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18. Dezember 2020
Die Stadt Luzern ist mit dem UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet worden. Das Label verpflichtet die Stadt zur Umsetzung von vorerst 22 Massnahmen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Lebensraum, Verkehr und Partizipation. Der Weg bis zur Zertifizierung führte über eine umfangreiche Standortbestimmung sowie die Befragung von über 700 Kindern und Jugendlichen.
UNICEF-Label
Stadtrat Martin Merki und Anja Bernet von UNICEF bei der Übergabe des Zertifikats am 15.12.2020.

Der Prozess zur Erlangung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» wurde im September 2016 lanciert. Damals beschloss der Stadtrat, eine Standortbestimmung zur Kinderfreundlichkeit durchführen zu lassen. In dieser durch UNICEF ausgewerteten Standortbestimmung hat die Stadt sehr gute 74 Prozent der maximalen Punktzahl erreicht. Der Stadtrat war sich einig, dass das bereits grosse vorhandene Engagement beibehalten und bestehendes Entwicklungspotenzial ausgeschöpft werden soll. Denn, wie der Luzerner Stadtrat und Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki sagt: «Die Kinder und Jugendlichen von heute werden Gesellschaft, Wirtschaft und Politik von morgen prägen, tragen und gestalten.» Kinderfreundlichkeit ist deshalb kein Luxusgut, sondern eine Selbstverständlichkeit.

Als nächsten Schritt zur Erlangung des Labels hat die Stadt 2018 eine umfassende Kinder- und Jugendbefragung durchgeführt. Über 700 städtische Kinder und Jugendliche hatten die Gelegenheit, sich zu äussern. Im Fokus standen die Themen «Allgemeine Zufriedenheit», «Partizipation», «Verkehr» und «Lebensraum». Die Auswertungen haben gezeigt, dass die Stadt Luzern bereits über ein vielfältiges Angebot für Kinder verfügt und eine grosse Sensibilität für das Thema Kinderfreundlichkeit vorhanden ist. Die Kinder und Jugendlichen machten jedoch auch Verbesserungspotenzial aus. Ein grosses Anliegen waren zugängliche Grün- und Freiflächen, eine vielseitige Sport- und Freizeitinfrastruktur sowie genügend Platz für den Langsamverkehr. 

Eine Auszeichnung für die Zukunft

Im Anschluss an die beiden Erhebungen folgte eine direktionsübergreifende Analyse der Resultate. Ziel war die Formulierung von wirksamen und umsetzbaren Massnahmen. Die 22 ausgearbeiteten Massnahmen sind in einen Aktionsplan eingeflossen. Die Schwerpunkte dieser Massnahmen liegen in den Bereichen Lebensraum, Verkehr und Partizipation. 

Konkret sollen zum Beispiel Begegnungszonen, kinderfreundlichere Fuss- und Velowege oder die sicherheitstechnische Sanierung von Fussgangerstreifen vorangetrieben werden. Weiter soll die Mitsprache von Kindern und Jugendlichen in Bau- und Planungsvorhaben systematisch erfolgen. Durch eine gezieltere Frühe Sprachförderung wird die Chancengerechtigkeit beim Schuleintritt gefördert. Die geplanten Massnahmen der Früherfassung und Frühintervention führen dazu, dass Kinder und Jugendliche eine bedarfsgerechte Unterstützung erhalten. Partnerschaftliche Vernetzungen von Schulen mit Quartierkräften stärken den Zusammenhalt im Quartier und verbessern das Unterstützungs- und Betreuungsangebot.

Verschiedene Abteilungen der Stadtverwaltung haben nun den Auftrag, in den folgenden vier Jahren die Massnahmen umzusetzen – vielfach unter Miteinbezug der Kinder und Jugendlichen. Eine direktionsübergreifende Arbeitsgruppe der Stadt begleitet den Umsetzungsprozess und wird UNICEF in zwei Jahren erstmals Bericht erstatten. Eine Rezertifizierung ist im Jahr 2024 möglich.

Die Labelübergabe hätte eigentlich diesen Herbst in einem grösseren Rahmen gefeiert werden sollen. Wegen der Coronapandemie geschah dies am Dienstag, 15. Dezember 2020, nur im kleinen Kreis. Zusammen mit Anja Bernet, Leiterin Kindgerechte Gemeinde und Stadtentwicklung bei UNICEF, und Mitgliedern der städtischen Projektgruppe hat Stadtrat Martin Merki vor dem Stadthaus die neue Labeltafel «Kinderfreundliche Gemeinde» enthüllt.

Infos dazu finden sich auch auf unserer Website: www.kinderfreundliche.stadtluzern.ch

 

Zum Label «Kinderfreundliche Gemeinde»

Im Jahr 2006 hat UNICEF Schweiz und Liechtenstein das Label «Kinderfreundliche 
Gemeinde» lanciert. Dieses hat zum Ziel, die von der Schweiz 1997 ratifizierte UN-Konvention über die Rechte des Kindes auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. Gemeinden entwickeln dabei Massnahmen, welche die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen verbessern. Die Kindersicht wird stets einbezogen. Verwaltung sowie Bevölkerung werden auf das Thema Kinderfreundlichkeit sensibilisiert. Nicht zuletzt werden durch die politische Verankerung der Anliegen langfristige Verbindlichkeiten geschaffen. Das Label stärkt auch die Standortattraktivität der teilnehmenden Gemeinden. Im Kanton Luzern gibt es mittlerweile zehn zertifizierte «Kinderfreundliche Gemeinden».

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UNICEF Label Kinderfreundliche Gemeinde Medienmitteilung 18.12.2020 Download 0 UNICEF Label Kinderfreundliche Gemeinde Medienmitteilung 18.12.2020
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