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15. Februar 2013
Mit dem Projekt „Wohncoaching“ wollen die Sozialen Dienste der Stadt Luzern Menschen in schwierigen Wohnsituationen helfen. Ab kommendem Herbst werden Wohnungssuchende von Freiwilligen unterstützt.
In der Stadt Luzern herrscht Wohnungsnot. Es ist schwierig, für gewisse Menschen fast unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Besonders aussichtslos ist die Situation für Sozialhilfeempfänger und für Personen, deren Einkommen knapp über dem Existenzminimum liegt. Dazu zählen Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Menschen mit Integrationsproblemen, Suchtkranke sowie Menschen mit physischer oder psychischer Behinderung. Die Anlaufstelle „Sozial Info REX“ berät Einwohnerinnen und Einwohner bei sozialen und gesundheitlichen Problemen. Erfahrungen zeigen, dass schwierige Wohnsituationen die Betroffenen stark belasten: Wut, Verzweiflung, Resignation sind mögliche Reaktionen. Zwar kann das Begleitete Wohnen der Sozialen Dienste die ärgste Not durch die Bereitstellung und Betreuung von drei Notwohnungen entschärfen. Dieses Angebot reicht aber nicht: Es braucht zusätzliche Begleitung und Unterstützung von Wohnungssuchenden, welche mit ihren Bemühungen nicht weiter kommen. Zu dieser Einschätzung kommen Stadtrat und Parlament. Sie haben sich im Rahmen der städtischen Wohnraumpolitik das Ziel gesetzt, die Wohnchancen von Menschen am Rand der Gesellschaft zu verbessern. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, wird der Bereich Begleitetes Wohnen verstärkt.

Spannendes Konzept Im Rahmen dieser personellen Aufstockung startet ab kommendem Herbst das Projekt „Wohncoaching“ der Sozialen Dienste der Stadt Luzern. Menschen, die in einer instabilen Wohnsituation leben oder von Wohnungsverlust bedroht sind, werden durch Freiwillige, sogenannte Wohncoaches, bei der Wohnungssuche begleitet und unterstützt. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen. Das Wohncoaching dauert sechs Monate und ist kostenlos. Im gegenseitigen Einverständnis und nach Bedarf kann das Angebot um weitere sechs Monate verlängert werden. Dabei geht es vor allem darum, den Hilfesuchenden unterstützend zur Seite zu stehen, damit diese nicht alleine mit der oft aussichtslos scheinenden Situation umgehen müssen. Durch Anleitung und Hinführung zu möglichen Aktivitäten im Bereich der Wohnungssuche sollen die Hilfesuchenden gezielt unterstützt werden. Durch den Einsatz von Freiwilligen wird zudem die zivilgesellschaftliche Solidarität gefördert. Der Bereich Begleitetes Wohnen der Stadt Luzern koordiniert die Rekrutierung, Schulung und Betreuung der Freiwilligen. Dabei werden die Empfehlungen und Richtlinien der Fachstelle für Freiwilligenarbeit (BENEVOL) befolgt. Die Schulungssequenzen für die Freiwilligen umfassen die Themenbereiche Gesprächsführung, Nähe/Distanz, Umgang mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen und praktische Tipps zur Wohnungssuche.

Freiwillige gesucht Damit das Projekt planmässig anlaufen kann, ist die Stadt Luzern auf die Hilfe von rund zwanzig Freiwilligen angewiesen: Menschen mit einer stabilen, gefestigten Persönlichkeit sowie Sozialkompetenz, Diskretion, Kontaktfreudigkeit, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Entscheidend für den Einsatz als Wohncoach ist zudem eine hohe Motivation und Fähigkeit zur (Selbst)Reflexion.

Schulung und Intervision Die Freiwilligen werden professionell eingeführt und begleitet. Neben der Schulung zum Wohncoach findet ein regelmässiger Austausch mit Mitarbeitenden der Sozialen Dienste statt. Zudem können Intervisionssitzungen besucht werden. Interessierte Freiwillige können sich ab sofort melden bei:

Stadt Luzern, Soziale Dienste

Begleitetes Wohnen

Brigitte Vonwil

Telefon: 041 208 72 19

E-Mail: brigitte.vonwil@stadtluzern.ch

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