Im Rahmen des Projekts StadtWildTiere (siehe Box) drehte sich vergangenes Jahr alles um Blütenbesucher. In diesem Jahr stehen die Fledermäuse im Zentrum. Ziel ist es, mithilfe von Freiwilligen mehr Wissen über die Fledermäuse in der Stadt Luzern zu erlangen. Damit soll auch für die Natur in der Stadt sensibilisiert werden. 140 Personen haben sich auf einen Aufruf letzten Frühling gemeldet. Zwischen Mai und August 2025 haben diese Personen an 120 Standorten «Audiomoths» aufgehängt. Das sind kleine Geräte, die die Ultraschalllaute der Fledermäuse aufnehmen. So wurden über 25'000 Fledermausrufe aufgezeichnet.
Diese Aufnahmen wurden nun von Expertinnen ausgewertet. An 116 Standorten konnten insgesamt zehn Fledermausarten registriert werden. Eine kleine Sensation ist der erstmalige Nachweis der Alpenfledermaus. Diese Art kommt vor allem im Tessin und Wallis vor, verbreitet sich aber mehr und mehr Richtung Norden. Dass sie bereits in Luzern angekommen ist, war nicht bekannt. Unter den zehn Arten befinden sich sechs mit nationaler Priorität. Dies sind Arten, die oft aufgrund von ihrem Gefährdungsgrad in der Schweiz prioritär geschützt und gefördert werden sollen. Dazu gehören etwa die Mücken-, Langohr-, oder Zweifarbfledermaus.
Erfreulicherweise konnten in Luzern auch Fledermausarten beobachtet werden, die sensibel auf künstliches Licht reagieren. Ein Beispiel ist die Grosse Wasserfledermaus. Dies dürfte auf das langjährige Engagement der Stadt Luzern im Bereich Lichtverschmutzung zurückzuführen sein, unter anderem im Rahmen des Plan Lumière. So wird beispielsweise darauf geachtet, dass die Reuss nicht beleuchtet wird – und somit vielen Fledermäusen ein Jagdgebiet bietet.
Die Auswertungen zeigen auch deutlich auf: In der Nähe von naturnahen Grünflächen, Gebüschen und Gewässern gab es viel mehr Fledermäuse. Versiegelte Flächen und übermässige Beleuchtung hingegen wirken sich negativ aus.
Fledermäuse fördern können alle: Nachts sollte draussen möglichst wenig künstliches Licht eingeschaltet werden, Storen sollten geschlossen werden. Im Garten oder auf dem Balkon angepflanzte einheimische Pflanzen bieten Lebensraum für Insekten und Futterquelle für Fledermäuse. Mehr Grün in der Stadt fördert Luzern mit dem Angebot «Luzern grünt». Mehr Infos dazu unter www.stadtluzern.ch/luzerngruent.
Weitere Informationen zum Fledermausprojekt von StadtWildTiere inklusive einer interaktiven Karte der Beobachtungsstandorte finden sich unter www.luzern.stadtwildtiere.ch/.
StadtWildTiere Luzern: Eine starke Trägerschaft
Das Projekt StadtWildTiere Luzern wurde 2018 ins Leben gerufen. Das Projekt verfolgt das Ziel, Wildtiere in Siedlungsgebieten zu erforschen, zu schützen und zu fördern. An der Projektträgerschaft beteiligen sich sechs lokale Organisationen und Institutionen: die Stadt Luzern, der WWF Luzern, die Ornithologische Gesellschaft der Stadt Luzern, Pro Natura Luzern, das Museum Luzern und BirdLife Luzern. 2025 haben sich zudem die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Fledermausschutzes im Projekt engagiert. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Albert Koechlin Stiftung AKS.
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| Neue Fledermausart entdeckt Medienmitteilung 10.11.2025 (PDF, 114.22 kB) | Download | 0 | Neue Fledermausart entdeckt Medienmitteilung 10.11.2025 |