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27. August 2020
In den letzten Wochen und Monaten zeigte sich vermehrt, dass Luzerner Jugendliche mit verschiedenen Substanzen handeln und diese konsumieren – was in Einzelfällen zum Tod geführt hat. Am kostenlosen öffentlichen Referat der Stadt Luzern «Im (Alb)Traum des Rausches, Jugendliche und die Versuchung der Drogen» von heute Donnerstag sprechen die Experten Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch und Dr. med. Toni Berthel zum Thema Drogenkonsum bei Jugendlichen. Eltern und Bezugspersonen werden wichtige Informationen und Anregungen vermittelt.

Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch ist Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste der Luzerner Psychiatrie. Er sagt: «Junge Menschen stehen vor vielfältigen, sehr konkreten sogenannten Entwicklungsaufgaben, die sich nicht einfach wiederholen lassen, wie die erste Lehrstelle, der Ausbildungsbeginn, die Maturaprüfung, die Lehrabschlussprüfung. Wenn dann eine Suchtproblematik auftaucht, behindert sie das ganze weitere Fortkommen.» Die Versuchung ist gross, im Drogenrausch die vermeintliche Problemlösung zu finden. Diese Form des Konsums führte auch in Luzern in Extremfällen zu gefährlichen, teils tödlichen Überdosen. «Besonders der Mischkonsum von verschiedenen psychoaktiven Substanzen ist gefährlich», ergänzt Dr. med. Toni Berthel, Psychiater, Psychotherapeut und Suchtmediziner.

In jüngster Vergangenheit sind immer wieder Fälle von Drogenkonsum bei Jugendlichen auch in Luzern aufgetreten. Angesichts des vermehrten Auftretens empfahl die städtische Fachgruppe Früherkennung, die Bevölkerung – speziell Eltern und Lehrpersonen von Jugendlichen – auf die Thematik zu sensibilisieren und auf geeignete Unterstützungsangebote hinzuweisen.

Am öffentlichen Referat heute Donnerstag im Neubad erklären nun die beiden Fachpersonen, wie problematische Tendenzen in Bezug auf Drogenkonsum erkannt werden können und welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen. Christina Reusser, Co-Leiterin Fachgruppe Früherkennung bei der Stadt Luzern, erklärt: «In der Jugendberatung CONTACT werden Eltern dabei unterstützt, den Konsum ihrer Jugendlichen zu beleuchten und einzuordnen. Dabei erhalten sie Anregungen, wie sie dieses herausfordernde und emotional belastende Thema mit ihren Töchtern und Söhnen angehen können. ‹Hast Du deinen Konsum im Griff oder er Dich?›, ist eine der Fragen, mit welcher sich die Jugendlichen in der Beratung auseinandersetzen müssen.»

Dr. med. Toni Berthel stellt fest: «Ob wir es wollen oder nicht: Jugendliche kommen in ihrer Entwicklung mit psychoaktiven Substanzen in Kontakt. Als Eltern und als Gesellschaft müssen wir bereit sein, sie auf diesem Weg konstruktiv zu unterstützen.» Es ist also wichtig, hinzuschauen und Veränderungen wahrzunehmen. Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch ergänzt: «Auch noch so aufmerksame Eltern sind zumeist die Letzten, die etwas von einer Suchtentwicklung mitbekommen. Deswegen sind die verantwortungsvollen Gleichaltrigen, Lehrmeisterinnen und Lehrmeister sowie Lehrpersonen von besonderer Wichtigkeit in der Früherkennung von Suchtentwicklungen.»

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Drogenkonsum Jugendliche Referat Medienmitteilung 27.08.2020 (PDF, 284.67 kB) Download 0 Drogenkonsum Jugendliche Referat Medienmitteilung 27.08.2020
Drogenkonsum Jugendliche Referat Flyer 27.08.2020 (PDF, 460.72 kB) Download 1 Drogenkonsum Jugendliche Referat Flyer 27.08.2020
Jugend- und Familienberatung CONTACT Flyer (PDF, 2.47 MB) Download 2 Jugend- und Familienberatung CONTACT Flyer
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