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27. August 2024
Der Stadtrat beantragt mit dem Bericht und Antrag «Organisationsentwicklung Soziale Dienste – Umsetzung Massnahmen» beim Grossen Stadtrat zusätzliche Mittel von jährlich 785'500 Franken zur umfassenden Stärkung der Sozialen Dienste. Dadurch werden die Sozialen Dienste bestmöglich aufgestellt, so dass sie auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen zielgerichtet reagieren können. Im Vordergrund stehen dabei die ‘Armutsprävention für Kinder und Jugendliche’ und ‘eine verbesserte Alltagsunterstützung für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene’. Insgesamt werden in den verschiedenen Bereichen zusätzliche 480 Stellenprozente beantragt.

Die zunehmende Vielschichtigkeit der sozialen und rechtlichen Problemlagen führt bei vielen Menschen zu einem erhöhten Unterstützungs- und Beratungsbedarf. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sowie bei geflüchteten Menschen verzeichnet die Stadt Luzern seit Jahren eine kontinuierliche und deutliche Zunahme in der wirtschaftlichen Sozialhilfe (WSH). Auch beim Erwachsenenschutz haben die Mandatszahlen in den vergangenen Jahren laufend zugenommen.

Um diesen Herausforderungen angemessen begegnen zu können, werden in diesem Bericht und Antrag Massnahmen auf den folgenden drei Ebenen vorgeschlagen:

1. Organisatorische Anpassungen

  • Die bisherigen Bereiche Jobcenter sowie Begleitung und Unterstützung werden zum neuen Bereich Soziale und berufliche Integration zusammengeführt.
  • Der Bereich Existenzsicherung mit rund 70 Mitarbeitenden wird verstärkt mit einer Assistenz. Gleichzeitig soll eine im Jahr 2019 versäumte Bereinigung des Stellenplans im Bereich der Existenzsicherung vollzogen werden.
  • Ferner sind im Rahmen der Einführung von privaten Beistandspersonen seit Abschluss der Pilotphase (2015 bis 2018) zwingende Aufgaben hinzugekommen. Diese Ausgangslage macht eine leichte Erhöhung der Stellenprozente nötig.
    Diese organisatorischen Optimierungen verringern die Schnittstellen, tragen zur Effizienzsteigerung sowie zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität bei und erhöhen die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

2. Entwicklungen im Sozialbereich

  • Bei den beantragten Massnahmen «Armutsprävention für Kinder und Jugendliche» sowie «Alltagsunterstützung für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene» sollen durch präventive Interventionen Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden, bevor sie sich zu schwerwiegenden psychosozialen Fehlentwicklungen mit Kostenfolgen für die Stadt Luzern herausbilden.
  • Neue Gesetzgebungen und der Anstieg der Fallzahlen erfordern eine Ressourcenerweiterung bei der Fachstelle Alimente. Damit erfolgt gleichzeitig eine Angleichung an die Personalschlüsselempfehlung des Schweizerischen Verbands für Alimentenfachleute (SVA). So können die gesprochenen Gelder erfolgreicher und verlässlicher eingeholt werden.

3. Anforderungen in der Verwaltungsrechtspflege

  • Der Rechtsdienst verzeichnet eine stetige Zunahme von zu treffenden Entscheiden und Einsprachen. Er muss zudem häufiger als bisher von den fallführenden Berufsbeistandspersonen und den Sozialarbeitenden im Bereich Existenzsicherung in Anspruch genommen werden. Ausserdem haben die Komplexität und Einzigartigkeit der zu prüfenden Sachverhalte in den letzten Jahren merklich zugenommen. Dies erfordert im Rechtsdienst der Sozialen Dienste weitere personelle Ressourcen.

Die vorgeschlagenen Massnahmen bilden somit das Endresultat einer im Dezember 2023 abgeschlossenen, zweijährigen Organisationsentwicklung der Sozialen Dienste. Diese hatte zum Ziel, die Sozialen Dienste als fachkompetente, zukunftsgerichtete Dienstabteilung zu organisieren, damit sie in der Lage ist, auf Entwicklungen sozialer Problemstellungen und auf neue gesetzliche Vorgaben agil zu reagieren.

Gut aufgestellt für die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen

Mit den beantragten Massnahmen erhalten die Sozialen Dienste die notwendigen Mittel, um eben dieses Ziel erreichen zu können.

Der Stadtrat begrüsst die Weiterentwicklung der Sozialen Dienste als einer der grössten Dienstabteilungen der Stadt Luzern. Für Stadtrat Martin Merki werden die Sozialen Dienste so befähigt, ihren vielfältigen Herausforderungen angemessen zu begegnen: «Die vorgesehenen organisatorischen, fachlichen sowie personellen Massnahmen stellen die Sozialen Dienste der Stadt Luzern gut auf für ihre immer komplexer werdenden Aufgaben und Anforderungen sowie für die Entwicklungen der Zukunft. Insbesondere die beiden Massnahmen ‘Armutsprävention für Kinder und Jugendliche’ und ‘Alltagsunterstützung für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene’ tragen dazu bei, dass Luzern auch für benachteiligte Bevölkerungsgruppen eine lebenswerte Stadt bleibt.»

Link: 
Bericht und Antrag 30/2024: «Organisationsentwicklung Soziale Dienste – Umsetzung Massnahmen»

Name
Organisationsentwicklung Soziale Dienste Medienmitteilung 27.08.2024 (PDF, 241.28 kB) Download 0 Organisationsentwicklung Soziale Dienste Medienmitteilung 27.08.2024
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