucht in die Schweiz im Jahre 1968 gehörte Radoslav Kutra zu den führenden Olomoucer Künstlern, war mit seinen Bildern oft in Prag und Brünn präsent und ist mit seinen damaligen Werken auch heute noch bei Museums-Ausstellungen, die den Zeitraum der 1950/60er-Jahre in der ehemaligen Tschechoslowakei beleuchten, gefragt. Während sein Werk vor 1968 vor allem ein kompositorisches war, das sich von der Figur ausgehend zum rein abstrakten Ausdruck hin entwickelte, gewann die Farbe im Exil in Luzern an Bedeutung und erreichte in den Farbsinfonien seiner letzten beiden Lebensjahrzehnte ihren Höhepunkt.
Delegation aus Olomouc zu Besuch in Luzern
An der Ausstellungseröffnung am 6. Februar 2025 wird auch eine Delegation aus Olomouc anwesend sein. Viktor Tichák, Vizebürgermeister für Kultur und Tourismus der Stadt Olomouc, nutzt die Gelegenheit, zusammen mit dem Kulturverantwortlichen von Olomouc die Stadt Luzern zu besuchen. Dabei werden sie einen Einblick in die Kulturpolitik der Stadt Luzern erhalten und verschiedene Kulturinstitutionen besuchen.
Städtepartnerschaften als Bindeglied
Luzern und Olomouc sind seit über dreissig Jahren Partnerstädte. Standen in den ersten Jahren vor allem Projekte im Bereich Stadtentwicklung, Infrastrukturunterstützung und Verwaltungspraktika im Zentrum des Austausches, haben sich die Aktivitäten in den letzten Jahren im Bereich des kulturellen Austausches verstärkt. In Zusammenarbeit mit dem Neubad konnte im Frühling 2024 erstmals ein Künstler aus Olomouc drei Monate in der Neubad-Wohnung in Luzern leben und arbeiten.
Das Instrument der Städtepartnerschaften gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Städtepartnerschaften fördern das Verständnis füreinander, weil sie die Möglichkeit bieten, ein Gegenüber während einer längeren Zeit kennen und verstehen zu lernen. Die Partnerschaften sind denn auch quer durch alle Gesellschaftsschichten ein Bindeglied für den kulturellen Austausch. Für die Stadt Luzern sind dauerhafte, internationale Städtepartnerschaften seit über vier Jahrzehnten integrierter Bestandteil der Aussenbeziehungen. Die jahrelangen Freundschaften zu den fünf Partnerstädten Murbach / Guebwiller (F), Bournemouth (GB), Olomouc (CZ), Chicago (USA) und Potsdam (D) haben eine eigenständige Ausprägung erfahren. Vor allem in den Bereichen Kultur, Bildung und Sport haben sich in den 40 Jahren Austauschprojekte entwickelt. Die Intensität und die Charakteristik der partnerschaftlichen Beziehungen sind ebenso unterschiedlich wie die einzelnen Städte.
Radoslav Kutra (1925–2020)
Retrospektive anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers
7. bis 23. Februar 2025
Ausstellung in der Kornschütte Luzern, Kornmarkt 3
Vernissage: Donnerstag, 6. Februar 2025, 18 bis 20 Uhr
Begrüssung: Simon Roth, Präsident Grosser Stadtrat
Eröffnung: Text von Ladislav Daněk, Kurator Kunstmuseum Olomouc (CZ)
Konzert: Sonntag, 16. Februar 2025, 11 Uhr
Die Cellisten Claude Hauri und Milo Ferrazzini spielen Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus Tschechien und der Schweiz, von Dvořák über Martinů zu Mathias Steinauer und Dieter Ammann.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10 bis 16 Uhr
Weitere Informationen: https://www.stiftung-kutrahauri.ch/
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Ausstellung Kornschütte Radoslav Kutra Medienmitteilung 30.01.2025 (PDF, 123.86 kB) | Download | 0 | Ausstellung Kornschütte Radoslav Kutra Medienmitteilung 30.01.2025 |
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