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20. November 2020
Die Stadt Luzern schreibt das Veloverleihsystem neu aus. Gesucht werden per Januar 2023 eine Anbieterin und eine Betreiberin. Neu sollen auch E-Bikes mit einer Unterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde ins Angebot aufgenommen werden. Seit 2011 wird das Verleihsystem von der deutschen Firma Nextbike angeboten und von der Caritas Luzern betrieben.

Das Veloverleihsystem Nextbike, das in der Stadt und in der Region Luzern in Betrieb ist, ist sehr beliebt. Die Nutzungszahlen sind seit 2011 kontinuierlich gestiegen. Aktuell werden pro Jahr rund 125'000 Ausleihen getätigt. Mit rund 300 Stationen und 1000 Velos – rund 550 davon in der Stadt Luzern – deckt Nextbike einen grossen Teil der Zentralschweiz ab.

Aus Gründen der Gleichbehandlung und der fairen Wettbewerbsverhältnisse schreibt die Stadt Luzern per Januar 2023 das Veloverleihsystem inklusive des Betriebs sowie die Velodienste neu aus. Die Anbieterin des Veloverleihsystems wird mittels öffentlichem Ausschreibungsverfahren nach Gatt/WTO gesucht. Es wird voraussichtlich im Herbst 2021 stattfinden. Um einen grossen Perimeter abzudecken, damit das Veloverleihsystem weiterhin sehr beliebt bleibt, werden in der Ausschreibung auch die an der Teilnahme interessierten umliegenden Gemeinden aufgeführt. Diese werden danach eigene Verträge mit der Betreiberin abschliessen können. Die Velodienste werden im Einladungsverfahren ermittelt. Die Stadt sucht eine Sozialinstitution, die neben dem Velodienst auch die Velostation am Bahnhof betreibt.

E-Bikes, aber keine E-Scooter

Künftig sollen auch E-Bikes mit einer Unterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde angeboten werden. Die Stadt verspricht sich davon, dass dadurch das Verleihsystem noch mehr genutzt wird. Denn mit den E-Bikes können Höhenunterschiede, wie sie in Luzern typisch sind, und längere Distanzen problemlos zurückgelegt werden. Somit fördern die E-Bikes im Angebot des Verleihsystems das Umsteigen vom Auto aufs Velo. Um die Aussenquartiere und Hanglagen besser ans System anzubinden, sind neben den 76 bereits bestehenden Standorten 13 weitere vorgesehen. E-Scooter will die Stadt hingegen nicht in das Angebot aufnehmen. Sie animieren in erster Linie Fussgängerinnen und Fussgänger zum Umstieg und tragen somit nicht zur Erreichung der städtischen Mobilitätsziele bei. Die Stadt Luzern verzichtet auch auf Angebote mit «Free-Floating»-Betrieb, bei denen Velos nicht nur an den bezeichneten Standorten abgegeben werden können. Ein solcher Betrieb bringt in der engen Luzerner Innenstadt und dem geringeren Nachfragepotential in den Aussenquartieren keine Vorteile. Die Erfahrung aus anderen Städten zeigt zudem, dass solche Systeme gerade wegen des Wildabstellens mit einem negativen Image zu kämpfen haben.

Ziel der Ausschreibung ist es, ein flächendeckendes und niederschwellig zugängliches Veloverleihsystem anzubieten, dass den öffentlichen Verkehr ergänzt und das Mobilitätsangebot für die Wohn- und Arbeitsbevölkerung sowie Touristinnen und Touristen erweitert. Es soll ausserdem die Freiheiten bei der Verkehrsmittelwahl erhöhen. Dadurch trägt das Veloverleihsystem zur Steigerung des Anteils des Veloverkehrs am Gesamtverkehr und zur Erreichung der verkehrs- und umweltpolitischen Ziele bei.

Seit 2017 fördert die Stadt Luzern die Nutzung von Nextbike mit der Aktion «take a bike». Alle Bewohnerinnen und Bewohner können ein Fahrrad von Nextbike kostenlos für jeweils vier Stunden ausleihen. Zurzeit ist noch offen, ob die Velos den Stadtluzernerinnen und Stadtluzernern weiterhin gratis abgeben werden. Der Stadtrat wird erst nach der Ausschreibung über den Beitrag der Stadt entscheiden, um den Tarif für die Ausleihe möglichst attraktiv zu gestalten.

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Ausschreibung Veloverleihsystem Medienmitteilung 20.11.2020 Download 0 Ausschreibung Veloverleihsystem Medienmitteilung 20.11.2020
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