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4. Dezember 2025
An ihrer Sitzung vom 20. November 2025 hat die Bildungs-, Kultur- und Sportkommission den Antrag des Stadtrats zum Bevölkerungsantrag 300 «Hirschpark in der Stadt Luzern» beraten. Einhellig wird das grosse Engagement des Vereins «Freunde des Hirschparks Luzern» gewürdigt. Die Beurteilung, ob der Betrieb eines Hirschparks eine öffentliche Aufgabe sein soll, fiel nicht so eindeutig aus.

Der Bevölkerungsantrag vom 26. Juni 2019 fordert, den Hirschpark durch städtische Beiträge zu erhalten. Damit dies möglich ist, hat der Stadtrat ein entsprechendes Reglement erarbeitet und legt dieses dem Grossen Stadtrat vor. Gleichzeitig beantragt er, das Reglement nicht in Kraft zu setzen. Damit würde die städtische Förderung spätestens ab 2027 auslaufen. Im Wesentlichen begründet der Stadtrat seinen Antrag mit dem Tierwohl und der möglichen Nutzung des Areals als Naherholungsgebiet für die breite Bevölkerung. Der Stadtrat hält somit an seiner Linie fest, dass eine zukünftige Nutzung des Areals ohne Tierhaltung langfristig sinnvoller wäre. Er stellt in seinem Antrag verschiedene Nutzungen in Aussicht, primär als offener Natur- und Begegnungsraum mit verschiedenen Angeboten.

Die Kommission nimmt zur Kenntnis, dass die Diskussion um die Zukunft des Hirschparks im Gebiet Reussport die Politik und die Bevölkerung bewegt. Die Kommission unterstützt den Antrag des Stadtrates mit einer knappen Mehrheit von 5 zu 4 und empfiehlt, keine Rechtsgrundlage für eine mögliche zukünftige Unterstützung durch die Stadt Luzern zu schaffen. Das Reglement sähe ein finanzielles Engagement der Stadt Luzern von CHF 364’000 für die kommenden vier Jahre zugunsten des Hirschparks vor. Der Beitrag würde sich aus einem Betriebsbeitrag an den Verein, Sach- und Betriebsaufwände direkt am Park, sowie einem Einnahmeverzicht für die Nutzung zusammensetzen. Die Minderheit der Kommission betont die über 400-jährige Tradition und den kulturellen Wert des Hirschparks und misst dem pädagogischen Nutzen für Kinder und Familien ein hohes Gewicht zu. Die Besuche sollen zu einem besseren Verständnis zur Tier- und Pflanzenwelt beitragen. Als weiteres Argument wird die Bedeutung als ruhigen Naherholungsort für Spitalpatienten hervorgehoben.

Ein wesentlicher Teil der Kommission sieht die Haltung von Rothirschen im städtischen Gebiet im aktuellen Gehege als nicht tierfreundlich und nicht mehr zeitgemäss. Sie argumentieren, dass sich die Bedürfnisse der Bevölkerung verändert hätten und das Areal künftig stärker auf aktive Erholung und Naturerfahrung ausgerichtet werden sollte. Die Bedeutung als Bildungseinrichtung ist in den Augen eines Teils der Kommissionsmitglieder nicht mit den Verhältnissen der aktuellen Tierhaltung zu rechtfertigen.

Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich an seiner Sitzung vom 18. Dezember 2025 den Bericht und Antrag 47 «Hirschpark in der Stadt Luzern» beraten. Aufgrund des knappen Ergebnisses aus der Kommission darf der Diskussion mit einer gewissen Spannung entgegengeschaut werden.
 

B+A 47/2025: Hirschpark in der Stadt Luzern. Ablehnung Erlass eines Reglements. Abschreibung Bevölkerungsantrag 300

 

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Medienmitteilung der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission des Grossen Stadtrates 4.12.2025 (PDF, 98.6 kB) Download 0 Medienmitteilung der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission des Grossen Stadtrates 4.12.2025