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15. März 2024
Die Stadtverwaltung nimmt ihre Vorbildrolle im Klimaschutz ernst. Bis 2030 will sie möglichst viele ihrer etwa 200 Fahrzeuge von Diesel und Benzin auf Strom umstellen. Und bis 2035 sollen in allen rund 150 Liegenschaften die Gas- und Ölheizungsanlagen durch erneuerbare Systeme wie Wärmepumpen ersetzt werden. Auch sollen bis dann auf den meisten städtischen Liegenschaften Solaranlagen Strom produzieren. Eine erste Zwischenbilanz zeigt erfreuliche Resultate.

Die im Herbst 2022 von der Stadtluzerner Stimmbevölkerung angenommene Klima- und Energiestrategie gehört schweizweit zu den ambitioniertesten: Bis 2040 sollen die energiebedingten Treibhausgasemissionen auf null gesenkt werden. Noch schneller – bis 2030 beziehungsweise 2035 – will die Stadtverwaltung wegkommen von Gas, Öl, Diesel und Benzin. «Wir fordern nicht nur andere Liegenschaftsbesitzende auf, aktiv zu werden, wir packen auch selber an», sagt Katja Dürst, Leiterin Umweltschutz.

Ersatz aller Gas- und Ölheizungen

Auf Kurs ist die Verwaltung beim Ersatz aller Gas- und Ölheizungsanlagen in ihren rund 150 Liegenschaften. Dies auch, da man mit dem Heizungsumbau nicht erst 2022, sondern bereits vor etwa fünf Jahren angefangen hat. Und es geht weiterhin rasch vorwärts: «Vergangenes Jahr haben wir ein Dutzend Liegenschaften umgestellt, darunter das Schulhaus Fluhmühle, das Schulhaus St. Karli und die Gebäude des Dreilindenparks. Jetzt sind wir aktuell bei rund 65 umgestellten Gebäuden», sagt Roman Tschanz. Er leitet das Team Energie und Gebäudetechnik der Abteilung Immobilien (Baudirektion). Als nächstes stehen grosse Projekte an wie die Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg und das Musikzentrum Sedel (dort gibts jeweils eine Erdsonden-Wärmpumpe) sowie das Stadthaus (Anschluss an den Wärmeverbund See-Energie-Zentrum von ewl energie wasser luzern). Für eine optimale Lösung wird bei einigen Projekten zuerst eine Übergangslösung eingesetzt. Die dazu verwendeten Bauteile (z. B. für eine Wärmepumpe) werden im Sinne der Nachhaltigkeit laufend auf ihre spätere Wiederverwendbarkeit geprüft.

Diese Umstellung der Heizungsanlagen bedeutet Good News fürs Klima: So gelangen ab 2035 pro Jahr etwa 3300 Tonnen weniger CO2 in die Luft. Damit reduziert die Verwaltung ihren Treibhausgasausstoss aus dem Verbrauch von fossilen Energien wie Gas, Öl & Co. um ungefähr 70 Prozent. Die Gesamtkosten für den Heizungsumbau belaufen sich auf über 60 Mio. Franken.

Solaranlage aufs Stadtarchiv

Zuversichtlich ist das Team Energie und Gebäudetechnik auch bezüglich Solaranlagen. Viele der 150 städtischen Liegenschaften eignen sich für die Nutzung von Sonnenenergie. Dieses Potenzial soll für die rund 80 Liegenschaften im Verwaltungsvermögen, wie dem Stadthaus und den Schulhäusern, bis 2030 ausgeschöpft werden. Für die rund 70 Liegenschaften im Finanzvermögen, welche die Stadt vermietet, wird der Zeitraum bis 2035 angepeilt. Wird dereinst das Potenzial sämtlicher geeigneter Dächer genutzt, könnte mit Sonnenenergie ungefähr 35 bis 40 Prozent des heutigen Stromverbrauchs der Stadtverwaltung produziert werden. Die Umsetzung läuft auf Hochtouren. Bislang sind rund 20 Solaranlagen in
Betrieb. Bis Ende Sommer 2024 wird unter anderem auf folgenden Gebäuden neu Solarstrom produziert: dem Haus der Informatik, dem Stadtarchiv, dem Schulhaus Matt sowie einem Wohnhaus an der Museggstrasse. Total wird für sämtliche Solaranlagen grob geschätzt mit Kosten von 15 Mio. Franken gerechnet.

Bereits 40 E-Fahrzeuge im Einsatz

Innerhalb der Verwaltung stammen die restlichen 30 Prozent der Treibhausgase vom städtischen Fuhrpark. Zu diesem Fuhrpark gehören rund 200 Fahrzeuge (ohne Feuerwehr). Das in der Klima- und Energiestrategie festgehaltene Ziel lautet hier: Soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar soll die Fahrzeugflotte bis 2030, spätestens bis 2040 auf erneuerbare Systeme umgestellt werden. «Wir sind auf gutem Weg», sagt Heinz Zurkirchen. Er ist Leiter Werkdienste beim Strasseninspektorat und zusammen mit Beat Bienz für die Beschaffung neuer Fahrzeuge und Maschinen verantwortlich. Bislang konnten
bereits gut 40 fossilbetriebene Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge ersetzt werden. Ist dieser Umbau abgeschlossen, gelangen pro Jahr etwa 1290 Tonnen weniger CO2 in die Umwelt.

E-Fahrzeuge sind bei der Anschaffung teurer als herkömmliche. Deshalb steigen für die Stadt die Wiederbeschaffungskosten bis 2030 um etwa 6,5 Mio. Franken auf etwa 28 Mio. Franken. Ab 2030 sollten erneuerbare Antriebe etwa gleich viel kosten wie solche mit Benzin- oder Dieselantrieb. Die Stadt bezieht ausschliesslich Naturstrom von ewl, also auch für den Betrieb von E-Fahrzeugen.

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Fossilfreie Verwaltung Medienmitteilung 15.03.2024 Download 0 Fossilfreie Verwaltung Medienmitteilung 15.03.2024
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