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10. Mai 2021
«Es lebe der Sport – er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung, er ist beliebt bei Alt und Jung», singt der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich. Auch die Stadt Luzern anerkennt die Bedeutung des Sports für die Menschen. So unterstützt und fördert sie Angebote von Kinder- und Jugendsport über den Vereinssport bis hin zu spezifischen Angeboten für die Generation ab dem 60. Altersjahr.

Simon Rimle, Leiter Kommunikation

Unterhalt von Anlagen für 200 Gruppierungen

Verschiedene Vereine und Organisationen bieten Sportarten aller Art an: von A wie Aikido über H wie Hockey und R wie Rudern bis hin zu V wie Volleyball. Rund 200 Gruppierungen nutzen die städtischen Anlagen: 39 Turnhallen, 15 Rasenfelder, 8 Kunstrasenfelder, 1 Leichtathletikanlage, 1 BMXBahn, mehrere Kraft- und Gymnastikräume, diverse Beachfelder und Rasenplätze sowie öffentliche Kleinsportanlagen wie etwa Street-Workout-Parks in der Ufschötti und beim Lido oder Pumptracks in der Wartegg und im Unterlöchli.

Personelle und finanzielle Unterstützung

Die Stadt Luzern unterstützt die Vereine und Organisationen auf verschiedenen Ebenen. So bietet sie neben der Vermietung und Betreuung der Infrastruktur auch personelle und finanzielle Unterstützung. Der persönliche Austausch der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Vereinen und Organisationen hat dabei eine grosse Bedeutung. Die finanzielle Unterstützung zeigt sich in Form von Jahresbeiträgen, Einzelprojektförderungen oder bei der spezifischen Jugendsportförderung mit rund 75 eingebundenen Vereinen bei Sportkursen, Sportturnieren und Sportwochen.

Sportpreis und Jugendsportförderung

Zudem setzt die Stadt jedes Jahr öffentlichkeitswirksame Zeichen wie zum Beispiel bei der Ehrung von ausserordentlichen Leistungen der Sportlerinnen und Sportler sowie bei der Vergabe des Sportpreises der Stadt Luzern. Einen wichtigen Teil bei der Finanzierung der Sportförderung bildet die zweckgebundene Billettsteuer. Diese Gelder fliessen in den Jugendsportförderfonds (15 Prozent) und in den Sportteil des Fonds zur allgemeinen Förderung von Kultur und Sport (23,3 Prozent).
Die Pandemie verdeutlicht den Stellenwert und die Wichtigkeit des Sports im öffentlichen Leben einer attraktiven und lebendigen Stadt Luzern. Gerade Sportvereine und Sportveranstalter wurden hart von der aktuellen Krise getroffen und mit Einschränkungen bis hin zum sportlichen Stillstand konfrontiert. Dennoch wurde und wird enorm engagiert gearbeitet, um das zu ermöglichen, was die Pandemie zulässt. Das ist Sportgeist: Nicht aufgeben, immer dranbleiben, auch wenn man scheinbar vor dem Unlösbaren steht.

«Dieses Engagement beeindruckt mich»

Die Coronapandemie bringt unter anderem Sportvereine an ihre Grenzen. Auch dadurch war der Einstieg von Letizia Ineichen als neue Leiterin Kultur und Sport sehr anspruchsvoll.

Sportförderung
Letizia Ineichen, Leiterin Kultur und Sport

Seit Januar 2021 leiten Sie die Dienstabteilung Kultur und Sport. Wie war Ihr Einstieg?
Mein Start mitten in einer so gravierenden Krise war anspruchsvoll. Grösstenteils im Homeoffice die verschiedensten Persönlichkeiten im Kultur- und Sportbereich sowie auch in der Stadtverwaltung kennenzulernen, war und ist speziell. Ich stiess auf ein tolles, topmotiviertes und bestens eingespieltes Team, das mich herzlich empfangen hat. Gerade für meinen erschwerten Einstieg war dies Gold wert.

Wie haben Sie die Kontakte mit Vereinen, mit Veranstalterinnen und Veranstaltern erlebt?
Die ersten Begegnungen – persönlich oder digital – waren sehr aufschlussreich und interessant. Die Pandemie stand dabei natürlich im Mittelpunkt. Mein Team war bereits im ständigen Austausch mit den Vereinen, um zu klären, was unter den gegebenen Umständen noch möglich ist: Trainings, Wettkämpfe, Zusammenkünfte usw. Die Situation war und ist für alle Beteiligten herausfordernd.

Wie erleben Sie das Luzerner Vereinsleben in dieser herausfordernden Zeit?
Mich hat so beeindruckt, wie die Sportvereine unter den gegebenen Umständen arbeiten. Jede Möglichkeit wird genutzt: Bis vor Kurzem kaum vorstellbar, aber heute wird sogar mit Maske trainiert. Ältere Sportlerinnen und Sportler haben ebenfalls kreative Ideen umgesetzt. So gab es beispielsweise digitales Yoga oder Turnen. Dieses Engagement und diese Leidenschaft für die Sache beeindrucken und inspirieren mich.

Welchen Sport betreiben Sie selbst?
Sport und Bewegung bedeuten mir sehr viel. Aufgrund der Pandemie bin ich aktuell vor allem individuell unterwegs: im Winter auf den Ski und jetzt hauptsächlich beim Joggen, Biken oder beim Radfahren – und hoffentlich schon bald wieder beim Schwimmen. Falls es die Situation zulässt, verfolge ich mein Ziel: ein Marathon pro Jahr. Das Vereinsleben kenne ich gut von früher – vor allem vom Skiklub und vom Korbballverein.

Bund und Kanton sind grundsätzlich für die finanzielle Unterstützung zuständig. Was konkret kann die Stadt für die Sportvereine tun?
Bei der Dienstabteilung Kultur und Sport verfügen wir über ein sehr versiertes Team für die Sportförderung, für das Anlagenmanagement sowie für Bau und Infrastruktur. Wir stehen den Vereinen und Sportorganisationen beratend und unterstützend zur Seite. So konnten und können wir zum Beispiel enorm mithelfen bei der Koordination der Nutzung der Sportanlagen. Oft sind individuelle Lösungen gefragt. Auch hier ist der Sportgeist gut spürbar. Die Vereine setzen alles daran, sich selbst zu helfen.

Wie schätzen Sie die Langzeitfolgen für die Vereine ein?
Das ist natürlich enorm schwierig abzuschätzen. Jeder Verein hat andere Grundstrukturen. Aber klar ist, dass die finanzielle Situation mittelfristig angespannt bleiben wird. Oft waren Festivitäten oder öffentliche Veranstaltungen wie Turniere zentrale Einnahmequellen. Ich frage mich schon, wann dies wieder unbegrenzt möglich sein wird. Zudem sehe ich auch eine Herausforderung punkto Mitgliederschwund. Dennoch bin ich überzeugt, dass der grösste Teil der Sportvereine auch auf diese herausfordernde Situation eine Antwort hat.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Wie sieht der Sportsommer 2022 aus?
Ganz klar wünsche ich mir eine grösstmögliche Normalität. Und gleichzeitig glaube ich, dass die Bedeutung des Sports weiter steigt. Denn jetzt, wo er fehlt, wird uns umso mehr bewusst, wie wichtig der Sport für uns alle ist. Die Wertschätzung gegenüber der oft ehrenamtlichen Tätigkeit in den Vereinen wird deshalb steigen: Und das freut mich.

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Stadtmagazin 2/2021