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8. Mai 2012
Die Stadt will auf ihrem Areal an der Industriestrasse eine städtebaulich und architektonisch hochwertige Überbauung realisieren. Zu diesem Zweck hat sie einen Projektwettbewerb für Architekten und Investoren ausgeschrieben, der von der Bietergemeinschaft um die Investorin Allreal Generalunternehmung AG, Zürich, gewonnen wurde. Damit deren Projekt verwirklicht werden kann, will der Stadtrat die Grundstücke der Stadt an der Industriestrasse für 17,2 Millionen Franken verkaufen. Der Grosse Stadtrat entscheidet über den Verkauf im Juni, die Volksabstimmung findet voraussichtlich am 23. September 2012 statt.
Das Areal der Stadt Luzern an der Industriestrasse hat eine Fläche von rund 8700 Quadratmetern. Heute ist es vorwiegend mit Lagerflächen, Ateliers und kleingewerblichen Nutzungen und Wohnungen belegt. Es ist eines der wenigen Areale in der Stadt, auf denen es möglich ist, neue, für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt nötige Wohn- und Arbeitsplätze zu erstellen. Hier besteht die Chance, den Startschuss für den Bau eines neuen Stadtteils Steghof an zentraler Lage zu geben. Der Stadtrat hat deshalb im Februar 2011 einen Wettbewerb für Architekten und Investoren lanciert.

Vielfältige Quartierstruktur – auch mit Räumen für das Kleingewerbe
Dem Stadtrat ist es ein Anliegen, eine vielfältige Quartierstruktur zu ermöglichen und eine gute Durchmischung von Wohnen und Arbeiten zu erreichen. Nach Auffassung des Stadtrates konnten mit dem Projektwettbewerb für Architekten und Investoren die Ziele erreicht werden. Das Siegerprojekt   „Urban Industries“ der Bietergemeinschaft Allreal Generalunternehmung AG, Rüssli Architekten AG und Robert Gissinger Landschaftsarchitekt, überzeugte, weil es mit der Gesamtplanung 2012 bis 2016 und dem Entwicklungskonzept Schlüsselareal Steghof übereinstimmt, keine kurzfristige Gewinnmaximierung vorsieht und vor allem städtebaulich und architektonisch hervorragend ist. Es wird mit den grösseren zusammenhängenden und kleineren Flächen für Arbeiten die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Luzern fördern. Die einfache städtebauliche Grunddisposition sowie eine unkonventionelle, jedoch äusserst überzeugende Verteilung von Bürohaus, Kleingewerbe und Wohnen lassen ein Projekt entstehen, das an die Stimmung des Quartiers anzuknüpfen vermag. Und es liegt ein attraktives Kaufangebot im oberen Preissegment vor. Das Siegerprojekt ist mit einem Kaufangebot von 17,2 Millionen Franken das zweitbeste Angebot der rangierten Projekte.
Inzwischen hat der Verein IG Industriestrasse am 7. April 2012 die Volksinitiative „Ja zu einer lebendigen Industriestrasse – für KMU, bezahlbares Wohnen und Kulturraum für alle‘‘ lanciert. Ziel der Initianten ist es, die Vertreibung von Kleingewerbe und Kultur zu verhindern. Die Initiative verlangt, dass die Stadt das Areal Industriestrasse gemeinnützigen Wohnbauträgern im Baurecht abgibt. Dasselbe fordert die SP/Juso-Fraktion des Grossen Stadtrates in zwei Motionen. D iese Forderungen widersprechen den Vorgaben des Grossen Stadtrates in der Gesamtplanung und des Investorenwettbewerbs. Würden die Motionen überwiesen, würden diese Vorgaben nachträglich geändert. Ein Verkauf der Grundstücke an den Sieger aus dem Investorenwettbewerb wäre nicht möglich.

Gemeinnützigen Wohnungsbau fördern 
Der Stadtrat ist sich bewusst, dass der Druck auf dem Wohnungsmarkt zunimmt, was vor allem Leute mit einem beschränkten Budget spüren. Deshalb will er den gemeinnützigen Wohnungsbau fördern. Ende Januar 2012 hat er seine städtische Wohnraumpolitik präsentiert, die auch einen Gegenvorschlag zur städtischen Volksinitiative für zahlbaren Wohnraum enthält. Über die Volksinitiative wird die städtische Stimmbevölkerung am 17. Juni 2012 befinden. In seiner Wohnraumpolitik setzt sich der Stadtrat zum Ziel, dass bis in 15 Jah­ren mindestens 720 zusätzliche Wohnungen zur Verfügung stehen sollen, die nach Kriterien der Gemeinnützigkeit vermietet werden. Dies entspricht einem Anteil von rund 16 Prozent der prognostizierten Neuwohnungen in diesem Zeitraum. Der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen wird damit gegenüber heute leicht gestärkt. Der Stadtrat ist überzeugt, damit eine solide Basis für einen gut funktionierenden Wohnungsmarkt zu schaffen.
 
Verkauf der Grundstücke Nrn. 1323, 1324, 1325, 1574, 2147, 2191 GB Luzern, linkes Ufer, Industriestrasse (Bericht und Antrag 15/2012) 
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