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12. Januar 2017
Die Stadtverwaltung Luzern soll weiterhin aus fünf Fachdirektionen bestehen. Der Stadtpräsident behält ein kleines, gesondertes Aufgabenportfolio. Der Sicherheitscluster migriert in die Sozial- und Sicherheitsdirektion. Neu bekommt die Verwaltung Bereiche für Strategiemanagement und Organisationsberatung.
Die geltende Aufbauorganisation der Stadtverwaltung Luzern basiert auf den Organisationsüberlegungen, die im Zuge der Fusion mit der Bürgergemeinde Luzern auf 1999 angestellt wurden. Damals wurden fünf Fachdirektionen gebildet: Bildungsdirektion, Sozialdirektion, Baudirektion, Finanzdirektion und Sicherheitsdirektion. Ferner wurden Aufgaben definiert, die dem Präsidium zugeordnet wurden: Stadtkanzlei, Personalwesen, Städtepartnerschaften.

Verschiedene Entwicklungen veränderten die Organisation der Stadtverwaltung. Im Nachgang der Kantonalisierung der Stadtpolizei wurde die Abteilung Tiefbau von der Baudirektion in die neu gebildete Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit transferiert. In der Baudirektion entstand die Abteilung Stadtentwicklung. Im Rahmen der Konstituierung des Stadtrates 2012 wurde die Abteilung Personal in die Bildungsdirektion eingegliedert. Mit der Verselbstständigung der Abteilung Heime und Alterssiedlungen zur Viva Luzern AG verkleinerte sich die Sozialdirektion markant.

Forciert durch zwei politische Vorstösse lancierte der Stadtrat im Juli 2015 das Projekt zur Reorganisation der Stadtverwaltung. Dabei setzte er sich folgende Leitlinien, um die Stadtverwaltung Luzern für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen:
  • Der Stadtrat nimmt auch zukünftig prioritär die strategische Führung wahr. Er entlastet sich von operativen Tätigkeiten.
  • Die Direktionen sind politisch, aufgaben- und führungsmässig ausgewogen gestaltet.
  • Die Stadt Luzern verfügt mit der Stadtverwaltung über ein effizientes und effektives Dienstleistungszentrum des öffentlichen Bereichs für alle Anspruchsgruppen.
  • Die Stadt Luzern fördert und pflegt eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur.

Zusätzlich wollte der Stadtrat klären, ob die Einführung einer Präsidialdirektion sinnvoll sei oder das aktuelle Modell mit fünf Direktionen und mit einem für das Stadtpräsidium zugeschnittenen Aufgabenportfolio weiterhin gelten solle.

Fünf Fachdirektionen

Im Sommer 2016 sprach sich der Stadtrat für das bisherige Modell und gegen eine Präsidialdirektion aus. Dabei liess er sich von folgenden Gründen leiten:

Das Modell mit fünf Fachdirektionen ist mit der Gemeindeordnung vereinbar. Der Stadtpräsident oder die Stadtpräsidentin ist als „primus, prima inter pares“ Teil des Kollegiums. Das Modell mit fünf Fachdirektionen bringt mehr Flexibilität, die Neigungen der einzelnen Stadtratsmitglieder können besser berücksichtigt werden. Es entspricht Tradition und Kultur in der Luzerner Politik.

Um die Direktionen politisch, aufgaben- und führungsmässig ausgewogen zu gestalten, nahm der Stadtrat an der bisherigen Organisation ein paar Änderungen vor. Zudem erhalten zwei der fünf Direktionen einen neuen Namen. Die Sozialdirektion wird zur Sozial- und Sicherheitsdirektion, die Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit wird zur Umwelt- und Mobilitätsdirektion.

Die Veränderungen in der Übersicht
DirektionVeränderungen
StadtkanzleiNeu mit Strategiemanagement
FinanzdirektionNeu mit Finanzliegenschaften-Management
Umwelt- und Mobilitätsdirektion (vormals Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit)Neu ohne Sicherheitscluster (Feuerwehr, Zivilschutz, Sicherheitsmanagement, SIP), Bevölkerungsdienste
Sozial- und Sicherheitsdirektion (vormals Sozialdirektion)Neu mit Sicherheitscluster (Feuerwehr, Zivilschutz, Sicherheitsmanagement, SIP), Bevölkerungsdienste, Integration, Quartier- und Stadtteilpolitik
BildungsdirektionNeu mit IT-Abteilung, interner Organisationsberatung (in DA Personal), ohne Integration
BaudirektionNeu mit Aufteilungen Stadtplanung (Strategie) und Städtebau (Umsetzung), ohne Finanzliegenschaften-Management, Quartier- und Stadtteilpolitik

Strategiemanagement

Das neue Organisationsmodell sieht vor, dass bei der Stadtkanzlei ein Aufgabenbereich Strategiemanagement geschaffen wird. Dieser soll als zentral angesiedelte Koordinationsstelle zwischen Stadtrat und Verwaltung die Zielsetzungen der Stadt integrieren und inhaltlich koordinieren. Der Aufgabenbereich geht aus der heutigen Dienstabteilung Stadtentwicklung hervor.

Organisationsberatung/Prozess

Im neuen Organisationsmodell sollen die Themen Organisationberatung und Prozesse verankert werden. Dieser Fachbereich wird der Dienstabteilung Personal inklusive der dazu notwendigen Ressourcen übergeben. Diese beiden Themen werden zum heutigen Zeitpunkt von keiner Dienstabteilung wahrgenommen.

Die Umsetzung des vorgeschlagenen Modells mit fünf Fachdirektionen ist mit der geltenden Gemeindeordnung vereinbar. Aufgrund der beiden neuen Direktionsnamen ist aber eine Anpassung des Organisationsreglements notwendig. Der Stadtrat legt die neue Organisation im Bericht und Antrag „Reorganisation der Stadtverwaltung“ dem Grossen Stadtrat zur Beratung vor und begehrt zur Umsetzung einen Kredit von 4‘395‘000 Franken an. Dieser ist hauptsächlich zur Einführung der Stellen in den Bereichen Strategiemanagement und Organisationsberatung/Prozess notwendig. Das Parlament behandelt den Bericht und Antrag am 16. Februar 2017. Sein Entscheid untersteht dem fakultativen Referendum.

Weiteres Vorgehen

Die Umsetzung der neuen Organisation ist auf den 1. Januar 2018 notwendig, um die zwei weiteren Verwaltungsprojekte HRM2 (harmonisiertes Rechnungslegungsmodell) und GEVER (Geschäftsverwaltung) sinnvoll mit der neuen Organisation koordinieren zu können.

Gemeinsam mit der Umsetzung der neuen Organisationsstruktur will der Stadtrat im Bereich Unternehmens- und Organisationskultur Akzente setzen. Im Rahmen dieser Daueraufgabe will die städtische Exekutive die Verwaltung zu einem modernen, effizienten und effektiven Dienstleistungszentrum weiter entwickeln. In diesem Zusammenhang will er ein personalpolitisches Leitbild schaffen und die Führungsgrundsätze überarbeiten.

Dokumente Grosser Stadtrat:
+ Reorganisation der Stadtverwaltung (Bericht und Antrag 29/2016)
+ Motion 373 "Stadtpräsidium neu im wechselnden Turnus statt fest ins Amt gewählt"
+ Stellungnahme des Stadtrates zur Motion 353
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