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10. November 2025
In den Gemeinden Adligenswil, Ebikon, Emmen, Horw, Kriens, Luzern, Malters und Meggen haben in den letzten zwei Augustwochen rund 100 Freiwillige und 220 Schüler*innen am Hitzeprojekt «3-2-1-heiss!» teilgenommen. Sie haben an diversen Orten rund 2700-mal die Temperaturen erfasst. Nun liegen die Ergebnisse dieses Hitzeprojekts der Regionalkonferenz Umweltschutz vor. Eine überraschende Erkenntnis betrifft die Wirkung von Grünräumen.

Im Detail

Die Klimaerwärmung stellt die Welt vor grosse Herausforderungen. Hitzewellen treten häufiger, länger und intensiver auf. Sie stellen eine zunehmende gesundheitliche Belastung dar, insbesondere in dicht bebauten Siedlungsgebieten. Dort verursachen an heissen Tagen dichte Bebauung, versiegelte Oberflächen, fehlende Grün- und Wasserflächen bis zu zehn Grad höhere Temperaturen. Auch die Gemeinden im Kanton Luzern setzen sich damit auseinander. Unter anderem stellt sich ihnen die Frage, wie im Bereich der Siedlungsentwicklung reagiert werden kann. Mit dem «Projekt 3-2-1-heiss!» wollten die acht Gemeinden, die Teil der Regionalkonferenz Umweltschutz (RKU) sind, diesen Sommer herausfinden, wie sich die Hitze auf das Wohlbefinden und die Aufenthaltsqualität auswirkt (siehe Mitteilung vom 14. Mai 2025).

Unter der Leitung von catta, ein Startup für Wissenschaftskommunikation, haben Freiwillige zwischen dem 18. und 31. August mit Sensoren an 102 selbst gewählten Standorten in ihren Gemeinden rund 2700-mal die (objektiven) Temperaturen gemessen. Zudem haben sie dort auch die gefühlten (subjektiven) Temperaturen festgehalten.

Die Auswertung zeigt, dass sich gemessene und gefühlte Temperaturen oft unterscheiden. Am Morgen werden Temperaturen tendenziell unterschätzt – Orte fühlen sich dann kühler an, als sie tatsächlich sind. Am Mittag und Nachmittag werden die Temperaturen hingegen eher überschätzt. Das deutet darauf hin, dass die Nachmittagsstunden als belastender empfunden werden. Die gemessenen Temperaturen unterscheiden sich zwischen den acht Gemeinden nur geringfügig. Sie liegen jedoch deutlich über den Werten der als Referenz gewählten Wetterstation von MeteoSchweiz. Die Differenz beträgt im Schnitt am Morgen 1,7 Grad Celsius, am Mittag 2,8 Grad und am Abend 5 Grad. Dies verdeutlicht, dass sich die Wärme in den Gemeinden über den Tag hinweg aufbaut und verstärkt – ein Hinweis auf die Wirkung von versiegelten Flächen, fehlender Durchlüftung und Wärmespeicherung in den dicht bebauten Ortszentren.

Erstaunliche Wirkung von Grünräumen

Eine zweite zentrale Erkenntnis betrifft die Bedeutung von Grünräumen für das Wohlbefinden. Demnach verbessern begrünte Flächen nicht nur das Stadtklima messbar – sie senken auch die gefühlte Temperatur deutlich. Schon der blosse Anblick von Vegetation kann das Wohlbefinden steigern und die Aufenthaltsqualität in dicht bebauten Siedlungsräumen spürbar verbessern.

Um die zunehmende Hitzebelastung in Städten und Gemeinden erträglich zu halten, ist die Schaffung und Aufwertung von Grünräumen daher von zentraler Bedeutung. Massnahmen wie Entsiegelungen oder Fassadenbegrünungen können helfen, den wärmspeichernden Effekt von Oberflächen zu reduzieren.

Die im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die zukünftige Siedlungsentwicklung der Gemeinden ein. Die RKU unterstützt diese dabei, geeignete Massnahmen zu planen und umzusetzen. Gleichzeitig fördert die RKU den Erfahrungsaustausch sowie die übergemeindliche Zusammenarbeit. Das Ziel ist langfristig klimaresiliente, lebenswerte und gesunde Siedlungsstrukturen in und um Luzern.

Alle Infos inklusive detailliertem Ergebnis-Dashboard finden sich www.catta.ch/321heissluzern.

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Ergebnisse Hitzeprojekt Medienmitteilung 10.11.2025 (PDF, 112.54 kB) Download 0 Ergebnisse Hitzeprojekt Medienmitteilung 10.11.2025
Abschlussbericht der Regionalkonferenz Umweltschutz 10.11.2025 (PDF, 11.26 MB) Download 1 Abschlussbericht der Regionalkonferenz Umweltschutz 10.11.2025