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10. Juli 2014
Der Stadtrat hat sich eingehend mit den beiden privaten Projekten Metro/Parkhaus Reussegg und Parkhaus Musegg befasst. Er begrüsst die Weiterbearbeitung und Realisierung des Projekts Parkhaus Musegg. Er ist bereit, es im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen. Voraussetzung dafür ist, dass das Carproblem am Schwanenplatz langfristig gelöst wird, die Verkehrssituation in der Innenstadt verbessert wird und das Projekt einen Beitrag zur Attraktivierung der Innenstadt leisten kann.
Private Initianten wollen im Gebiet Ibach/Reussegg zwei Parkhäuser für 2500 Autos und 80 Reisebusse bauen. Von dort soll eine zweispurige Metro unterirdisch zum rund zwei Kilometer entfernten Schwanenplatz verkehren. Ein zweites privates Projekt sieht ein Parkhaus im Musegghügel vor. Es soll Platz für 670 Autos und mindestens 30 Reisecars bieten. Zu Fuss gelangt man von den Parkplätzen über eine 100 Meter lange unterirdische Passage direkt zum Falkenplatz. Beide Projekte haben das Ziel, die Parkplatzprobleme in der Innenstadt – vor allem jene mit den Reisecars – zu lösen und die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten.

In seinem Seminar Anfang Juli 2014 hat sich der Stadtrat eingehend mit den Projekten befasst. Er hat die von den beiden Initiantenteams zur Verfügung gestellten Unterlagen durch die Fachleute der Stadtverwaltung prüfen lassen. Zudem hat er externe Planer beigezogen, die die Projekte aufgrund der Nachhaltigkeitskriterien beurteilt haben. Eingeflossen in die Entscheidung des Stadtrates sind auch die Resultate der ausserordentlichen Sitzung der Verkehrskommission, sie sich im April 2014 mit den beiden Lösungsansätzen befasst hat.

Der Stadtrat favorisiert die Weiterbearbeitung des Projektes Parkhaus Musegg. Er kommt zum Schluss, dass wirtschaftliche und verkehrliche Überlegungen sowie bewilligungs- und umweltrechtliche Aspekte für das Projekt Parkhaus Musegg sprechen. Er betont, dass der Lead für die weitere Bearbeitung bei den Initianten und Projektverfassern liegt. Die Unterstützung des Projektes knüpft der Stadtrat an Bedingungen: Er erwartet vom Parkhaus Musegg, dass damit das Carproblem Schwanenplatz mittel- und langfristig vollständig gelöst wird und eine wesentliche Entlastung des Reisecarverkehrs in der Innenstadt erzielt werden kann. Die Anzahl Carparkplätze im Parkhaus Musegg muss auf die zukünftige Nachfrage ausgerichtet sein. Für die Akzeptanz des Projektes in der Öffentlichkeit wird es wichtig sein, dass es einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivierung der Innenstadt leisten kann. Es müssen zur Kompensation zwischen 300 und 600 Oberflächenparkplätze in der Innenstadt aufgehoben werden. Die genaue Anzahl wird im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen festgelegt. Die Initianten müssen sich zudem verpflichten, die Parkhauszufahrt ins Projekt zu integrieren und deren negative Auswirkungen mit geeigneten Massnahmen zu minimieren.

Projekt Metro/Parkhaus Reussegg: Mehr Nachteile und Risiken
Aus Sicht des Stadtrats hat das Projekt Metro/Parkhaus Reussegg gravierende Nachteile und Risiken. So muss es mehr und kompliziertere Bewilligungsverfahren durchlaufen. Auch aus umweltrechtlicher Sicht sind die Risiken deutlich höher. Beispielsweise ist die Zahl der zu kompensierenden Parkplätze viel höher. Zudem ist das durch die Parkplätze verursachte Verkehrsaufkommen höher als beim Parkhaus Musegg. Mit 400 Millionen Franken gegenüber 150 Millionen Franken sind die Investitionen beim Projekt Metro/Reussegg mehr als doppelt so hoch. Hinzu kommen die Betriebskosten für die Metro, die voraussichtlich von der Öffentlichkeit mitfinanziert werden müssten. Tourismusfachleute rechnen zudem damit, dass Luzern als Destination für den Tagestourismus massiv an Bedeutung und Attraktivität verlieren würde, wenn die Cartouristen auf ihrer Reise zur Innenstadt Luzerns auf eine Metro umsteigen müssten. Schliesslich ist die geplante Metro nicht in das System des öffentlichen Verkehrs von Stadt und Agglomeration Luzern eingebettet. Die Park-and-Ride-Anlage ist zu zentrumsnah und entspricht nicht der Strategie im Aggloprogramm Luzern. Diese sieht ein Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr in grösserer Distanz zum Zentrum Luzern vor.
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