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3. Juni 2022
Der Stadtrat würdigt das umfassende Wirken von Kathleen McNurney im Bereich Tanz mit dem Kunst- und Kulturpreis 2022 der Stadt Luzern. Die zwei Anerkennungspreise 2022 gehen an Corina Schwingruber Ilic und Nikola Ilic, Filmschaffende, und an Christoph Fellmann, Autor und Theatermacher.

Die Kunst- und Kulturpreiskommission, unter dem Vorsitz von Stadtpräsident Beat Züsli, hat sich intensiv mit verschiedenen herausragenden Persönlichkeiten aus dem Luzerner Kulturleben auseinandergesetzt. Auf Antrag der Kunst- und Kulturpreiskommission hat der Stadtrat an seiner Sitzung vom 25. Mai 2022 den Kunst- und Kulturpreis sowie die Anerkennungspreise für das Jahr 2022 wie folgt verliehen:

Kunst- und Kulturpreis 2022
Kathleen McNurney, für ihr umfassendes Wirken im zeitgenössischen Tanz

Anerkennungspreise 2022
Corina Schwingruber Ilić und Nikola Ilić, Filmschaffende
Christoph Fellmann, Autor und Theatermacher

Ihre Anträge für die diesjährige Vergabe begründet die Jury wie folgt:

Kathleen McNurney übernahm als Tänzerin im Jahr 2009/10 die künstlerische Leitung der Kompanie Tanz Luzerner Theater. Als Kuratorin, Choreographin und Produzentin für den zeitgenössischen Tanz reformierte sie die Sparte Tanz in den folgenden zwölf Spielzeiten grundlegend neu. Der Kunst verpflichtet, war sie prägend für die gesamte professionelle Zentralschweizer und Schweizer Tanzszene. Mit viel persönlicher Hingabe und Herzblut entwickelte sie die Sparte ständig weiter, suchte immer nach neuen Formen der Tanzsprache und bot meisterhaften Nachwuchs-Choreographen eine Plattform zur Entfaltung des künstlerischen Potenzials. Sie schärfte den Blick des Publikums für den zeitgenössischen Tanz und erhöhte die Sichtbarkeit des professionellen Tanzschaffens bei den Produzenten ebenso wie bei der Öffentlichkeit. Unter dem Credo «we move to move you» baute sie ein treues Publikum auf, welches auf ein breites Spektrum des zeitgenössischen Tanzes mit grossem Zuspruch reagierte. Die Förderung junger Talente liegt ihr bis heute sehr am Herzen. So setzt sie sich kulturpolitisch in verschiedenen nationalen Gremien für den Tanz ein. Seit 2021 ist sie Präsidentin der Schweizerischen Vereinigung von Danse Suisse und ist als Gastdozentin national und international tätig. Mit viel Leidenschaft bietet sie in Zusammenarbeit mit der Pro Senectute unter anderem den Dance-Workshop «Shall we dance» an und regt damit zur Kreativität im Alter an. Kathleen McNurney ist mit ihrer Arbeit, auch nach ihrer Anstellung am Luzerner Theater, eine Bereicherung für die ganze Region und ist aus der Luzerner Kulturszene nicht mehr wegzudenken.

Kunstpreis
Kathleen McNurney (Foto: Olivia Lecomte)

Das Filmemacherpaar Corina Schwingruber Ilić und Nikola Ilić verfügt mit seinen bisherigen Filmarbeiten über einen beachtlichen Leistungsausweis. Sie treten oft als künstlerisches Team auf und ergänzen sich in ihrer kreativen Zusammenarbeit. Sie verstehen ihr Handwerk, sei dies an der Kamera oder am Schnittpult, mal in Co-Regie und/oder auch unabhängig voneinander an eigenen Projekten. In ihren Filmarbeiten beschäftigen sie sich mit den Menschen im Alltag und deren jeweiligen Lebensphilosophien. Behutsam nähern sie sich oft über Jahre ihren Protagonistinnen und Protagonisten an. Mit ihrem ersten langen Kinodokumentarfilm «Dida» haben sie sich an ein persönliches Thema gewagt und die Geschichte Nikolas und seiner Mutter berührend und bereichernd umgesetzt. Die Liste der Auszeichnungen der künstlerischen Arbeit des jungen Paares ist beachtlich, und die Einladungen an wichtige nationale und internationale Festivals sind zahlreich. «Dida» wurde für den Schweizer Filmpreis nominiert, mit dem die beiden Filmschaffenden bereits im Jahr 2019 für «All Inclusive» ausgezeichnet wurden. Man darf gespannt auf die nächsten Projekte sein. Das Paar bewegt sich mit seiner Familie zwischen Belgrad und Luzern.

Anerkennungspreis
Corina Schwingruber Ilić und Nikola Ilić

Christoph Fellmann ist in der Luzerner Kulturszene vor allem als kontinuierlicher freischaffender Autor von Theatertexten, aber auch als Schauspieler bekannt. Als Theaterautor beschäftigt er sich meist mit aktuellen, brisanten Themen im politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Oft verfolgt er einen dokumentarischen Ansatz mit einer genauen und aufwendigen Recherche. Er thematisiert Amokläufe an Schulen, Revolutionsbewegungen wie Occupy ebenso wie die globalen Machtverhältnisse oder die Klimakrise. Die «Menschenschau» mit den dramatisierten und überhöhten Monologen mächtiger und zwielichtiger Menschen aus Wirtschaft und Politik sind ebenso aus einer erstklassigen Recherche hervorgegangen wie sein Solostück «This Dick Ain’t Free», wo er sich dem Rapper Kendrick Lamar und seinem Meisterwerk «To Pimp a Butterfly» erfolgreich annäherte. Populärere Formate wie «Müllers» oder die Komödie «Ab die Post», die er zusammen mit Beat Schlatter geschrieben hat und selber mitspielt, runden sein reiches und vielseitiges Theaterschaffen ab. Neben seinen eigenen Theaterprojekten fungiert Fellmann auch als Vernetzer in der freien Luzerner Theaterszene, engagiert sich als Veranstalter und hat das Aha-Festival und das Format «Die Predigt» mitgegründet und mitgeprägt. Zudem ist er Kolumnist für das Regionaljournal Zentralschweiz und den Willisauer Boten.

Anerkennungspreis
Christoph Fellmann (Foto: Martin Baumgartner)

Der Stadtrat hat sich diesen Begründungen angeschlossen. Er verleiht den mit 25’000 Franken dotierten Kunst- und Kulturpreis 2022 an Kathleen McNurney in Würdigung ihres künstlerischen Schaffens im Bereich Tanz.

In Anerkennung des künstlerischen Wirkens verleiht er je einen mit 10’000 Franken dotierten Anerkennungspreis an Corina Schwingruber Ilić und Nikola Ilić, Filmschaffende, sowie an Christoph Fellmann, Autor und Theatermacher.

Die feierliche Übergabe des Kunst- und Kulturpreises sowie der Anerkennungspreise 2022 der Stadt Luzern findet am Sonntag, 13. November 2022, vormittags, im Luzerner Theater statt.

Name
Kunst- und Kulturpreis sowie Anerkennungspreise 2022 Medienmitteilung 03.06.2022 Download 0 Kunst- und Kulturpreis sowie Anerkennungspreise 2022 Medienmitteilung 03.06.2022
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