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25. September 2018
Die Stadt Luzern betreibt eine innovative Alterspolitik. Sie nutzt dabei den kleinen Spielraum, den sie von Gesetzes wegen hat. Sie setzt auf eine langfristige und umfassende Strategie und auf eine gute Zusammenarbeit mit ihren Partnern im Altersbereich. Das zeigen zwei neue Berichte des Stadtrats an das Parlament: Der Bericht Alterspolitik kommt zum Schluss, dass die in den letzten Jahren entwickelten Innovationen fortgesetzt und weiterentwickelt werden sollen. Der Planungsbericht Pflegeversorgung zeigt auf, wie sich Angebot und Nachfrage in den kommenden Jahren verändern.

Die Stadt Luzern gehört seit vielen Jahren zu den Schweizer Städten mit den meisten Seniorinnen und Senioren. Ein Fünftel der Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner ist heute 65-jährig und älter. Dieser Anteil wird zunehmen. Das Angebot im Altersbereich ist entsprechend gut ausgebaut und es besteht im Gegensatz zu anderen Orten wenig Nachholbedarf. Das ist aber kein Grund, sich zurückzulehnen – der Stadtrat setzt weiterhin auf Prävention und Innovation sowie auf eine qualitativ gute Versorgung.

Sorgfältige und nachhaltige Versorgungsplanung

Der «Planungsbericht Pflegeversorgung» zeigt auf, dass das pflegerische Angebot in der Stadt Luzern sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich bedarfsgerecht ausgebaut ist und eine gute Qualität aufweist. In den kommenden Jahren ist zunächst mit einer rückläufigen Nachfrage nach Heimplätzen und einer Zunahme bei den Spitex-Leistungen zu rechnen. Dies bestätigt auch der kantonale Bericht zur Versorgungsplanung für die Zeit bis ins Jahr 2025. Der städtische Planungsbericht Pflegeversorgung basiert auf dem im letzten Herbst veröffentlichten Bericht des Kantons Luzern und leitet die Auswirkungen der darin getroffenen Annahmen für die Stadt Luzern ab. So wird davon ausgegangen, dass der Bedarf an Pflegebetten längerfristig wieder steigen wird, spätestens ab 2040, wenn die Generation der «Babyboomer» (geburtenstarke Jahrgänge, etwa von 1957 bis 1966) pflegebedürftig wird. Weil Prognosen über einen solch langen Zeitraum hinweg von vielen Faktoren beeinflusst werden, wird die Stadt die Planung in einem häufigeren Rhythmus überprüfen und anpassen.

Umfassende Alterspolitik

Die Alterspolitik besteht aber nicht nur aus der Pflegeversorgung, wie der Bericht «Alterspolitik der Stadt Luzern» aufzeigt. Handlungsbedarf besteht für die Stadt darin, das selbstbestimmte Wohnen im Alter wie bisher zu fördern und zu unterstützen. Dazu gehören eine noch bessere Information und Beratung, wie sie seit Anfang 2018 durch die neu geschaffene städtische «Anlaufstelle Alter» angeboten wird. Besonderes Augenmerk soll in Zukunft auf die stärkere Unterstützung pflegender und betreuender Angehöriger gelegt werden, insbesondere durch Entlastungsangebote.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Weiterentwicklung des ambulanten Angebots bei ergänzenden Dienstleistungen wie der Hauswirtschaft, dem Mahlzeitendienst und anderen Hilfestellungen. Alle diese Leistungen dienen dem gleichen Ziel: ein langes, selbstbestimmtes Leben im eigenen Quartier zu ermöglichen. «Mit einer weiterhin gut vernetzten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Akteure im Altersbereich können wir dieses Ziel auch erreichen», ist der zuständige Stadtrat, Sicherheits- und Sozialdirektor Martin Merki, überzeugt.

Vorgaben umsetzen, Spielraum nutzen

Ein Grossteil der Zuständigkeiten in der Alterspolitik liegt in der Kompetenz des Bundes und der Kantone. Der Spielraum für die Gemeinden ist relativ klein und die dafür zur Verfügung stehenden Mittel sind begrenzt. Die Stadt Luzern nutzt diesen Spielraum. Das zeigt sich an der Vielzahl von Projekten und Innovationen, welche die Stadt in den letzten Jahren umgesetzt hat.

Dazu gehören neben der unabhängigen Information und Beratung durch die «Anlaufstelle Alter» auch viele intergenerative Angebote und Projekte sowie Informationsveranstaltungen der Stadt. Zu erwähnen sind auch die neu geschaffenen Partizipationsmöglichkeiten im «Forum Luzern60plus» oder im «Netzwerk 80plus», das bis 2021 laufende Projekt «Gutscheine für selbstbestimmtes Wohnen», das im Juli 2018 gestartete «Netzwerk Alter Luzern», aber auch die Förderung der Nachbarschaftshilfe durch «Vicino Luzern», die Unterstützung von Seniorengruppierungen («Aktives Alter Reussbühl», «Aktives Alter Littau» und die «Seniorendrehscheibe Littau-Reussbühl») und diversen Freiwilligenorganisationen. «Die Stadt Luzern wird ihre aktive und innovative Alterspolitik zum Wohl der älteren Bevölkerung weiterentwickeln», sagt Paolo Hendry, Leiter der Dienstabteilung Alter und Gesundheit.

Zahlen zum Thema Alter

  • In der Stadt Luzern gibt es insgesamt 12 Pflegeheime (5 Heime der Viva Luzern, 7 private Heime) sowie zwei Einrichtungen mit Pflegewohnungen (Viva Luzern Tribschen und Tertianum Sternmatt) mit insgesamt etwa 1'300 Pflegebetten.
  • Im ambulanten Bereich erbringen die Spitex-Organisationen jährlich etwa 220'000 Leistungsstunden für etwa 2500 Personen.
  • Zwei Drittel davon werden durch die «Spitex Stadt Luzern» betreut, ein Drittel durch private Spitex-Organisationen und durch freiberufliche Pflegefachpersonen.
  • Die Stadt Luzern vergütet allen Leistungserbringern zusammen pro Jahr über 36 Millionen Franken an Pflegerestkosten.
  • Bis ins Jahr 2045 erwartet man für die Stadt Luzern eine Bevölkerungszunahme von fast 25 Prozent auf über 103'000 Einwohnerinnen und Einwohner.
  • Davon werden etwa 9100 Personen 80 Jahre alt oder älter sein (zirka 8,8%); Ende 2016 waren es 5254 über 80-jährige, was einem Anteil von 6,4% entsprach.
  • Die stärkste Zunahme der über 80-Jährigen wird ab zirka 2035 erwartet. Nach 2045 wird dieser Anteil wieder abnehmen.

Links

Bericht 16/2018 «Alterspolitik der Stadt Luzern»

Bericht und Antrag 17/2018 «Planungsbericht Pflegeversorgung»

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Selbstbestimmt und gut umsorgt im Alter Medienmitteilung 25.09.2018 Download 0 Selbstbestimmt und gut umsorgt im Alter Medienmitteilung 25.09.2018
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