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26. Januar 2023
Das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Stadt Luzern haben eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Darin ist die Inanspruchnahme des Dammgärtlis für den Bau des Bypasses geregelt. Der Hilfsschacht wird so gebaut, dass die Eiche im Dammgärtli erhalten werden kann. Dazu muss die Dammstrasse verschoben werden. Da der Spielplatz während sieben bis acht Jahren nicht benutzt werden kann, ist das Astra bereit, eine Entschädigung von 640’000 Franken zu bezahlen. Ein Teil dieses Geldes wird für den Bau des Spielplatzes auf der Reussinsel verwendet.

Der Bau der Autobahnumfahrung Bypass hat Folgen für das Quartier Basel- und Bernstrasse. Der Tunnel wird unter der Reuss und der Baselstrasse hindurchführen. In diesem Bereich sind die geologischen Verhältnisse mit wasserführendem Lockergestein und stark verwittertem Fels für den Tunnelbau sehr schwierig. Das Astra wird deshalb einen Hilfsschacht bauen. Über diesen soll der Baugrund verfestigt werden. Der Eingang des Zugangsschachts liegt im Bereich des Spielplatzes Dammgärtli, der für die Zeit der Bauarbeiten aufgehoben werden muss.

Im Rahmen ihrer Einsprache, mit der die Stadt fordert, dass das Projekt Bypass in verkehrlicher Hinsicht und in Bezug auf die Umwelt- und Siedlungsverträglichkeit verbessert wird, hat die Stadt auch gegen die Enteignung des Grundstückes Dammgärtli Einsprache erhoben. Auch in einem Bevölkerungsantrag aus dem Quartier wurde der Erhalt des Dammgärtli gefordert. Zudem wurde im Grossen Stadtrat ein politischer Vorstoss überwiesen, in dem gefordert wird, dass zumindest eine Ersatzlösung für den Spielplatz innerhalb des Quartiers während der Bauphase garantiert wird. Inzwischen haben sich das Astra und die Stadt Luzern geeinigt und eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Darin werden unter anderem die Inanspruchnahme des Dammgärtli für den Bau und den Betrieb des Hilfsschachtes, die Wiederherstellung der beanspruchten Flächen nach Beendigung der Bauarbeiten und die finanzielle Abgeltung geregelt.

Das Astra hat verschiedene Standorte geprüft und schliesslich entschieden, den Zugangsschacht um zirka 20 Meter Richtung Dammstrasse zu verschieben. Dadurch wird es möglich, rund um die Eiche einen Schutzbereich mit einem Radius von 15,5 Metern zu definieren, in dem keine Bautätigkeiten stattfinden werden. Damit können die Wurzeln und somit die Eiche langfristig erhalten werden. Um dies zu ermöglichen muss die Dammstrasse Richtung Bahndamm verschoben werden. Der Bereich mit den Parkplätzen und der Sammelstelle war ursprünglich als Bauinstallationsplatz vorgesehen. Durch die Verschiebung der Strasse in diesen Bereich kann der Installationsplatz näher beim Dammgärtli eingerichtet werden. 

Trotz der Verschiebung des Hilfsschachts kann das Dammgärtli während sieben bis acht Jahre nicht benutzt werden. Als Ersatz plant die Stadt einen neuen Spielplatz auf der Reussinsel. Dort realisiert die Versicherung Axa zurzeit ein Gebäude mit 64 Wohnungen. Die Spiel- und Freizeitfläche neben dem Gebäude soll gleichzeitig mit dem Bezug der Wohnungen 2024 fertiggestellt sein. Das Astra wird sich finanziell am Bau beteiligen. Zudem erhält die Stadt einen Beitrag für die Sammelstelle beim Dammgärtli, die wegen der Verschiebung der Dammstrasse an einem anderen Standort ersetzt werden muss. Die Kosten für die Verlegung der Dammstrasse trägt ebenfalls das Astra. Zudem beteiligt sich das Astra an der Gestaltung des geplanten Reussparks.  

Da mittlerweile auch die Fuss- und Veloverbindungen sowie die Schulwege während der Bauphase definiert sind, wird die Stadt Luzern – soweit der neue Schachtstandort bewilligt wird – die Einsprachepunkte in Bezug auf das Dammgärtli zurückziehen. Zum heutigen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass die Bauarbeiten für den Hilfsschacht Mitte 2026 starten und er rund fünf Jahre genutzt wird. Der Rückbau des Hilfsschachts, der Bau des definitiven Schachteingangs sowie die Instandsetzung des Dammgärtli dürfte weitere zwei bis drei Jahre dauern.

An den weiteren Einsprachepunkten im Zusammenhang mit dem Bypass hält die Stadt Luzern fest. Sie fordert weiterhin, dass Massnahmen umgesetzt werden, um das Projekt in verkehrlicher Hinsicht und in Bezug auf die Umwelt- und Siedlungsverträglichkeit zu verbessern. Die Einsprachen richten sich aber nicht grundsätzlich gegen das Projekt. Im Januar 2022 haben die Stadt und der Kanton Luzern eine gemeinsame Absichtserklärung zu den Schlüsselprojekten Durchgangsbahnhof und Bypass Luzern unterzeichnet. Der Regierungsrat und der Stadtrat engagieren sich gemeinsam für eine rasche Planung und Umsetzung beider Projekte.

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Dammgärtli Eiche Medienmitteilung 26.01.2023 (PDF, 218.45 kB) Download 0 Dammgärtli Eiche Medienmitteilung 26.01.2023
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