Gestern hat das Strasseninspektorat der Stadt Luzern das erste Elektro-Kehrichtfahrzeug entgegengenommen. Äusserlich entspricht sein Erscheinungsbild konventionellen Sammelfahrzeugen. Der grosse Unterschied liegt in den Geräusch- und Abgasemissionen: Der Elektro-LKW produziert keine Abgase und der Motor ist während der Fahrt kaum zu hören. Damit das Fahrzeug im Strassenverkehr dennoch akustisch wahrgenommen werden kann, ist aus Sicherheitsgründen ein Geräuschsimulator eingebaut. Durch den Einsatz eines Elektroantriebs können pro Fahrzeug und Tag durchschnittlich 70 bis 75 Liter Diesel eingespart werden. Die Fahrzeugbatterien werden über das bestehende Stromnetz geladen. Dabei bezieht die Stadt Luzern gemäss «Aktionsplan Luft, Energie, Klima» einen Strommix mit mindestens 60 Prozent erneuerbarer Energie. Diesbezüglich erwähnenswert: Auf den Dächern des Werkhofs der Stadt ist in den nächsten Jahren eine Photovoltaikanlage geplant, damit Elektrofahrzeuge direkt mit Sonnenenergie geladen werden können.
Das Chassis des maximal 27 Tonnen schweren neuen elektrischen Fahrzeugs stammt von der Firma MAN Truck & Bus Schweiz AG, die Umrüstung zum Elektrofahrzeug fand durch die niederländische Firma EMOSS statt, welche in der Schweiz durch die Firma Ceekon AG vertreten ist. Für das Fahrzeug wurde mit dem Generalunternehmer MAN Truck & Bus Schweiz AG ein Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen. Bewährt sich die Anschaffung, verbleibt der LKW bei der Stadt und soll für mindestens fünf weitere Jahre im Einsatz stehen. Ansonsten geht das knapp eine Million Franken kostende Fahrzeug zurück an den Hersteller. Die gestaffelte Umrüstung der städtischen Motorfahrzeugflotte auf ökologischere, elektronisch betriebene Fahrzeuge entspricht der Haltung des Stadtrates und des Stadtparlaments.
Nebst Personenwagen und Kleinfahrzeugen sind in der Schweiz auch zunehmend Lastwagen mit Elektromotoren im Einsatz. Elektro-Lastwagen für die Kehrichtentsorgung sind hier jedoch noch nicht weit verbreitet. Das hat Gründe: Kehrichtfahrzeuge fahren für das Einsammeln der Abfälle sehr oft an und stoppen dann wieder. Zudem muss der Abfall immer wieder gepresst werden, damit eine möglichst grosse Menge geladen werden kann. Diese Vorgänge brauchen relativ viel Energie, welche die Batterien des Fahrzeuges liefern müssen.
Da die Erfahrungen mit solchen Spezialfahrzeugen beschränkt sind, wird nun eine umfangreiche, mindestens einjährige Testphase durchgeführt. Die Ergebnisse daraus werden für allfällige weitere Beschaffungen solcher LKW’s entscheidend sein. Aktuell stehen in der Stadt acht Standard-Kehrichtwagen im Einsatz, plus nun das neue Elektro-Kehrichtfahrzeug.
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eKehrichtwagen Medienmitteilung 19.06.2020 (PDF, 278.34 kB) | Download | 0 | eKehrichtwagen Medienmitteilung 19.06.2020 |