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Die Stadt Luzern klärt bis Ende 2027, wie sie sich für die Stärkung und Förderung von attraktiven und belebten Innenräumen in den Quartieren einsetzen will. Bisher betreibt oder unterstützt die Stadt einzelne Treffs und Quartierräume. Es fehlt jedoch an einer gemeinsamen Vision und einer systematischen Vorgehensweise. Diese wird mit Quartierkräften und Raumanbietenden in der Quartierraumstrategie entworfen.

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Was sind Quartierräume?

Innenräume, in denen sich Nachbar*innen des Quartiers treffen können, um sich auszutauschen, gemeinsam zu singen, zu lernen, zu feiern, zu spielen, zu sticken, eine Sprache zu lernen oder um Sitzungen für das nächste Quartierfest zu machen. Quartierräume zeichnen sich dadurch aus, dass sie öffentlich zugänglich sind oder möglichst einfach gemietet werden können, ohne viel Miete bezahlen zu müssen.

In Quartierräumen findet sozusagen das Innenleben der Quartiere statt: Sie sind wichtig als soziale Begegnungsorte, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für ein lebendiges Quartier.

Beispiele von Quartierräumen

Es gibt bereits eine Vielzahl an Innenräumen, die vom und für das Quartier genutzt werden können:

  • Treffpunkte: Interkulturelle Treffs wie der Sentitreff, Hello Welcome oder das Lili Center, die VicinoTreffs und Quartiertreffs wie das B102 oder der Quartiertreff Obergütsch. Jugendtreffs und Kidstreffs, etwa das Piazza in Littau oder der Bachstei beim Paulusheim.
  • Zentren mit Quartiernutzungen: Kulturzentren wie das Neubad oder das Bourbaki mit Stadtbibliothek. Sowie Pfarrei- und Gemeindezentren wie «Der MaiHof», das Lukaszentrum oder der Wäsmeli Träff.
  • Vereinslokale, die auch vom Quartier genutzt und gemietet werden können, Zunftsäle in den Museggtürmen, Pfadiheime oder Lokale von Sportclubs.
  • Räume, die für Quartiernutzungen gemietet werden können: Schulräume der Volksschulen, Gemeinschaftsräume von Genossenschaften, städtische Räume wie die Kornschütte oder Säle in Restaurants.
  • Informelle Quartiertreffpunkte, in Quartierläden oder Coiffeursalons, in Restaurants oder in Cafés von Alters- und Pflegeheimen.

 

Quartierräume zum Mieten

 

Ausgangslage

Oft übernehmen Kirchen, Vereine oder engagierte Bewohner*innen die Betreibung dieser Räume, vielfach auch ehrenamtlich. Die Stadt hat bisher eine Opportunitätsstrategie verfolgt: Sie unterstützt vor allem Quartierräume und interkulturelle Treffs, die aus Initiativen der Bevölkerung selbst entstanden sind. Sie betreibt aber auch selbst Räume, zum Beispiel die Jugendhäuser oder die Quartierbüros. Auch Schulräume und Turnhallen können für Quartier-Aktivitäten genutzt werden.

Bis jetzt gibt es keine gemeinsame Vision, welche Bedeutung die Stadt den Quartierräumen gibt und wie diese gefördert werden können. Bis anhin ist auch nicht systematisch ermittelt worden, in welchen Quartieren zusätzlicher Raum gebraucht wird und welche bestehenden Angebote gestärkt werden können. Ebenfalls muss geklärt werden, welche Aufgaben die Stadt in Zukunft selbst übernehmen soll und welche bei den Kirchen oder der Quartierbevölkerung liegen.

 

Strategieentwicklung

Deshalb hat der Grosse Stadtrat mit dem B+A 51 vom 18. Dezember 2024: «Stärkung interkulturelle Treffs und Quartierräume» dem Stadtrat den Auftrag erteilt, eine Quartierraumstrategie zu entwickeln.

Die Dienstabteilung Quartiere und Integration klärt zusammen mit verschiedenen verwaltungsinternen und externen Partner*innen, – zum Beispiel Stadtplanung und Immobilien, Kirchen, Bauträger und Quartiervereine – wer welche Aufgaben übernimmt.

Die Partner*innen werden eingeladen, sich in einer Echogruppe sowie in direkten Gesprächen mit dem Projektteam zu beteiligen. Gemeinsam wird eine Vision «Quartierräume in der Stadt Luzern» mit strategischen Leitlinien erarbeitet:

  • Welche Typen von (nichtkommerziellen) Räumen in den Quartieren gibt es?
  • Wie helfen diese, dass die Quartiere lebendig und inklusiv bleiben?
  • Welche Ziele und Wirkungen will die Stadt mit Quartierräumen erreichen?
  • Wie will sie diese Ziele erreichen?
  • Welche Massnahmen ergreift sie dafür?

 

Zeitplan

Das Projekt läuft bis Anfang 2028 und gliedert sich in drei Phasen.

In einer ersten Phase (bis Frühjahr 2026) steht die Eruierung des Handlungsbedarfs im Vordergrund.

Mit einer Bestandsanalyse wird geklärt, welche Typen von Quartierräumen bestehen und wie diese gestärkt oder besser zugänglich gemacht werden können.

Mittels statistischer sowie qualitativ-partizipativer Methoden wird in Quartieranalysen erfasst, in welchen Quartieren es welchen Handlungsbedarf gibt.

In der zweiten Phase (bis Frühjahr 2027) wird in Zusammenarbeit mit wichtigen Partnerorganisationen die Vision und strategische Leitlinien erarbeitet.

Ausgehend vom Handlungsbedarf werden konkrete Massnahmen entworfen, mit denen Quartierräume in Zukunft gestärkt oder neu geschaffen werden können.

In der dritten Phase (bis Ende 2027/Anfang 2028) wird die Quartierraumstrategie in einem Bericht und Antrag dem Grossen Stadtrat zur Verabschiedung vorgelegt..    

Kontakt

Aebi Jonas
Projektleiter Entwicklung Quartierraumstrategie
T +41 41 208 78 78

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