Im Detail
Seit dem 1. April 2025 müssen Reisebusse in Luzern für das Anhalten im Stadtzentrum im Voraus 100 Franken bezahlen. Die Haltegebühr berechtigt zum Aus- und/oder Einsteigen lassen der Gäste am Schwanenplatz, Löwenplatz und Kasernenplatz. Ziel dieses neuen, schweizweit erstmaligen Reservationssystems war es, die Reisebusse und Touristenströme zu lenken und besser zu verteilen – und so das Miteinander von Einheimischen und Gruppengästen zu optimieren. Dies entspricht auch den Zielen, welche in der «Vision Tourismus Luzern 2030» definiert wurden. Demnach sollen die Tourismusströme im Einklang mit dem Erhalt der Lebensqualität der Bevölkerung entwickelt werden.
Bilanz der ersten Saison: Ziel erreicht
Nach Abschluss der ersten Sommersaison mit dem neuen Reisebus-Regime ist klar: Die Gebühren zeigen die erwünschten Wirkungen. Durch die Einführung der Haltegebühr wurden an den betroffenen Plätzen massiv weniger Reisebusbewegungen gemessen als im Vergleichszeitraum 2024. Auf dem Schwanenplatz sank die Anzahl Busbewegungen mit 56 Prozent am stärksten. Auf dem Kasernenplatz wurden rund 44 Prozent weniger Reisebus-Bewegungen gemessen. Am wenigsten stark war der Rückgang auf dem Löwenplatz. Dort sank die Anzahl Busbewegungen um 30 Prozent. Der Inseliquai als Halteplatz ohne Gebührenpflicht wurde etwas stärker nachgefragt; durchschnittlich haben rund 30 Busse pro Tag den Inseliquai angefahren.
Die gute Abstimmung und transparente Kommunikation zwischen allen beteiligten Partner*innen trugen wesentlich dazu bei, dass die Einführung der Haltegebühr weitgehend problemlos verlaufen ist. Die Abläufe zwischen den für den Betrieb verantwortlichen Organisationen haben sich gut eingespielt. In den ersten sechs Monaten wurden insgesamt rund 16'850 Buchungen getätigt. Das entspricht rund 92 Buchungen pro Tag. An einzelnen Spitzentagen wurden gegen 160 Buchungen registriert.
Reisebus-Regime wird auf 2027 erneut überprüft
Angesichts der positiven Erfahrungen sieht die Stadt Luzern aktuell keinen Bedarf für eine Änderung des Regimes durch die Einführung eines Slot-Managements im Jahr 2026. Das bestehende System hat sich grundsätzlich als wirksames, praxistaugliches und von der Branche unterstütztes Steuerungsinstrument bewährt. Die Stadt Luzern will daher im kommenden Jahr weitere Erfahrungen sammeln und darauf basierend die Einführung eines Slot-Managements erneut prüfen. Vorerst konzentriert sich deshalb die Stadt Luzern darauf, das bestehende System gezielt zu optimieren – etwa durch eine benutzerfreundlichere Buchungslösung für Geschäftskund*innen. Die Stadt wird zudem die Entwicklung beim Landenberg / Alpenquai sowie beim Inseliquai aufmerksam beobachten. Einige Reisebusunternehmen, welche die Haltegebühr nicht bezahlen wollen, fahren neu diese Halteplätze an, was im Quartier zu etwas Mehrverkehr führt. Die Stadt erwartet aber, dass sich die Zahl der Reisebusse in diesem Gebiet mit der Eröffnung der Fernbus-Haltestelle – geplant per Ende 2026 – reduzieren wird. Vereinzelt kam es zudem auch zu «wildem» Anhalten von Reisebussen an Busstationen. Die Stadt prüft deshalb, ob und wie ein offizielles Halteverbot für Reisebusse an Busstationen eingeführt und durchgesetzt werden könnte.
Direktbetroffene sind mit Einführung zufrieden
Das neue Reisebus-Regime ist auch von der Luzerner Tourismusbranche mehrheitlich positiv aufgenommen worden. Die meisten Direktbetroffenen sind zufrieden mit der Funktionsweise und der Wirkung der Haltegebühr. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Einführung eines möglichen Slot-Managements. Die Kontinuität und Verlässlichkeit ist für die Reisebusbranche wichtig. Entsprechend begrüsst die Branche die unveränderte Weiterführung der Haltegebühr und den vorläufigen Verzicht eines Slot-Managements.
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| Reisecars Bilanz Haltegebühren Medienmitteilung 26.11.2025 (PDF, 112.87 kB) | Download | 0 | Reisecars Bilanz Haltegebühren Medienmitteilung 26.11.2025 |