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25. Januar 2021
Alte Gas- und Ölheizungen sind schlecht fürs Klima und fürs Portemonnaie. Nun hat die Stadt die Infoplattform klimafreundlichheizen.ch aufgeschaltet. Sie bietet Hauseigentümerinnen und -eigentümern, die auf ökologischere Heizsysteme setzen möchten, ein massgeschneidertes Paket an Informationen. Und auch Mieterinnen und Mieter können beim Heizen viel bewirken.

Zirka 40 Prozent der städtischen Treibhausgas-Emissionen stammen von den rund 5800 Stadtluzerner Öl- und Gasheizungen. Rechnet man auch industrielle/gewerbliche Feuerungen dazu, sind es gar 50 Prozent. Der städtische Energiebeauftragte Bernhard Gut sagt: «Um die Klimaziele der Stadt zu erreichen, müssen bis spätestens 2050 alle fossilen Heizungen durch Anlagen mit erneuerbaren Energien ersetzt werden. Das sind mindestens 200 Anlagen jährlich.» Aktuell sind es nur rund 40 pro Jahr. Es besteht folglich Handlungsbedarf für alle Beteiligten.

Ist ein fossil betriebener Heizkessel älter als zehn Jahre, lohnt es sich, über einen Ersatz nachzudenken. Doch wie soll man dabei vorgehen und was muss man wissen? Die neue Website klimafreundlichheizen.ch der Stadt Luzern vereint erstmals alle relevanten Informationen zu diesem Thema auf einer Plattform. Übersichtlich, interaktiv, informativ. Sie wurde erstellt, um Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger sowie den Anschluss an klimafreundliche Energieverbunde zu erleichtern.

Klimafreundlichheizen.ch verknüpft erstmals wichtige Energie-Informationen der Stadt Luzern und der Fernwärmenetzbetreiber mit verschiedenen Beratungsangeboten und Förderprogrammen. Hauseigentümerschaften können mit einem Klick auf die Karte, per Adresseingabe oder per Lokalisation via Smartphone aufs Gebäude genau abrufen, welche erneuerbaren Energieträger an ihrem Standort verfügbar sind. So erfahren sie: Welche grösseren Energieverbunde oder Möglichkeiten des Anschlusses an Fernwärme in der Nähe ihrer Liegenschaft bestehen oder geplant sind, ob Erdsonden oder Luft/Wasser-Wärmepumpen möglich sind oder ob sich die Nutzung von Solarwärme oder Solarstrom anbietet. Als Ergebnis wird immer der Energieträger (z.B. Fernwärme, Erdwärme, Seewasser usw.) angezeigt, welcher für das Gebäude bei einem Heizungsersatz prioritär geprüft bzw. eingesetzt werden soll. Zusätzlich werden dazu die Vorteile, allfällige zu beachtende Einschränkungen sowie Links zu weiteren Infos und Beratungs- und Kontaktstellen aufgeführt. Als Alternative werden weitere mögliche erneuerbare Energieträger aufgelistet. Diese Infos sind nicht als Planungsgrundlage zu verstehen, sondern als Input, den zuerst eine Fachperson prüfen sollte.

Mit dem Fördergeldrechner auf klimafreundlichheizen.ch kann die Hauseigentümerschaft zudem rasch ermitteln, welche Mittel von Stadt und Kanton bei einer Umstellung auf erneuerbare Energien zu erwarten sind. Weiter zeigt die Informationsplattform anhand von Porträts auf, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien bei diversen Personen bereits gelungen ist. Zu den Portraitierten gehört etwa Alois Kiser. Er ist Wärmemanager einer Wohnüberbauung für 88 Stockwerkeigentümerinnen und -eigentümer in Reussbühl: «Wir haben die alte Ölheizung durch einen Anschluss an ein klimafreundliches Fernwärmenetz ersetzt. Es war ein Entscheid, der allen leichtfiel.»

Für diejenigen, die trotz der Infos auf klimafreundlichheizen.ch noch unschlüssig sind, welche Lösung für sie die beste ist, bietet die Stadt Luzern unabhängige persönliche Beratung an. «Uns ist es wichtig, die Luzerner Hauseigentümerinnen und -eigentümer auf dem Weg zu einem klimafreundlichen Lebensstil möglichst praktisch und unkompliziert zu unterstützen», sagt Bernhard Gut.

 

Warmer-Pulli-Winter: Mitmachen und pro Tag 50 Fässer Öl sparen!

Betreffend heizen können auch Mieterinnen und Mieter viel bewirken. Mit dem vor einer Woche erfolgten Aufruf zum Warmen-Pulli-Winter hat die Stadt Luzern den neusten Teil ihrer Kampagne «Wir leben Klimaschutz» lanciert. Schon eine geringe Reduktion der Raumtemperatur senkt den Energiebedarf deutlich. Senken wir die Temperatur in der Stube oder im Büro um 1 Grad Celsius, reduzieren wir den Energieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen beim Heizen um 6 Prozent. Wenn alle Stadtluzerner und Stadtluzernerinnen die Raumtemperatur um 1 Grad senken, würde an einem einzigen Tag die Energie von 50 Fässern Erdöl (à je 159 Liter) eingespart. Zudem würden 19'000 Kilogramm CO2 nicht in die Atmosphäre gelangen. Wenn das alle Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner während der ganzen Heizperiode tun würden, wären es pro Jahr 10’250 Fässer Erdöl und 4,1 Millionen Kilogramm CO2. Mehr dazu gibts unter www.wir-leben-klimaschutz.ch.

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Infoplattform Erneuerbare Heizsysteme Medienmitteilung 25.01.2021 Download 0 Infoplattform Erneuerbare Heizsysteme Medienmitteilung 25.01.2021
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