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22. Januar 2021
Die Stadt ermöglicht seit über 10 Jahren jenen Kindern, die in der Sprachentwicklung Unterstützung brauchen, einen subventionierten Platz in einer Spielgruppe oder Kita. Die Kinder können so noch vor dem Eintritt in den Kindergarten ihre Deutschkenntnisse verbessern. Das erhöht ihre Chancen in der Schule und später im Beruf markant. Mit Hilfe der 2020 eingeführten Sprachstanderhebung konnte 126 Stadtluzerner Kindern der Zugang zu einer Spielgruppe oder Kita ermöglicht werden.

763 Eltern von Stadtluzerner Kindern, die eineinhalb Jahre vor dem Eintritt in den freiwilligen Kindergarten stehen, haben im Januar 2020 von der Stadt einen Fragebogen zugeschickt bekommen. Damit wollte die Stadt herausfinden, bei welchen Kindern in Bezug auf deren Sprachkenntnisse ein Bedarf an Förderung besteht. Dieser Fragebogen enthält unter anderem Fragen zu den Sprachen, die in der Familie gesprochen werden, welche Gelegenheiten das Kind hat, Deutsch zu lernen und welche Wörter es bereits versteht. Rund 90 Prozent der Eltern haben den Fragebogen ausgefüllt und retourniert – ein hervorragender Wert.

Die Prüfung der Bögen durch die Abteilung Kinder Jugend Familie hat ergeben, dass bei 180 Kindern frühe Sprachförderung hilfreich wäre. Von diesen 180 Kindern besuchten zum Zeitpunkt der Erhebung 110 noch keine Spielgruppe beziehungsweise Kita. Aufgrund des Empfehlungsschreibens der Stadt an die Eltern trat gut die Hälfte von ihnen bis zum 1. September 2020 in eine Kita oder Spielgruppe ein.

Viele dieser Kinder wachsen in einem mehrsprachigen Familienumfeld auf. Dies ist in der globalisierten Welt ein grosses Privileg und hat viele Vorteile. Von den besseren Sprach- und Deutschkenntnissen profitieren diese Kinder bereits im Kindergarten und in der Schule. Die Stadt unterstützt den Kita-/Spielgruppenbesuch einkommensabhängig mit grosszügigen Beiträgen. Es soll nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Eltern liegen, ob ein Kind eine Kita oder Spielgruppe besuchen kann oder nicht. Darum können auch Eltern und Kinder in finanziell oder sozial schwierigen Situationen von diesen Beiträgen profitieren.

«Wir möchten, dass möglichst alle Kinder mit Bedarf von einem Angebot der Frühen Förderung profitieren können», sagt Monika Hürlimann, Leiterin des Bereichs Frühkindliche Bildung und Betreuung bei der Stadt Luzern. «Es geht uns nicht darum, die Herkunftssprache der Eltern in den Hintergrund zu drängen. Im Gegenteil, eine gute Basis in der Erstsprache ist der wichtigste Grundstein für eine weitere Sprache wie zum Beispiel die Bildungssprache Deutsch», erläutert Monika Hürlimann weiter.

Verschiedene städtische Dienste, Nichtregierungsorganisationen und Fachpersonen haben das Projekt im ersten Durchführungsjahr unterstützt. Sie haben die Eltern informiert, sie beim Ausfüllen des Fragebogens begleitet und ihnen die Bedeutung der frühen sprachlichen Förderung aufgezeigt. Diese Vermittlungsarbeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor – auch für das zweite Projektjahr.

Am 18. Januar 2021 wurden erneut rund 800 Eltern angeschrieben, deren Kinder 1,5 Jahre vor dem Kindergarteneintritt stehen. Sie wurden gebeten, den Fragebogen bis zum 26. Februar 2021 zurückzusenden. Auf www.startklar.stadtluzern.ch sind wichtige Informationen sowie die Fragebogen in 12 Sprachen zugänglich. Online gelangen Eltern mit einem Link oder QR Code direkt auf die Umfrageseite. Alle Eltern sollen den Fragebogen ausfüllen, auch die deutschsprachigen. Für Hilfestellungen können sie sich an die Abteilung Kinder Jugend Familie wenden (Tel. 041 208 87 00). Fremdsprachigen Eltern hilft auch die Fachstelle Fabia: www.fabialuzern.ch (Tel. 041 360 07 22).

«Die Investition in die frühe Sprachförderung lohnt sich auf jeden Fall. Sie hilft mit, dass sich Kinder in der Schule von Anfang an sozial und sprachlich zugehörig fühlen und sich später auch beruflich und gesellschaftlich integrieren können», sagt Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki.

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Sprachentwicklung Vorschulkindern Medienmitteilung 22.01.2021 Download 0 Sprachentwicklung Vorschulkindern Medienmitteilung 22.01.2021
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