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1. Juli 2019
Der Stadtrat lehnt die Initiative «Die Metro-Luzern verdient eine Chance» ab. Für ihn hat die Realisierung des Durchgangsbahnhofs oberste Priorität, weil er die wichtigste Voraussetzung ist, um in der Region ein zukunftsträchtiges Netz für den öffentlichen Nahverkehr aufzubauen. Eine Metro ist aus Sicht des Stadtrates unrealistisch und unpassend, weil sie nicht finanzierbar und nicht in das bewährte öffentliche Verkehrssystem integrierbar ist. Für den Transport von Carreisenden in die Innenstadt ist eine Metro zudem unverhältnismässig. Um eine gute Lösung für den Cartourismus zu finden, setzt der Stadtrat auf einen partizipativen Strategieprozess.

Die Initiative «Die Metro-Luzern verdient eine Chance. Alles auf einen Tisch – Ende Stillstand – In die Zukunft schauen!» wurde im Juni 2018 eingereicht. Damit fordern die Initiantinnen und Initianten in Form der Anregung, dass die Stadt Luzern eine Kosten-Nutzen-Nachhaltigkeitsanalyse für das Projekt Metro ausarbeitet und so die Grundlagen schafft, das Projekt gegebenenfalls anderen Projekten gegenüberzustellen. Das Projekt Metro ist eine 2013/2014 privat lancierte Projektidee. Sie sieht ein Parkhaus im Gebiet Reussegg für rund 170 Reisecars und 2000 bis 2500 Autos vor, das durch eine unterirdische Metro mit dem Schwanenplatz verbunden ist. Unter dem Luzerner Kantonsspital ist als Option eine Zwischenstation vorgesehen. Inzwischen wurde die Projektidee zu einer Vision weiterentwickelt: Der Linienast soll zu einem Metronetz mit fünf Linien ausgebaut werden.

Mehrheitsfähige Lösung für das Carregime

Die Initiative spricht aus Sicht des Stadtrates wichtige Handlungsfelder an. Im Gegensatz zu den Initiantinnen und Initianten erachtet er das Projekt Metro aber als den falschen Ansatz. Die kontroversen Diskussionen rund um verschiedene Carparkierungsprojekte haben gezeigt, dass es zuerst eine grundsätzliche Diskussion braucht, bevor Lösungen diskutiert werden. Dies hat den Stadtrat dazu bewogen, einen partizipativen Strategieprozess durchzuführen. Ziel ist eine mehrheitsfähige Lösung für das Carregime zu entwickeln. In einem ersten Schritt soll ein gemeinsames Verständnis über die Zielsetzungen des Carregimes entwickelt werden. Erst in einem zweiten Schritt sollen bestehende und allenfalls neue Projektideen an den Zielsetzungen gemessen und bewertet werden. Zentrales Element dieses Strategieprozesses ist die Ergebnisoffenheit. Der Stadtrat will daher im Vorfeld des Prozesses keine projektbezogenen Vorentscheide treffen.

Durchgangsbahnhof: ein Quantensprung

Die rund um Luzern bewährte Kombination von S-Bahn und feinmaschigem Busnetz wird mit dem Durchgangsbahnhof einen Quantensprung erfahren. Der Stadtrat ist überzeugt, dass dieses System der richtige Ansatz zur Bewältigung der zukünftigen Mobilität in der Stadt, der Agglomeration und der Region Luzern darstellt und finanziell tragbar ist. Diese Haltung vertreten auch die im Bereich der Förderung des öffentlichen Verkehrs wichtigsten Partner wie der Verkehrsverbund, der Kanton Luzern und LuzernPlus.

Metro: geringer Nutzen, grosse Risiken, hohe Kosten

Der Stadtrat erachtet das Projekt Metro sowohl als Linienverbindung zwischen Schwanenplatz und Reussegg als auch als Metronetz für den Agglomerationsraum Luzern als nicht finanzierbar und damit als unrealistisch. Eine Metro als zusätzliches öffentliches Verkehrsmittel würde ein isoliertes Parallelsystem ohne Einbindung in das bewährte öffentliche Verkehrssystem darstellen. In diesem Sinn ist eine Metro für Luzern unpassend.

Somit bleibt als möglicher Hauptnutzen einer Metro der Transport von Carreisenden in die Innenstadt. In Anbetracht der hohen Kosten beurteilt der Stadtrat dies für Luzern als unverhältnismässig. Auch die von den Initiantinnen und Initianten angeführten Beiträge zur Aufwertung der Innenstadt und zur Erschliessung des Kantonsspitals erachtet der Stadtrat als sehr gering, zumal die Erschliessungssituation des Kantonsspitals in den letzten Jahren bereits deutlich verbessert werden konnte und weitere Massnahmen vorgesehen sind. So werden im Dezember 2019 direkte Busverbindungen von Ebikon und Littau zum Kantonsspital eingeführt. Weitere Möglichkeiten aus Richtung Emmenbrücke und aus dem Gebiet Tribschen werden geprüft.

Zusammenfassend kommt der Stadtrat zum Schluss, dass eine Metro nicht finanzierbar, für Luzern unpassend und unverhältnismässig und somit unnötig ist. Vor diesem Hintergrund ist der Stadtrat nicht bereit, Ressourcen zur Weiterentwicklung des Projekts Metro bereitzustellen. Deshalb lehnt er die Initiative ab.

Weitere Informationen unter Strategieprozess Carregime

Link:
Bericht und Antrag 19/2019 «Initiative "Metro-Luzern verdient eine Chance. Alles auf den Tisch - Ende Stillstand - In die Zukunft schauen!"»

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Metro Medienmitteilung 01.07.2019 Download 0 Metro Medienmitteilung 01.07.2019
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